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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0157
Walbertsweiler Pfarrbücher

hinterließ rein 155 fl 57 kr 2 hlr. Die Vermögensabtheilung wurde unternommen
von Herren Johann Angstenberger, Dekan und Pfarrer zu Mößkirch, Pfarrer
Johann Mayer zu Sauldorf und Oberamtmann von Wald Johann Mayer. Das
Pfarreinkommen wurde in drei Theile getheilet, wovon der Erbschaft 7 Monat,
dem Herrn Successori 4 Monat und dem Herrn Dekan 1 Monat zu gut kam.
(II, 49.) Die hiesige Pfarre wurde den 23 ten Februar 1690 in Besitz genommen
von Herrn Pfarrer Lukas Bähe oder Bähy, starb aber nach 4 Jahren den 7 ten
Oktober 1694 dahier. Bei der ordentlichen Abkurung über das Pfarreinkommen
dieses Pfarrers und den Erben seines Antecessoris wurde das Hornvieh angeschlagen
1 Kuh um 10 fl, ein Mastschwein um 5 fl, und 1817 galt eine Kuh 40 bis
50 fl, eine schöne 70 bis 100 fl, und ein Mastschwein 6 bis 10 fl ... so kann sich
alles ändern. (II, 50.) - Von Johannes Baptist Prasser, aufgezogen 1694, ist nichts
bekannt, als daß derselbige im Märzmonat 1696 auf die hiesige Pfarre Verzicht
gethan. (II, 52.) - Pfarrer Georg Ganal, von Vaduz gebürtig, kam hierher im
Jahre 1696, verschönerte die hiesige Kirche und die Altäre. Er bezog von den
Filialisten in Kappel 7 fl neben noch 2 Wägen voll Heu, 21 Wägen von den hiesigen
Bauren. Er war den 18 ten Februar 1702 verstorben. Bei dessen Beerdigung
erhielt jeder der 26 Priester einen Gulden, eben soviel jeder Träger, der Leichenprediger
aber 1 fl 30 kr. Die Kästen bei der Abtheilung waren in allem 59 fl 30 kr,
nach deren Abzug blieben den Erben noch reine 311 fl. Für den 3 tium, 7 mum
und 30 mum45 ward ebenfalls jedem, die heilige Messe lesenden Priester ein Gulden
, sonst nichts verabreichet. (II, 53.)

Vier Wochen nach dem Ableben des Herrn Pfarrers Ganal bezog die hiesige
Pfarrei den 18 ten März 1702 Herr Balthasar Bluem - auch Blum - von Geißweiler
, Oberamts Klosterwald gebürtig. Er war in seiner Jugend Soldat, er
wurde in diesem Stand mit einem Pferd ins Meer gesprengt, in dieser Lage verlobte
er, im Rettungsfalle den Soldatenstand zu verlassen und sich sodann dem geistlichen
Stand zeit seines Lebens zu widmen, so auch geschehen. Dies erzählte mir
sein noch zu Geißweiler lebender 90 jähriger Vetter und Vater des jetzigen jungen
Heiligenbauern zu Dietershofen, Johannes Nothelfer, der das Portrait des Pfarrers
Blum noch in Bewahrung hat, so ich selbst sah, an dessen Haupt oben an der
Stirne sich eine Narbe zeiget, die sich vom Militair-Stande herleitet, er muß von
Statur ein großer hübscher Mann gewesen seyn. ... Ich habe dieses Portraite
eines so verdienstvollen und würdigen Pfarrers zu Händen bekommen, und verdient
von einem jeweiligen Pfarrer dahier mit den Pfarrakten aufbewahrt zu
werden. Sic saltem ego F. Ebe 1823 sentio et adplicavi ad muros sacristiae [so
wenigstens meine ich, F. Ebe, und brachte es an der Wand der Sakristei an].
Bleistifteintrag von Pfarrer Friedrich Biermann 1927-1940 in Walbertsweiler: Et
nunc (1929) in domo parochiali. [Jetzt im Pfarrhaus]. Pfarrer Blum muß ein
andächtiger Verehrer des Heiligen Gallus und Kirchenpatron dahier gewesen
seyn, indem ich noch ein Bild im Pfarrhause habe, auf welchem der hl. Gallus
und unten der Herr Pfarrer Blum kniend bethend abgemalt ist, mit der Unterschrift
: Ex singulari devotione erga S. Gallum Patronum Ecclesiae parochialis
Waltpertschweilensis hanc imaginem pingi, ac unum Cereum sub sacro diebus vitae
suae accendi curavit A. R. D. Balthasarus Bluem, parochus in Waltpertschweiler,

45 Liturgisch besonders privilegierte Seelengottesdienste am 3., 7. und 30. Tag nach dem
Tod oder Begräbnis.

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