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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0138
Wiest

zu stechen angewiesen, kommt daher, weil dieses Amts Untergebene so viele
Schulden haben, die sich über einmal hunderttausend Gulden belaufen. Damit
man etwas Erleichterung verschaffen möchte, so läßt unser edler durchlauchtigster
Erbprinz an jährlichem Brennholz in den Walder Waldungen 420 Klafterholz
schlagen, die sodann verkauft werden. Mit dem Gelde werden Mayerschafts- oder
Unterthanenschulden bezahlt. Weil dieser Fürst so edel für das Volk denket, so
läßt sich hoffen, daß, wenn einmal der Schuldenstand nicht mehr so bedeutend
groß ist, den Amtsuntergebenen ihr vorheriges Holzquantum von jährlich 14 und
7 Klafter wieder verabreichet werde, nachdem Höchstderselbe der Mayerschaft
wegen Abstand des Waldtriebrechtes 25 000 fl Schulden abgenommen. (II, 5.)

5. FELDERZUSAMMENLEGUNGEN - VEREINÖDUNG

Um die zwanziger Jahre des vergangenen Jahrhunderts bestand offenbar das
Bedürfnis, die Grundstücke nicht mehr so zerstreut bewirtschaften zu müssen.
Über die Felderbereinigung in den Gemeinden Kappel, Walbertsweiler und Wald
berichten die Pfarrbücher:

5.1. Äcker-Vereinödung in Kappel 1820

Zu Anfang dieses Jahrhunderts ist das Güterarrondieren in vielen örtern und
Gemeinden auf dem Lande zu Stande gekommen, z. B. im Walder Oberamte in
Rothenlachen, Riedetsweiler, Ringgenbach, Buffenhofen, Otterswang und endlich
im Frühjahre 1820 auch zu Kappel. Man wollte es auch im Jahre 1819 dahier zu
Waldbertsweiler vornehmen, man hatte schon vieles darin gearbeitet, allein die
vorliegende Güterschätzung, Unschicklichkeit und Partheilichkeit des Feldmessers
und ungerechte Übervortheilungen einiger Bauren dahier machten, daß aus
allem nichts wurde, und so keinem Unrecht geschah. In Kappel setzte es anfangs
viele Streite und Händel ab, jedoch nach manchen Vergleichen kam es endlich
doch zu Stande, und die beyden Bauren erhielten ihre Aecker - Plana rechts und
links Waldbertsweiler zu; und hinter und neben Kappel, Reischach zu, die andern
kleinen Bürger.

Der Pfarrer von hier hatte einen Gartenzehend von Gartenstückchen. Bey der
Vereinödung wurden diese Stückchen zu den betreffenden Planien zugemessen,
so daß also jeder Hausgarten größer wird und worin ein hiesiger Pfarrer den
Groß- und Kleinzehendbezug zu fordern hat; allein, da ich den Zehendbezug
von allem jährlich mit den Kappelern verpachtet habe um 33 fl, wollte ich dies
nicht thun, sondern bloß zur Kenntnis meines Nachfolgers anmerken.

Nach der Arrondierung der Ackergründe geschahen noch manche Abänderungen
durch gütliche Austauschungen, so daß jetzt jeder von den beyden Bauren
fast alle seine Wiesen an einem Stück zusammen hat, so wie auch einige Taglöhner
daselbst, aus denen allen ohne Ausnahme dem hiesigen Pfarrer der Heu- und
Oehmdzehendbezug zusteht. Nur ein paar Wieschen bestehen noch in den Wiesen
des untern Bauern Anton Krall, die den Rengetsweilern gehören, von denen ich
aber bisher keinen Zehenden noch ein Aequivalent bezogen habe. - Weil der
wirkliche Lehrer Josef Klötzle die Lehreräcker und die Aecker seines Vaters als
Wagner in Kappel in eine Einöde zusammen bekommen, so mußten darin auch
die Lehrerdienstäcker besonders bemarktet werden, weil diese von der Landgarb-

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