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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0051
Zweihundert Jahre Schulen in der Pfarrei Walbensweiler

Änderungs- und Umbaupläne wurden im Lauf der Jahrzehnte wiederholt laut, wenn sich
verschiedentlich Mängel und Fehler herausstellten. Um 1900 wurde der unförmige Backofen in
der kleinen Küche als störend empfunden. Da dieser mit dem Küchenboden ebenerdig war,
mußte man beim Einschießen der Brotlaibe zunächst eine Lücke aufdecken, damit man einige
Stufen hinuntersteigen konnte. Erst dann konnte die Backschaufel waagrecht eingeschoben
werden. Das Rentamt hielt im Brief vom 15. Juni 1900 die Küche zwar für etwas klein, den
Backofen aber keineswegs für störend. Eine Beseitigung hielt es für bedenklich, da der Ofen für
die kleine Familie Birkle sowie für Nachfolger erwünscht sei. Dagegen war das Amt für eine
Verbesserung des Blitzableiters durch das Anbringen von Auffangstangen.

Am 23. Juli 1906 beanstandete der Oberamtsarzt von Sigmaringen, daß das Schulhaus
keinen eigenen Brunnen habe; er hielt einen Röhrenbrunnen dabei für angezeigt. Am
Schulzimmer bemängelte er die Größe und Belichtungsverhältnisse, die nicht den ministeriellen
Bestimmungen entsprächen. Mittel- und Oberstufe bekämen das Licht von rechts. Abhilfe
sollte durch einen Bausachverständigen erwogen werden. Dieser stellte am 3. September 1906
auf einem Plan fest, wie durch Fenstereinbau abgeholfen werden könnte, hielt dies aber für eine
Kostenfrage. So unterblieb die Verbesserung.

Drei Jahre später, am 9. April 1909 wurde festgestellt: Unter den obwaltenden Umständen
[Prozeß der Gemeinden mit der Hofkammer] muß vorläufig von Bauausführungen am
Schulhaus in Walbertsweiler Abstand genommen werden49.

Ebenfalls nicht zur Ausführung kam ein Plan zur Anlage getrennter Hauseingänge für den
Lehrer und die Schüler vom 13. November 1908.

Nach weiteren drei Jahren mahnte Schulinspektor Koop am 17. November 1912: die
Mängel am Schulhaus sind bekannt, Abhilfe ist ernstlich in Erwägung zu ziehen. Die
Schulbänke sind alt und mangelhaft und durch neue zu ersetzen.

2.3.3 Umbau im Jahre 1914

Zu dem vom Lehrer angeregten und von der Gemeinde gewünschten Umbau, zur
Verlegung des Schulsaales ins Erdgeschoß und der Lehrerwohnung ins Obergeschoß mit
getrennten Eingängen kam es nach umfangreichen Verhandlungen und Planungen im Jahre
1914. Einen wesentlichen Beitrag leistete hierzu die Gemeindevertretung mit ihrem Beschluß,
für diesen Fall % statt '/j der Baukosten zu übernehmen.

Das Protokoll der Sitzung der Gemeindevertretung Walbertsweiler vom 10. Dezember
1913 lautet: Die Gemeindevertretung hat in ihrer heutigen Sitzung in Gegenwart des fürstlichen
Vertreters, Hofkammerrat Ueberle, beschlossen, daß die Gemeinde für den Fall daß das größere
Projekt des Umbaus des Schulhauses von der fürstlichen Verwaltung ausgeführt wird, V> i. W.
zwei Fünftel der entstehenden gesamten Baukosten übernehmen wird. Walbertsweiler, den
10. Dezember 1913. Der Gemeindevorstand: Bürgermeister Halmer, Eduard Hänßler, Engelbert
Bosch. Die Gemeindevertretung: Lorenz Waldenspuhl, Otto Müller julius Schneider, Alois
Locher, Thomas Biselli, Julius Moser, August Jerg, Georg Bosch50. Dieser Beschluß wurde am
30. April 1914 vom Vorsitzenden des Amtsausschusses, Longard, genehmigt.

Wie sechzig Jahre vorher machte die Bauplatzfrage wieder Schwierigkeiten, war doch
wiederum für die vorgesehene Erweiterung die Pfarrei der Verhandlungspartner. Dabei
handelte es sich im wesentlichen um Gelände, das die Kirchengemeinde nach dem Abbruch des
ersten Schulhauses nach 1856 von der politischen Gemeinde hatte erwerben können! Der
Kirchenvorstand hatte am 15. März 1914 mit einer Gegenstimme die Abgabe eines 12 m breiten

49 Wie Anm. 34.

50 Wie Anm. 17.

49


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