Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0193
Walbertsweiler Pfarrbücher

gedieh ziemlich gut, hatte aber viele Blattläuse. Die Früchte waren wohlfeil.'
(II, 111.) - „1825: Ende September fing die Weinlese an. Der Wein wird dem
vom Jahre 1822 an Gute nichts schenken. Man konnte den Samenhanf noch trok-
ken einheimsen, woran die Weiber nicht mehr glauben wollten." (II, 112 f.) -
1826. Nach monatlich genauen Wetterbeschreibungen viel Hagelschaden, obwohl
die Herrschaft häufige Hagel ableitende Stangen aufgestellt hatte, sie waren ohne
Wirkung. ... Dem Futtermangel ist abgeholfen worden, aber nicht dem Geldmangel
, indem der Früchtepreis immer sehr niedrich war. ... Weine gut und wohlfeil
, in Reichenau 25 bis 26 fl das Fuder, nur müssen wir bei Einfuhr württembergischen
Zoll 24 fl entrichten. (II, 116 f.) - 1827: Heftige Donnerwetter und
Blitzschläge. Den 3 ten August breiteten in den Veltiswiesen hinter dem Dorf
eben zwey Mägdchen von hier, Elisabeth Geiger und Ottilia Geiger, erstere 18,
zweyte 16 Jahr alt, Flachs aus, beide wurden um 1/tlO Uhr vom Blitz getroffen,
Ottilia ward sogleich getötet, Elisabeth ward unbedeutend am Fuße getroffen.
Das siebenjährige Kind Maria Agathe Renz war mit hinausgegangen. Es ging sogleich
zu den Eltern und zeigte an, wie der Blitz die beiden Mädchen zu Boden
warf. Der "Vater und andere Leute eilten herbei, und wir fanden die Ottilia getötet
, die Anzeige wurde in Wald gemacht. Zugleich ertönte die Sturmglocke,
denn der Blitz hatte zu Leitishofen und zu Mottschieß eine Scheune und zu
Lewertsweiler ein Wohnhaus entzündet, die eingeäschert wurden. - Am 10 ten
Dezember war warmer Frühlingstag; ich setzte heute dem Herrn Pfarrer Kohler
zu Dietershofen 20 von Hohenheim angekaufte Obstbäume in den Pfarrgarten.
Auch wurden in diesem Monat die Straßenbäume vom weißen Bild bis in die
Glashütte gesetzt, aber meistens nur Wildlinge. Es schneite einmal, die Knaben
spielten öfters mit der Balle im Freyen. (II, 118 ff.) - Große Kälte von November
1829 bis März 1830. Der Bodensee war zugefroren, was seit 1695 nicht mehr
geschah. Man ging auf dem Eis von Überlingen nach Mainau und Dingelsdorf,
Konstanz usw. Die Gemeinde Minsterlingen wallfahrte in Prozession über das Eis
nach Hagnau. Fast in allen Kellern erfroren die Erdäpfel, viele Obstbäume,
okulierte Reiser; viele Reben wurden ganz abgehauen, besonders die herrschaftlich
badenschen. Die Rebleute aber ließen jene stehen, die noch Fortkommen versprachen
, und thaten besser. (II, 139.) - 1830: Alles war gesund bei uns, nur gingen
wieder einige Schweine drauf. Wir wissen, Gott Lob, nichts von weißen
Würmern, aus denen Maikäfer werden. Man hat angefangen, hier viele Dickrüben
zu pflanzen, und heur ist endlich einmal wieder der Flachs recht gut gerathen.
(II, 142.) - Dezember 1832 war ein gelinder Monat, man konnte viel Holz sparen.
Das Jahr war recht gut, nur gab es nicht soviel Erdäpfel und Futter wie fernt. Die
Früchte hatten immer einen hohen Preis, sind aber vortrefflich an Qualität. Flachs
ist gut gerathen, Hopfen gabs wenig, daher kostete Ende December der Zentner
hämischer Hopfen 250 fl. (II, 160.) - 1835: Es gab aller Gattungen Früchte im
Uberfluß. Der Neckarwein fiel noch besser aus als der Seewein, der von Raupen
heimgesucht und deshalb nicht überall ausgeschenkt werden dufte. (II, 167.)

1836: Die ganze Gemarkung berechtigte im Frühling zu den schönsten Hoffnungen
. Da zog am 8 ten Juli ein drohendes Hochgewitter heran, unter blendenden
Blitzen und erschütterndem Krachen fielen eine halbe Stunde lang Schlössen
wie Baumnüsse 1 und sogar 2 Loth schwer. In wenigen Augenblicken standen die
Bäume entblättert da, Felder, Wiesen und Wälder boten einen traurigen Anblick.

183


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1978/0193