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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0174
Wiest

von unserm durchlauchtigsten Erbprinzen konfirmiert worden, so wie es bisher
immer gebräuchlich war. (II, 21)

Der jedesmal rechtmäßig in Kappel angestellte Lehrer hat nebst jährlicher
Besoldung von 120 fl einige Dienstäcker zu benutzen, welche immer bey dem
Schullehrer-Dienste verbleiben, die nebst der betreifenden Steuer nur den Zehenden
, nicht aber die vierte oder Landgarbe an die Herrschaft entrichten; sie bestehen
aus 3 großen Jaucherten und zwey Vierlingen, wobey er auch einen Ge-
meindstheil und das Trieb- und Trattrecht wie ein jeder andere Bürger in Kappel
hat. Die Lehreräcker sind meistens schon längerher urbargemachte Stockfelder,
womit das Kloster Wald den Leheredienst aufbesserte. Auch der Garten am Schulhause
gehört zum Lehrerdienst, ein Stückchen Ost zu ausgenommen, das einstens
Lehrer Isidor Gnädig, als der erste Lehrer daselbst, von dem Acker des untern
Bauern um 14 fl an sich gekauft hat. Er starb 1813 ohne Kinder, sein Weib erhielte
nach dessen Tod eine Pension vom löblichen Rentamte von Wald aus, so in
Früchten und Holz jährlich ihr abgereicht wird, und behielt die freye Wohnung im
untern Stocke des Schulhauses, weil der zweyte Lehrer und Nachfolger mit Namen
Joseph Klötzle der Schulhauswohnung nicht bedarf, indem er das Haus seines
Vaters als einziger Sohn erbte und bewohnt. Der Lehrer ist von Frohnen, Botengängen
und Jagen frey, das sich mit dem Schuldienst nicht eignet. (II, 21.)

Der erste Lehrer in Cappel nach Erbauung des dasigen Schulhauses war Isidor
Gnädig von Dietershofen gebürtig, dessen Bruder Fidel Gnädig daselbst ebenfalls
der erste Lehrer war und zugleich Meßmer. Isidor Gnädig war zugleich Linnenweber
, und verdiente sich in den ersten Jahren dadurch bedeutendes, wegen Lähmung
einer Seite mußte er nachher das Weben aufgeben und widmete sich ganz
allein der Schule allda mit allem Fleiße und verdient als ein geschickter Lehrer
und ehrlicher Mann alles Lob. [1813 Ebe] Der Nachfolger Isidors war Joseph
Klötzle, geboren in Kappel, der einzige aber talentvolle Sohn des dasigen Bürgers
und Wagners Joseph Klötzle. Er widmete sich auf mein Vorschlagen dem Schulfache
, dabei ihn derzeitiger Schulkommissär und Pfarrer in Mindersdorf durch
Unterricht unterstützte, und nachdem er in Sigmaringen examiniert und gut unterrichtet
befunden worden, so wurde er 1814 provisorisch und ein paar Jahre darauf
definitiv als der zweyte Schullehrer daselbst angestellt, worauf er sich verheura-
thete und seinem Dienste mit Einsicht, Eifer und allgemeiner Zufriedenheit bisher
1830 vorsteht. (11,33.) Er starb 1870. - Das Schulhaus in Kappel wurde 1831
renoviert und zum Theil erweitert mit 861 fl 42 kr mit besagter Kostenbestreitung
, nämlich für die betreffende Gemeinde Vs und für das Rentamt 2/s. (II, 161.)

12.4. Die Feier der Kirchweih in Kappel

Am Sonntag vor oder nach Martini wird daselbst der Pfarrgottesdienst abgehalten
mit Predigt und feierlichem Amte, weil man nach gegenwärtiger Verordnung
auf den Filialorten das Patrozinium-Fest am Tage selbst nicht, wohl aber
in den Pfarrkirchen abhalten darf. Am Markustage gehet man von hier aus alljährlich
in der Frühe mit Procession dahin ab. (II, 19.) - Einstens wurde die Kirchweihe
in Kappel am ersten Sonntage im September oder nach Verena Tag alljährlich
begangen, ist aber schon längerher nach kaiserlich königlichen österreichischen
Verordnungen auf den dritten Sonntag im Oktober zu feyern verlegt. Jedoch
wird zu dessen Andenken am ersten Sonntage im September daselbst Pfarrgottes-

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