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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0155
Walbertsweiler Pfarrbücher

lebte. - 1516 starb Pfarrer Kaspar Hohenegger von PfUllendorf, Dekan des Kapitels
Mößkircb, vorher Vikar zu Dietershofen. — Von einer alten Urkunde über
das zeitige Einkommen 1577 des Johannes Drescher, von der Frau Äbtissin Helena
von Reischach als Pfarrer angestellt, kann man sagen olim erat sie, modo non sie.
[So war es einst, heute ist es nicht so.] (II, 10, 39.) Diese pessimistische Feststellung
des Schreibers Ebe bezieht sich offenbar ebenso auf die im Kompetenzbrief unbestrittene
Benennung als Pfarrer wie auf die Höhe der später immer wieder geminderten
Bezüge.

Ausführliches folgt über Johannes Ulrich (um 1580): Pfarrer Ulrich wird noch
bisher unter die besonderen größeren Stifter und Wohltäter des Klosters gezählt
und dessen Namen nach andern an hohen Festttagen von der Kanzel herunter gelesen
. Ich hörte über acht Jahre erschallen: Herr Ulrich, Pfarrer zu Waldbertsweiler
! Der letzte Beichtiger aber, Leopold Hildebrand, fand es für anständiger, in
den Verkündungszettel zu setzen: der ehrwürdige Priester Ulrich und ließ das
Wort Pfarrer hinweg, als wären meine Vorfahren nicht Pfarrer, sondern nur
Pfarrvikary gewesen - und per consequens [folglich] - die Äbtissin Pfarrer. -
Es gibt doch selten ein Absurdum, das nicht auf seine Anhänger und Vertheidiger
sich zu erfreuen hätte4S. - Und was waren die Seelsorger daher vor der Stiftung
des Klosters? Von Ulrich steht in Akten des Kapitels Mößkirch, daß er dem
Gotteshaus Wald den Großzehend dahier eigenmächtig geschenkt habe, und statt
dessen die so geringe jährliche Competenz in fixo von 28 Malter Früchten angenommen
und dies ohne Wissen und Bewilligung des damaligen Bischofs von Konstanz
. Ist doch ein kurioser Wohltäter, aber nicht für seine Nachfolger. (II, 39 f.)
- Uber Jakob Miller, und Urban Messerschmied und Zacharias Glattes ist nichts
zuverlässiges bekannt. - Jakob Krenkel, 1610 Pfarrer dahier, stiftete hier zu
Waltramsweiler, so wurde damals geschrieben, einen ewigen Jahrtag. Er fiel im
hohen Alter nachts 11 Uhr den 13 ten September 1618 in dem Pfarrhause von
seinem Zimmer aus die Stiege hinunter und verstarb den 14 ten ejusdem. - Matthäus
Kempf dahier 1619-1631, war vorher in Heudorf und in Meßkirch als
Stadtpfarrer und Dekan. Anno 1631 resignierte er auf das Dekanat und ging nach
Thalheim, später wieder nach Heudorf, wo er 1649 starb. (II, 42.) - Von Christian
Präg, dahier Pfarrer von 1631 bis 1635, sagen die Schriften allein, 1635
Feste confectus, dahier an der Pest gestorben. (II, 43). - Auf ihn folgte 1635
Christopherus Schultheiß, von 1646 bis 1651 Dekan des Kapitels Mößkirch. Im
Jahre 1666 war er ein 50 jähriger Jubelpriester, worauf er noch drei Jahre lebte
und endlich 1669 dahier als ein 34 jähriger Pfarrer verstarb. Weil Schultheiß von
1641 bis 1663 auch Dietershofen pastoriesieren mußte, stellte der Chronist fest,
daß in Dietershofen von 1612 bis 1641 fünf und von 1663 bis 1710 wiederum
vier Pfarrer waren; er fragt: ... und warum? ob multas cum monialibus habitas
rixas ut scribit praefatus Balthasar Bluom [Wegen der vielen Streitigkeiten mit
den Klosterfrauen, wie der obenbezeichnete Bluom schreibt.]. Ebe schließt hier

" Da die Pfarrkirche Walbertsweiler dem Kloster inkorporiert war, war der dortige Seelsorger
tatsächlich nur Pfarrvikar, während das Kloster die Patronatsherrschaft ausübte
und deshalb den Pfarrvikar aussuchte und dem Bischof von Konstanz zur Amtseinsetzung
vorschlug, die Einkünfte des Vikars einzog und ihn statt dessen besoldete sowie
die Heiligenpflegschaft der Pfarrei Walbertsweiler in Oberinstanz innehatte. Kloster
Wald war kirchenrechtlich der eigentliche Pfarrer von Walbertsweiler.

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