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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0125
Walbertsweiler Pfarrbücher

2. AUS DER VERGANGENHEIT DES DORFES UND DER PFARREI

Uber den Ursprung des Ortes wissen die Chronisten nichts genaues auszusagen;
sie bringen einiges aus mündlicher Überlieferung, so etwa:

Daß in den hiesigen Umgebungen mehrere Schlösser und Rittersitze vor mehreren
Jahrhunderten gestanden, darüber zeugen noch die gegenwärtigen Ruinen
und Sagen alter Leute, z. B. stand ein Schloß auf dem Burrau, unweit im Walde
von Klosterwald, eines auf dem Schloßbühl unweit der Glashütte, ein anderes in
der Waldspitze an den Mooswiesen unten am Weiher, Mößkirch zu; in dem sollen
die Edlen von Hausen einst ihre Wohnung gehabt haben, daher auch der Namen
Hausener Oschle. Für die von Hausen wird jährlich requiem cum laudibus et
miserere in Mößkirch abgehalten. (II, 6.)

Auch in den geschichtlichen Aufzeichnungen spielen die ältere Gründung und
spätere Selbständigkeit des Orts Walbertsweiler gegenüber dem Frauenkloster
Wald eine große Rolle. Walbertsweiler war schon vor der Stiftung des adelichen
Frauenklosters Wald eine Pfarrey, da vorher da nur ein Hof gewesen mit einem
Kirchlein, so aber keine Filiale von einer andern Pfarrey gewesen, aber auch
keine Pfarrkinder gehabt hat. (II, 1.) Und weiter: Daß die Weltlichen des Klosters
Wald in die Pfarre Walbertsweiler gleich anfangs der Entstehung des Klosters
bis in das 17 te Jahrhundert eingepfarrt gewesen, beweisen die Statuten des Cister-
cienser-Ordens, ... indem ... kein Klosterfrauenbeichtvater zugleich Pfarrer
Saecularium sein durfte, auch in der Klosterkirche wurde kein Baptisterium
[Taufstein] gestattet, weil alle in Klosterwald geborenen Kinder sowie jene von
Glashütte dahier getauft wurden und die allda verstorbenen Beamten, Knechte
und Mägde auf dem hiesigen Kirchhof begraben worden sind. Wann der Beichtvater
in Wald angefangen, als Pfarrer von da und Glashütte aufzutreten, ist mir
unbekannt. Aus allem erfolget, daß origine tenus [dem Ursprung nach] Wald
eine Filialkirche von Walbertsweiler die Mutterkirche mit Recht könne genannt
werden, und wenn in den nachfolgenden Jahren die Tochter an Pracht und
Schönheit die Mutter übertraf, und ihr Sprengel durch ein Dekret vom 20 ten November
1817 durch die fünf Filialorte Reischach, Gaißweiler, Rothenlachen,
Hippetsweiler und Riedetsweiler vergrößert wurde, so wird sie doch der Mutter
die geziemende Achtung nie versagen dürfen. (II, 2.)14

Verschiedentlich finden sich Aufzeichnungen über Güter und Rechte in Walbertsweiler
: Jakob Ritter von Huneberck vertauscht gegen dem Gotteshaus sein
Gut zu Walpertsweiler um ein Gut zu Billafingen. 1258. — Der für die Geschichte
merkwürdige Inhalt des Briefes vom Jahre 1259 vom Ritter von Kalenberg ist
dieser: Der Ritter (miles) Rodemgus (also nicht Rudgerus) übergibt das Jus Patro-
natus, die Kirche samt ihren Gütern nach dem Tode seines Vettersbruders, der als
Pfarrer dahier wohnte, dem Kloster Wald nebst Leuten, Gütern, Äckern und
Höfen um 35 Mark Silber und verspricht dem Kloster eine Schutzschrift, welches
von Bischof Eberhardus von Konstanz 1259 bestätigt wird und zwar zu Wald

14 Edmund Bercker: Die Kirchen-, Kapellen- und Altarpatrozinien im Kreis Sigmaringen
(Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns, Heft 6. 1967), S. 263: „Die zwischen 1138
und 1160 genannte Kirche von Walbertsweiler gehört 1275 zum Dekanat Laiz-Meß-
kirch." S. 164: „Die 1212 genannte Pfarrkirche in Wald wird dem Kloster incorporiert."

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