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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0161
Walbertsweiler Pfarrbücher

ejusdem praeest Abbatissa iniquissimis agitatus, jam per quadriennium ardentis-
simis suspirüs optat Resurrectionem Societatis et reditum suum ad transmarinas
missiones et Indos Rengetswilanis magis barbaris mansuetiores tractabilioresque.
Et ejus dominus successor: Antecessor multifarüs vedis fagitatus Viennam abiit,
ibique in manus Imperatoris Josephi II Parochiam hanc resignavit anno 1785
mense aprili. Vestigia ejus misera trivit Joannes Laurentius Antonius Seeber,
Exfranciscanus caldariensis (Kaldern) Tyrolensis. [Im Jahre 1774 Monat März
trat Josef Ernst Kolb, ehemaliger Jesuit, nachdem er 33 Jahre bis zur Auflösung
in der Gesellschaft Jesu verbracht hatte, sein Kanonikat in Überlingen an seinen
Vorgänger in Dietershofen - das ist Herr Flacho - ab; durch so viele ungerechteste
Quälereien der Nonnen, die dessen leibliche Schwester als Äbtissin leitete,
veranlaßt, wünschte er bereits seit 4 Jahren unter heißesten Seufzern die Wiederherstellung
des Ordens und seine Rückkehr zu den überseeischen Missionen und
zu den Indern, die gesitteter und bildsamer sind als die Barbaren von Rengets-
weiler. Sein Nachfolger setzte hinzu: Mein Vorgänger ging, erschöpft durch die
vielfältigen Quälereien, weg nach Wien und verzichtete dort in die Hände des
Kaisers Joseph II. auf diese Pfarrei im Jahre 1785 im Monat April. In seine
unglücklichen Spuren trat Johann Anton Seeber, ehemaliger Franziskaner aus
Kaldern in Tirol.] (II, 65.)

Auf die wirtschaftlichen Grundlagen dieser Nachbarpfarrei wird immer wieder
hingewiesen, so u. a.: Pfarrer Seeber von Dietershofen, wo er seit dem 2. Juny
1785 Pfarrer gewesen, verlangte eine Pension, nachdem er seine pfarrlichen Verrichtungen
wegen hohen Alters nicht mehr leisten konnte; sie wurde ihm auch
bewilliget, sie besteht in 440 fl jährlich, und für den Vicar ist täglich 1 fl ausgeworfen
samt 6 Klafter Holz mit Wellen. Damit man diese Ausgaben bestreiten
könne, hat der durchlauchtigste Erbprinz qua Patronus und Decimator noch
jährlich 125 fl angewiesen. Vicar Joseph Riegger ist am 23 ten März 1825 daselbst
angekommen. Weil sich zwischen diesem und Pfarrer Seeber einige Mißhelligkeiten
entsponnen, zog Pfarrer Seeber den 25 ten July 1825 zu seiner Nichte
nach Uberlingen, nachdem alle Pfarrgüter verpachtet und seine Mobilarschaft,
Vieh etc. versteigert worden. Pfarrer und Exkammerer Seeber war in Überlingen
immer kränklich und starb den 20 ten September 1825; geboren in Kaltem in
Tyrol den 10 Juny 1749, da er also über 76 Jahre alt geworden und über 40 Jahre
Pfarrer zu Dietershofen gewesen. Über seine bedeutende Verlassenschaft stritten
seine drey Erben. (11,113.) - Auf die engen Beziehungen der zwei ehemals
klosterherrschaftlichen Pfarreien Walbertsweiler und Dietershofen zueinander
weist auch folgender Eintrag hin: Pfarrer Ulrich Kohler zog am 21 ten Juli 1826
in Dietershofen auf. Vorher mußte ich [Ebe] neben der eigenen Pfarre Waldbertsweiler
auch Dietershofen versehen mit einem Tagegeld aus dem Pfarreinkommen
, im ersten Monat und zur Jubiläumszeit 1 fl und nachgehends mit 48 kr,
dabei mußte ich an Sonn- und Festtagen doppelten Gottesdienst abwechselnd
dahier und zu Dietershofen halten, um 7 und um 10 Uhr. Gott gebe, daß dem
herrschenden Priestermangel bald abgeholfen werde, und kein Priester fernhin
zwey Pfarreyen versehen müsse, ist ein hartes und Gesundheit destruierendes Tagwerk
, besonders wenn man schon 10 Lustra [Zeitraum von 5 Jahren] zurückgelegt
hat. (II, 117.) — Infolge eines abermaligen Pfarrerwechsels in Dietershofen
mußte Ebe auf Ersuchen des Erbprinzen Karl nochmals 3 Monate dort vertreten;

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