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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1981/0218
Neues Schrifttum

punkte, nach denen Auswahl und Präsentation des Bildmaterials getroffen wurden, legt der
Herausgeber dankenswerterweise ausführlich im Vorwort dar: Der Bildband kann keinesfalls die
Stadtgeschichte ersetzen, er will sie vielmehr ergänzen und veranschaulichen. Im Interesse einer
abgerundeten Darstellung konnte und wollte der Herausgeber nicht auf den Abdruck auch längst
bekannter Bilder verzichten. Trotzdem entzogen sich gewisse historische Abläufe und Bezüge der
sachgerechten bildlichen Darstellung, entweder weil sie den gesteckten Rahmen gesprengt hätten,
oder weil angemessenes, ausreichendes und qualitätsvolles Bildmaterial fehlte. Dazu gehören etwa
das Eindringen der Reformation in Tübingen, das Verhältnis der Stadt zur Universität und die Zeit
des Nationalsozialismus. Bewußt verzichtete der Herausgeber dagegen auf die Dokumentation der
Zeit nach 1945. Für diesen bedeutsamen Zeitabschnitt muß - so Sydows Ansicht - auch im Rahmen
der Stadtgeschichte eine neue Form der Darstellung gesucht werden. Schließüch betont der
Herausgeber ausdrücklich, den Bildband nicht unter sozialkritischen Gesichtspunkten zusammengestellt
zu haben.

Der Band gliedert sich in neun Abteilungen, die folgende Themen behandeln: 1. Das Bild
Tübingens im Ablauf der Zeiten. 2. Zur Geschichte von Burg und Schloß, Stadt und Landesherrschaft
. 3. Rathaus, Stadtrecht, Stadtverwaltung. 4. Mauern, Tore, Brücken, Flüsse. 5. Plätze,
Straßen und Gassen. 6. Kirchen, Klöster, Spitäler. 7. Universität und Stadt. 8. Aus dem 19. und 20.
Jahrhundert. 9. Aus der Umgebung (nämlich Schönbuch, Bebenhausen, Schwärzloch, Ammern,
Lustnau, Derendingen und Bläsiberg). - Neben klassischen Stadtansichten enthält der Band Pläne
und Grundrisse, Wandmalereien und Bauplastiken, Innenräume des Rathauses, Porträts, Gruppenaufnahmen
etwa des Gemeinderats von 1910, der Stadtgarde und der »Pauper«, von Sportvereinen,
Liederkränzen und Weingärtnervereinigungen, ferner archivalische Schriftstücke, Siegel und
Wappen. Die Bilder entstammen vorwiegend den Tübinger Sammlungen, die aus Tübinger
Privatbesitz ergänzt wurden. - Jede thematische Abteilung wird mit einer knappen Einführung
eröffnet, die einzelnen Bilder werden mit kurzen Worten beschrieben. So entstand ein »Bilderbuch«
Tübingens, das Bekanntes neben weniger Bekanntes und auch weithin Unbekanntes stellt und das
durchaus geeignet ist, dem historisch interessierten Betrachter, besonders dem Tübinger Bürger - an
den sich der Herausgeber ausdrücklich wendet - einen abrißartigen Einblick in die Geschichte
Tübingens zu vermitteln. Darüber hinaus aber wird auch jeder, der Tübinger Erinnerungen
auffrischen oder die Stadt als Fremder kennenlernen möchte, gerne zu diesem Bildband greifen, der
über das übliche Muster von »alten Ansichten aus...« hinausgeht.

Sigmaringen Maren Kuhn-Rehfus

Das Schwenninger Lägerbuch Anno 1703. Sammlung der wichtigsten landesfürstlichen, klösterlichen
, gemeindlichen und nachbarlichen Rechtsverhältnisse im Flecken. Bearb. von Otto
Benzig, Villingen-Schwenningen: Hermann Kuhn 1979. 207 S. (Veröffentlichungen aus Archiv
und Chronik der Stadt Villingen-Schwenningen)

Die wissenschaftliche Bedeutung der Lagerbücher mit ihren Einträgen über Rechte, Liegenschaften
und abgabepflichtige Personen ist längst erkannt, so daß etwa für Hohenzollern die 1978
vom Thorbecke Verlag besorgte Neuauflage des Bickelspergschen Lagerbuchs in der Bearbeitung
des 1979 verstorbenen Franz Herberhold lebhaft zu begrüßen ist.

In Villingen-Schwenningen wurde eine Edition des »Schwenninger Lägerbuchs« von 1703
vorgelegt, die vornehmlich heimatgeschichtliche Zwecke verfolgt. Der Bearbeiter verzichtet auf
eine wissenschaftliche Einleitung ebenso wie auf einen Anmerkungsapparat. Beigegeben ist aber ein
Sachregister (S. 200 ff), das zwar nicht auf die Seiten des Buches verweist, wo die ausgeworfenen
Begriffe vorkommen, dafür aber ihre Bedeutung erklärt. Im ganzen hat sich der Bearbeiter einer
großen Mühe unterzogen.

Lagerbücher gewinnen ihre volle Aussagekraft als geschichtliche Quelle erst bei Berücksichtigung
ganzer Serien. Denn Erbgänge bei den Herrschaftsinhabern wie bei den Untertanen machten
die letzten Einträge oft sehr rasch überholt. In Neubearbeitungen, in sogenannten Erneuerungen

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