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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0131
Walbertsweiler Pfarrbücher

Herren Vorfahrer durch den Weg des Rechts gar sauber nichts als eine Menge
Verdruß und abzehrenden bittern Gram. Ich probierte alles mögliche, und war
endlich froh, nur soviel zuwegen gebracht zu haben. (I, 21 f.)

Auf der Straße nach Wald rechter Hand, hat jeder Burger ein kleines Gärt-
lein, Überwillen genannt, rechts und links mit Häger versehen, weil die Leute
wider ihren Willen zur Übernahme derselben meist gezwungen werden mußten,
welche alle fetzt im 4 ten Jahre mir zehendfällig waren. Weil es der Müh nicht
lohnte, den Zehend in natura zu sammeln, so bin ich mit der Gemeinde Uberems
um 1 kr von jedem Gärtlein alljährlich, es mag hernach zehendbare War darauf
gepflanzt werden oder nicht. Das Geld aber soll bey der Gemeinde zusammengelegt
, und mir um Martini Zeit gereicht werden. Dies kann aber alle Jahre von
mir oder meinem Nachfolger verändert werden. (Eintrag im Jahr 1797:1,19.)

Schon von urdenklichen Zeiten her nahm die Herrschaft Wald dahier den
Zehend und die 4 te Garb - Landgarb genannt — gleich in der Erndt in natura
ab den Äckern; da nun dieses wirklich in keinem Ort des Waldischen Amtes mehr
geschieht, auch viele Betrügereyen unterlofen, so ist endlich auf schon viele Jahre
hin dauerndes Ansuchen der dahiesigen Anwohner die Zehend- und Landgarbe
accordiert auf 3 Jahre: 1799, 1800 und 1801, so daß nun jeder sein Betregnis in
fixo gibt, das ganze Dorf Waldbertsweiler gibt 165 Mltr Früchten, als nämlich
90 Mltr Vesen, 40 Mltr Roggen, 25 Mltr Haber und 10 Mltr Gersten, auch noch
750 Buschein Vesen- und ebensoviel Roggen-Stroh; d. i. Zehndstroh. (I, 27.)

Wald verlangte, alle bischöflichen Dekrete vor ihrer Verkündigung dem Kloster
vorzuweisen, wandte sich wegen Weigerung nach Stockach25 und bekam
Recht. Die Temporaliensperre wurde am 9. September 1804 angelegt und die
ganze diesjährige Frucht- und Weincompetenz, Geld und Wochenbrot einbehalten
. Auf Vorstellung des Hochw. Ordinariats wurde sie am 12 ten Januar 1805
aufgehoben. - Den 12. November 1805 wurden auch endlich durch mein unermüdliches
Betreiben die unendlichen traurigen Mißhelligkeiten zwischen gnädiger
Patronatschaft Wald und hiesiger Pfarrei (Deo sint laudes) glücklich beendigt und
zwar wie aus folgender Copie des Instrumentes zu vernehmen; nur bitte ich dich,
lieber Nachfolger, beschuldige mich nicht, als hätte ich zu wenig gethan, und zu
wohlfeil gehandelt. Niemand weiß die jtzigen kritischen Umstände, als der darin
lebt, und wer dies weiß, sagt, ich habe noch sehr gut gethan, wenigstens sind die
ausgestanden unaussprechliche Mühe, Gänge, Bitten, Drohen, Betteln, Versprechen
, auch Verdruß, Zorn, Unmuth, schlaflose Nächte soviel wert, daß ich meine
Herren Nachfolger zu bitten und von ihrer Discretion zu erwarten wage. Sie
werden mir alljährlich einen Jahrtag mit einer heiligen Messe unentgeltlich abhalten
. (1,40 ff.) - Der Vergleich, am 20 ten Dezember 1805 vom bischöflichen
Ordinariat seines vollen Inhalts genehmigt und ratifiziert, verbessert die Compe-
tenz an Frucht, stellt 6 Jauchert öden Waldboden für die Pfarrgüter in Aussicht,
befreit diese von jeglichen Verpflichtungen und bringt Verbesserungen bei der
Abgrenzung der Zehenden. Dafür anerkennt der Pfarrer bestimmte Verpflichtungen
, renunciert alle Ansprüche auf Pfarrechte zu Klosterwald und Glashütte,
nicht minder auch auf den sogenannten St. Galli Wald... (I, 43.)

25 In Stockach hatte das Oberamt der vorderösterreichischen Landgrafschaft Nellenburg
seinen Sitz, dem das Amt Wald unterstellt war.

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