http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0057
Zweihundert Jahre Schulen in der Pfarrei Walbensweiler
Als Preis soll gefordert werden pro qm 80 Pfg. Die erforderliche Umzäunung muß von der
politischen Gemeinde bezw. von der Fürstlichen Verwaltung bewerkstelligt werden.
Die noch versetzbaren Bäume gehören der Pfarrpfründe, die andern Bäume gehören dem
Erwerber und ist der Wert im Grundstückspreis enthalten.
2. Die Kirchengemeinde ist erbötig, den ganzen Mesnergarten an die politische Gemeinde
abzutreten um den Preis von 70 Pfg. pro qm. In diesem Falle würde die Gemeinde kein Terrain
für den Zufahrtsweg brauchen, da die Zufahrt vom Mesnergarten aus stattfinden könnte. Der
Kirchenvorstand: Fr. Wächter, Pfarrer, Halmer, Bürgermeister; Fischer, Bürgermeister; Lorenz
Waldenspuhl, Engelbert Bosch, Richard Weißhaupt. Obigem Beschluß des Kirchenvorstandes
tritt die Gemeindevertretung bei: Walbertsweiler den 29. März 1914 August Batsch, Mathias
Krall, Matthäus Koch, Anton Krall51.
Das Ordinariat hatte am 15. Mai 1914 nochmals rückgefragt, warum nicht eine Westeinfahrt
auf schuleigenem Grundstück vorgesehen werde; außerdem hielt es den Preis von
80 Pfennig je Quadratmeter für zu niedrig und 1 Mark für angemessen. Demgegenüber setzte
das Oberamt am 10. August 1914 fest:
Verkauf vom Pfarrgarten la74qm je 80 Pf 138,20 M
Verkauf vom Mesnergarten 5 a88 qm je 70 Pf 411,60m
550,80 M
Planung und Bauleitung lag beim Fürstlichen Bauführer Langenstein, nach dessen Einberufung
zum Kriegsdienst beim Bauinspektor Dieringer. Der Bau begann Anfang Juni, wurde
durch den Kriegsausbruch unterbrochen. Nach der Ernte gingen die Bauarbeiten weiter, so daß
im November der Einzug stattfinden konnte. Während des Umbaus wohnte die Lehrerfamilie
im neuerbauten Pfründnerhäuschen des Richard Strobel, der Unterricht wurde im Ladenlokal
der Anna Ahr abgehalten. Der Mietpreis betrug in beiden Fällen 15 Mark je Monat.
Die Bauarbeiten wurden von folgenden Handwerkern ausgeführt52.
Maurerarbeiten Maurermeister Thadä Steier von hier
Zimmerarbeit Lorenz Kuhn von hier
Verputzarbeit O. Knittel aus Thalheim
Schlosserarbeit Deklotz aus Sigmaringen
Glaserarbeit Ramsperger aus Meßkirch
Flaschnerarbeit Fidel Lernhart aus Wald
Dackdeckerarbeit Jean Stahl aus Sigmaringen
am Nebengebäude
Ofensetzen Hafnermeister Knoll aus Krauchenwies
für den einberufenen Hafnerm. Dieter aus Wald
Außentreppe am Hauptgebäude Maurermeister Sick aus Riedetsweiler
Schreinerarbeiten Die Schreinermeister Glöckler aus Wald
und Batsch aus Glashütte
Parkettboden im Schulsaal Parkettbodenfabrik Ravensburg
Steingut-Bodenbelag im Flur Wendling aus Tübingen
51 Ebd.
52 Wie Anm. 13 S. 121 ff.
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