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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0130
Wiest

weit, daß sie mir jetzt 14 fl geben auf Martini. Jeder von den 2 Bauern gibt 6 fl,
Veit Waibl 25 kr, Matthäus Martin 25 kr, Josef Weißhaupt 15 kr, Andreas
Schmid 11 kr, Simon Halmer 11 kr, Martin Zeller 11 kr, Laurenz Schneider 8 kr,
Hans Jörg Mezger 8 kr, Joseph Fetscher 6 kr. Diese müssen auf Martini vom
Schultheiß gesammelt und mir eingehändigt werden. (I, 5.)

Das hiesige Pfarrwiddum ließ Menzinger 1766-1773 mit Ochsen und einem
Pferde selbst bebauen, mehrere seiner Herren Vorfahrer hielten kein Zugvieh,
sondern ließen das Widdum durch einen Bauern dahier ackern und besäen gegen
Bezahlung der Umtriebskösten, weil es zu Pferde halten zu wenig ergieb war;
erst alsdann konnte ein Pfarrer dahier 2 Pferde halten und den eigenen Umtrieb
unternehmen, da es noch mit 6 Jauerten Neubrüchen vermehrt worden war, so
beschah 1808. Ich fand nirgends, daß ein Pfarrer das Pfarrwiddum jemals in
Pacht ausgegeben habe, entweder weil es dazu keinen Liebhaber mag gegeben haben
, oder die Herren das Widdum durch Verpachten nicht wollten verderben
oder aussaugen lassen, wie es sonst bey Pachten gemeiniglich zu geschehen pflegt,
nichts zu melden, daß der Pachtschilling oft nicht kann abgereicht werden (II, 64.)

In einem 1795 von Pfarrer Hahn der Äbtissin überreichten Promemoria geht es
um den Verlust des Kleinzehnts durch die fortschreitenden Neubrüche, wo entgegen
wegen der stäts anwachsenden Bevölkerung die Müh und Arbeit eines Pfarrers
um ein merkliches erschwert worden, dadurch auch besonders, daß nebst dem
Schulhaus im Pfarrort auch eines in dem 3h Stunden entlegenen Filial errichtet
worden, dessen wöchentliche Besuchung besonders zur Winterszeit mit viel Beschwernuß
verbunden ist. (I, 6 ff.)

Immer wieder geht es um die Stellung als Pfarrer oder Pfarrvikar, dabei
erkenne Wald doch selbst, die Pfarrey sey nur quoad temporale dem Gotteshaus
incorporiert, das temporale aber den Pfarrer nicht ausmacht, sondern nur das
Spirituale**. Wegen Vorwürfe der Nachfolger will Hahn die Irrungen nicht
übergehen und nicht nachlassen, die Sache in Güte zu gewinnen, denn mit Prozessen
ist von einem schwachen Pfarrer einmal nichts zu gewinnen. Auf die
2. Promemoria 1797 erhielt ich das Versprechen, daß man izt daran wolle ..., ich
sollte nur Geduld tragen, man werde alle verflossenen Jahrgänge aufbessern. Fach
Deusü [Gott gebe es!] (1,1-16.) - Auch Pfarrer Ebe klagt über Nichteinhaltung
von Verbindlichkeiten, Versprechen, nichts als Versprechen.

An St. Jakobi im Jahr 1798 verlangte die Frau Äbtissin zu Wald, von freyen
Stücken, den schon lange vorwaltenden Zehendwirrungen bey hiesiger Pfarrey
nun endlich einmal durch gütlichen Vergleich ein Ende zu machen, welche auch
in ein par Tagen darauf zu Stande kam, so daß ein jeweiliger Pfarrer dahier inskünftig
jedes Jahr 3 Mltr Früchten Beilage zur Competenz bekämt, wobey der
Kleinzehnd nun für allzeit ungehindert bleibt. Es wird dies mein Nachfolger freilich
nicht viel deuchen; allein Herr Generalvicarius sagte zu mir: Es ist doch
besser, durch einen gütlichen Vergleich was weniges, als durch einen kostspieligen
langen Prozeß endlich vielleicht gar nichts. Wirklich gewannen auch alle meine

24 Das heißt: Die Pfarrei sei nur insoweit in das Kloster inkorporiert, daß das Nutzungseigentum
an ihr an Kloster Wald übergegangen sei. Jedoch mache nicht dieser zeitliche
Aspekt des Pfarramtes, sondern vielmehr seine geistliche Seite den Pfarrer aus.

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