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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0062
Stephan Wiest

2.4 Das erste Schulhaus in Kappel 1785 bis 1870

Bis 1782 scheint ein Schulhaus in Kappel nicht bestanden zu haben, denn die Kinder dieses
Ortes gehörten mit denen aus Wald und Walbertsweiler zu den insgesamt einundsechzig
Schülern, für die im Winter 1781/82 in Wald an 108 Tagen Schule gehalten wurde55.

Die nach der Verordnung vom 24. August 1783 zu erbauende Schule in Kappel wurde 1785,
im gleichen Jahre wie die in Walbertsweiler, bezogen. Ein Grundriß des alten Schulhauses zu
Kappel56, offenbar später nachgezeichnet, zeigt umgerechnet die Ausmaße von etwa 9,10 auf
8,16 m und die Fläche des Schulzimmers von etwa 5,74 auf 8,32 m = 48,17 m2. Die Wohnung
bestand aus einem Wohnzimmer von etwa 26 m2, zwei Kammern von zusammen etwa 14 m
und einem danebenliegenden Stall von 14 m2. Eine Küche ist nicht vorhanden, zwei Abortsitze
sind neben dem Schulzimmer eingezeichnet. Da der Stall auf dem gleichen Stockwerk wie die
Wohnung liegt, war das Schulzimmer im Obergeschoß, die Wohnung im Erdgeschoß gelegen.

Die unzulängliche Wohnung wurde wahrscheinlich vom ersten Lehrer Isidor Gnädig
bewohnt, wurde nach dessen Tode aber vom Nachfolger Josef Klötzle nicht mehr bezogen, da
dieser als Ortansässiger ein eigenes Haus besaß. Die Wohnverhältnisse wurden daher lange
Jahre nicht beanstandet. Doch ein Bericht des Schulkommissars vom 25. August 1825 hält die
Wohnung für einen verheirateten Lehrer für zu klein; als notwendig bezeichnet er: ein
Wohnzimmer, ein weiteres heizbares Zimmer für einen etwa eingestellten Provisor, drei
Kammern, eine Küche samt Stallung57. Im Schulzimmer wurden 88 Kinder unterrichtet. In
dem Bericht wird um Untersuchung des Schulgebäudes durch die Fürstliche, also damals
landesherrliche Bauinspektion gebeten.

Auf deren Bericht erwartet die Regierung am 11. Februar 1830 eine Stellungnahme zu
folgenden Punkten:

1. Ob durch Verwendung der Stiege zum Schulzimmer und Anbau einerneuen Stiege und eines
Abtritts die notwendige Erweiterung des Schulzimmers eintritt?

2. Wer baupflichtig seif

3. Welcher Kinderzuwachs auf künftige mögliche Betheiligungen [weiterer Gemeinden?] für
die nächsten 50 Jahre zu erwarten ist?

4. Ob die Lehrerwohnung auch Platz für eine Kuh und Futterlage nötig hat?5*.

Am 14. Juni 1830 schlug die Regierung einen Neubau vor; die Gemeinde stimmte am3. Juli
1830 zu bei Abbruch des alten Hauses und Neubau am gleichen Platz. Damit begann ein
längeres Tauziehen um einen Neubau, zu dem es dann doch nicht kam. Am 14. Juli 1830
empfahl die Regierung den Verkauf des alten Hauses ohne Hofstattrecht und Neubau an einem
andern Platz. Die Gemeinde verkaufte jedoch das Schulhaus an Anton Krall auf Abbruch, was
aber die Regierung nicht genehmigte. Sie verlangte jetzt Abbruch und Verwendung des
Materials für das neue Haus. Darin sollte die Schulstube für 110 bis 115 Kinder angelegt und der
Lehrerwohnung hinlänglicher Raum belassen werden! Der Schulkommissar Pfarrer Emele aus
Krauchenwies hielt im September 1830 den alten Platz für einen Neubau geeignet, für den
Bauinspektor Brom aus Sigmaringen im Januar 1831 folgenden Kostenvoranschlag machte:

55 Rehfus (wie Anm. 1) S. 61.

56 StASigmaringen Akten des Fürstlichen Oberamtes Wald betr. Schulbau in Kappel 1821-1832. Ho 203
Nr. 194. Darin: 1 kolorierter Situationsplan und 5 Baupläne von 1831.

57 Ebd.

58 Ebd.

60


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