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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0173
Walbensweiler Pfarrbücher

Pferden oder auf einem Wägele und im Winter mit einem Schlitten abgeholet und
nach dem Versehen wieder zurück geführt. Hat der Kranke keine eigene Pferde,
so werden solche von einem der zwey Bauern daselbst zu diesem Endzwecke er-
bethen. Jedoch kann dieses Abholen mit den Pferden unterbleiben, wenn es Tag
und gut zu gehen ist und der Herr Pfarrer ein junger Mann und von guten Kräften
. Seinen Meßmer kann er zu Hause lassen, wenn er will, und der Bote, so den
Herrn Pfarrer abholet, oder ein Bub von hier kann sodann die Laterne und das
Glöcklein dahin tragen, woselbst beim Versehen der dasige Lehrer Dienst thut.
Zu einem Providieren [Versehen] in Kappel wird von dem hiesigen Thurme aus
kein Glockenzeichen gegeben, weil gewöhnlich niemand von hier aus dahin mit
abgehet. Außer Kappel und dem Kohlerhaus, Kohlhausen genannt, so in dem
hiesigen Riede 1818 mit 6 cylindrischen Oefen zum Wasen verkohlen erbauet
worden ist, hat Waldbertsweiler kein Filial mehr, nachdem 1807 das geschossene
Bild oder dasige Kapelle abgebrochen und die Glashütte circa 1706 als Filial
nach Wald gezogen worden, die 1702 im Kappeler Kirchbezirk erbauet worden
ist. (11,21 f.)

11.3. Schule und Lehrer in Kappel

Zur Pfarre Waldertsweiler ist seit 1387 den 28 Jenner als Filialort einge-
pfarret der kleine, dazumal nur aus 4 Häusern bestandene, bereits heute [1819]
noch ganz mit Waldungen umgebene Weiler und Ort Kappel, drey Viertel Stunden
von hier entlegen. Hier sind jetzt 1819 nur 2 Bäuren und 12 Kleinhäußler oder
Taglöhner, und erst 1783 wurde daselbst ein Schulhaus nebst noch zwey andern
Häuser nachgehends erbaut, in dem Schulhause ist die Wohnung für einen Lehrer
angebracht und zwar im untern Stock, die Schule im zweyten Stocke haben zu
besuchen nebst den Kindern und Sonntagsschülern von Kappel jene von der
Glashütte, Weihwang, Otterswang, Lizelbach und Reischach. [Reischach 1818
nach Wald eingepfarrt, Schulbesuch in Hippetsweiler, müssen aber dem Lehrer
in Kappel nach wie vor den „Schullohn" zahlen und Fronen mit Schulholzführen,
Schulkommissar abholen usw. ausführen. 1829 kamen die Kinder wieder freiwillig
nach Kappel.] Den Kirchenbedarf so wie die Gebäulichkeiten bestreitet die S.
Galli und Martini Fabrik zu Waldbertsweiler. Die Kästen aber, welche das
Schulhausgebäude und allgemeine Schulbedarf verursachen, bezahlt und bestreitet
zu zwey Dritthel das löbliche herrschaftliche Rentamt zu Klosterwald und gibt
auch alles benöthigte Bauholz wie zu andern Gebäuden in der Mayerschaft gratis
ab, zu einem Dritthel aber zahlen die sechs oben angeführte Ortschaften und
Höfe, von welchen auch die Glashüttenbewohner als Prohn frey ausgenommen,
das benöthigte Brennholz für die Schule und Lehrer in der Prohn herbey geführt
wird, welches in 15 Klaftern bestehet, wovon der Lehrer die Schulstube zu heizen,
der Rest davon fällt ihm jederzeit als eigen zu. Solche Beschaffenheit mit den
Schulhäusern und Lehrerholz hat es auch zu Waldbertsweiler, Dietershofen und
Hippetsweiler, und dies sind die vier einzigen in dem ganzen Walderamte oder
Mayerschaft Wald [1818]. (II, 19 f.)

Die Klafterlänge des Lehrerholzes so wie überhaupt aller Unterthanen und
Herrschaftsholzes ist 6 Schuh hoch, 6 Schuh breit und 3lh Schuh lang Nürnberger
Fuß. Das Holz der Glashütte aber und das Kompetenz der Herrn Pfarrer zu
Waldbertsweiler und Dietershofen hat in der Länge 4 Schuhe, so erst neuerlich

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