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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0024
Otto H. Becker

wiesen ihre Rentämter an, die gemäß Familienstatut für das Archiv bestimmten Unterlagen
nach Eberstall abzugeben96. Für die notwendig gewordenen Ordnungs- und Verzeichnungsarbeiten
konnte in Eberstall Pfarrer Hoermann aus Ried bei Jettingen gewonnen werden97. Dieser
ordnete die neuen Zugänge dem schon bestehenden Archivkörper ein und verzeichnete das
Gesamtarchiv neu.

Durch das 1912 von Pfarrer Hoermann fertiggestellte Archivrepertorium war zwar das
Repertorium Ehrensbergers überholt, seine Archivordnung blieb jedoch bestehen. Das Reper-
torium befindet sich bei der Gräfl. Schenk von Stauffenberg'schen Verwaltung in Jettingen. Ein
Mikrofilm98 dieses Findbuchs sowie ein weiteres Exemplar mit späteren Zusätzen und
Ergänzungen wird als Zettelrepertorium in 10 Ordnern im Staatsarchiv Sigmaringen verwahrt.

IX.

Die Aufhebung des Familienfideikommisses 192299 hatte keinen Einfluß auf das Zusammengehörigkeitsgefühl
der Familie und damit auch auf die Existenz des Familienarchivs.
Familienmitglieder sowie die stauffenbergischen Rentämter gaben auch weiterhin die ihnen
wichtig erscheinenden Unterlagen an das Familienarchiv in Eberstall ab, wie der Vergleich des
als Mikrofilm vorliegenden Repertoriums von Pfarrer Hoermann mit dem Zettelrepertorium
zeigt.

Die Ablieferungen wurden zwar bis auf einen geringen Rest weiter verzeichnet und im
Repertorium eingetragen, zu einer organischen Einverleibung in den Archivkörper ist es jedoch
nur in wenigen Fällen gekommen. So wurden die recht beträchtlichen Urkundenextraditionen
der Rentämter Wilflingen, Geislingen und Lautlingen ohne Gliederung nach Sachbetreffen
jeweils als »Anhang« den betreffenden Herrschaftsarchiven in der Abteilung II des Familienarchivs
nachgestellt. Die vornehmlich aus jüngeren Akten bestehenden Zugänge des Rentamts
Jettingen wurden nicht dem schon bestehenden Teilbestand eingegliedert, sondern als eigener
Teilbestand (III Jettingen) formiert.

Schließlich wurde auch die Zahl der Abteilungen selbst erweitert. Die Archivalien, die man
nicht zuordnen konnte, wurden als V. Abteilung mit der vielsagenden Bezeichnung Ohne
Signatur und fremde Archivalien zusammengefaßt. Das auf dem Erbweg an die Schenken von
Stauffenberg gelangte Archiv der Grafen Butler100, das wichtige Unterlagen der Familie,
besonders aber der Herrschaft Haimhausen bei München enthält, wurde als Abt. VI dem
Gesamtarchiv angegliedert. Mit der Bildung neuer Abteilungen und Anhänge wurde die
Struktur Ehrensbergers verwischt und die Benutzung des Archivs erheblich erschwert.

Das Gesamtarchiv Schenk von Stauffenberg weist heute das folgende Ordnungsschema
auf101:
t. Abt. Personen

A a) Adel im Allgemeinen, staatsrechtliche Verhältnisse, Würden, Ämter, Stammbaum

b) Familien-Haupt

c) Einzelne Familienglieder und Einzelne betr. Quittungen, Verträge u. s. w.

d) Verlassenschaften, Inventarien, Testamente, Erbteilungen und Erbverträge

e) Verehelichungen

f) Witthum

96 StAS Dep. 38, Nachtrag 59a.

97 Ebd.

98 StAS Sa 41 (Filmnegative), Ds. 1-3.

99 Oben zu Anm. 37.

100 Hierzu vgl. Wunder (wie Anm. 3) S. 314f.

101 Nach dem im StAS vorliegenden Zettelrepertorium.

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