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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0029
Studien zur Geschichte des Gesamtarchivs Schenk von Stauffenberg

X.

Bei den stauffenbergischen Rentämtern waren indes noch recht beträchtliche Mengen
Schriftgut zurückgeblieben, vor allem Rechnungsbände und Beilagen, aber auch Urkunden und
Akten. Es kam sogar vor, daß Akten und Urkunden, die im Gesamtarchiv verwahrt wurden,
von den abgebenden Rentämtern wieder zurückgefordert wurden und dort verblieben1C3. So
wurde 1938 u.a. auch der Spruchbrief des Rottweiler Hofgerichts von 1439 mit dem darin
inserierten Kaufbrief von Wilflingen104 aus dem Gesamtarchiv dem Rentamt Wilflingen wieder
überstellt105. Diese Rentamtsarchive waren nach Aufhebung des stauffenbergischen Familienfi-
deikommisses 1922106 als Bestandteile der jeweiligen Güter in den Besitz von einzelnen
Mitgliedern der Familie gelangt.

Im Gefolge der politischen und gesellschaftlichen Veränderungen nach dem 1. Weltkrieg
hatte sich auch der Charakter der Archive, da viele der in ihnen verwahrten Unterlagen ihre
rechtliche Bedeutung einbüßten, grundlegend gewandelt. Aus den ehemaligen Rüstkammern
ständischer Rechte und Privilegien entwickelten sich historische Archive. Den unersetzlichen
Wert, den die in diesen Archiven verborgenen Urkunden, Akten, Lagerbücher, Rechnungsbände
und Nachlässe von Angehörigen der Familie für die historische Forschung im allgemeinen
und für die Familiengeschichte der Schenken im besonderen darstellen, hatte wie kaum ein
anderer der verstorbene Schloßherr zu Wilflingen, Friedrich Freiherr Schenk von Stauffenberg,
erkannt. Er zeigte sich dem von Herrn Prof. Dr. Wunder (Schwäbisch Hall) angeregten und
von Herrn Staatsarchivdirektor Dr. Stemmler aufgegriffenen Vorschlag gegenüber aufgeschlossen
, die Schenk von Stauffenbergischen Archive unter Eigentumsvorbehalt im Staatsarchiv
Sigmaringen zu hinterlegen und sie der Forschung zugänglich zu machen.

Nach Abschluß von Depositalverträgen mit den Eigentümern wurden 1966 das Geislinger
Archiv (ca. 42 lfd. m) und das Lautlinger Archiv (ca. 66 lfd. m) als Deposita 36 (Freiherrl.
Schenk von Stauffenbergisches Archiv Wilflingen/Geislingen) und 37 (Gräfl. Schenk von
Stauffenbergisches Archiv Lautlingen) im Staatsarchiv Sigmaringen hinterlegt. Weitere Ablieferungen
(ca. 22 lfd. m) tätigte 1976 Baron Friedrich Schenk von Stauffenberg, Wilflingen.

Um eine mögliche Zersplitterung des Familienarchivs in Eberstall zu vermeiden, erklärte
sich auch Markwart Graf Schenk von Stauffenberg, Jettingen, bereit, das Gesamtarchiv Schenk
von Stauffenberg als Depositum im Staatsarchiv Sigmaringen zu hinterlegen. Es wurde am
13. Oktober 1966 von Bediensteten des Staatsarchivs Sigmaringen in Eberstall neu verpackt und
nach Sigmaringen übergeführt. Das Archiv der Rentei Burggrub (ca. 45 lfd. m) hingegen wurde
im Staatsarchiv Bamberg hinterlegt107. Teile des bei den Amtern Amerdingen und Jettingen
erwachsenen Schriftguts sind im Zuge der Auflösung der Patrimonialgerichte in Bayern über die
Nachfolgebehörden an das Staatsarchiv Neuburg a. d. Donau gelangt108. Der Nachlaß des
Politikers Freiherr Franz Schenk von Stauffenberg (1834-1901) wurde 1921 dem damaligen
Reichsarchiv Potsdam als Depositum übergeben109.

In dem am 12./24. Oktober 1966 zwischen der staatlichen Archiwerwaltung Baden-
Württemberg und Graf Markwart Schenk von Stauffenberg abgeschlossenen Depositalvertrag
wurde u.a. vereinbart, daß das Staatsarchiv Sigmaringen das Familienarchiv, sobald es die

103 StAS Dep. 38, Nachtrag 56.

104 Wie Anm. 72.

105 Überstellt mit Schreiben vom 11. März 1938, bisher als loses Blatt dem Archivrepertorium Ehrens-
bergers beiliegend.

106 Oben zu Anm. 37.

107 Mitteilung des Staatsarchivs Bamberg vom 15. 7. 81.

108 Mitteilung des Staatsarchivs Neuburg vom 27. 7. 81.

109 Steinsdorfer (wie Anm. 6) S. 164.

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