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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0137
Herrschaft Hettingen

Bei den Überblickskapiteln am Anfang der Arbeit habe ich mich auf gedruckte
Literatur gestützt, was nicht ganz einfach war, da hierfür alle mögliche Literatur mit
herangezogen werden mußte, die teilweise die Herrschaft Hettingen nur als Nebensache
streifte.

4 GESCHICHTLICHER ÜBERBLICK

DER HERRSCHAFT HETTINGEN BIS 1805

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4.1 Hettingen bis zum Jahre 1524

Nachdem die Alemannen in das römische Besatzungsgebiet eingedrungen waren,
haben sich dort seit dem 4. Jahrhundert Siedlergemeinschaften gebildet, an die heute
noch die zahlreichen Ortsnamen mit der Endung -ingen erinnern. Ein Beispiel dafür ist
auch der Ortsname Hettingen, der auf einen Personenverband zurückgeht, dessen
Oberhaupt sich Hatto nannte, was soviel hieß wie »Krieger«8.

Aus der Alemannenzeit stammen einige Reihengräberfriedhöfe in der Nähe von
Hettingen mit Grabfunden. Im übrigen wissen wir aus der Zeit von der alemannischen
Landnahme bis in das Hochmittelalter noch immer fast gar nichts über die Gegend um
Hettingen. Erst im Jahre 1135 wird Hettingen zum ersten Mal urkundlich in den
Zwiefaltener Chroniken Ortliebs und Bertholds erwähnt. Sie nennen einen Adalbert von
Haetingen als Graf von Gammertingen9. Das Gebiet um Gammertingen gehörte im 11.
Jahrhundert zum sogenannten Burchingagau, der in der Hand der Grafen von Achalm
war. Nach deren Aussterben gelangte ihr Besitz um Gammertingen über Graf Werner
von Grüningen und die Weifen an ein Grafengeschlecht mit unbekannter Herkunft10,
das sich seit dem Anfang des 12. Jahrhunderts nach Gammertingen und Achalm und
später auch nach Hettingen nannte11. Bereits am Ende des 12. Jahrhunderts starb dieses
Geschlecht im Mannesstamme aus, und Hettingen kam über eine Erbtochter an die
Herren von Neiffen und schließlich in der Zeit des Interregnums an die Grafen von
Veringen. Diese waren es auch, die am Ende des 13. Jahrhunderts die beiden Städte
Gammertingen und Hettingen gründeten, »die jeweils neben der alten dörflichen
Siedlung im Anschluß an einer Burg«12 lagen. Der frühere Dorfbereich läßt sich an der
Lage der Dorfkirche und an den Alemannenfriedhöfen erkennen. Die Kirche lag südlich
der neu gegründeten Stadt außerhalb der Stadtmauern. Das Dorf lag wohl südwestlich
von der sich heute noch am selben Platz befindlichen Kirche. Sehr wahrscheinlich
bestand neben der Stadt eine dörfliche Siedlung weiter. Im Jahre 1291 erteilte König
Rudolf von Habsburg den Grafen von Veringen die hohe Gerichtsbarkeit über Gammer-

8 Adolf Lieb, Aus 500 Jahren Hetlinger Geschichte, in: 100 Jahre Volksmusik Hettingen,
Festschrift zum Musikfest 1957, S. 25.

9 Edmund Bercker, Die Kirchen-, Kapellen- und Altarpatrozinien im Kreis Sigmaringen,
Sigmaringen 1967 (Arbeiten zur Landeskunde Hohenzollerns, Bd. 13), S. 64.

10 Rudolf Seigel, Aus der Geschichte des Kreisgebiets, in: Der Kreis Sigmaringen, Aalen/
Stuttgart 1963, S. 88.

11 Johann Adam Kraus, Die Grafen von Gammertingen, in: Hohenzollerische Jahreshefte 4
(1937), S. 64 f.

12 Seigel (wie Anm. 10), S. 88.

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