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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0066
Stephan Wiest

Tags darauf, morgens um 7 Uhr, brannte das Haus des Karl Blum nieder, das während der
Bauzeit als Schule und Lehrerwohnung gedient hatte. Dabei verbrannten auch mehrere
Schulstühle und Bänke, unter anderem auch die Uhr, ebenso die Wäsche des Lehrers, die noch
zum Trocknen auf dem Bodenraum aufgehängt war, im Werte von etwa 120 bis 140 Gulden.
Während der Bauausführung hatte sich die Schulgemeinde am 1. Mai 1871 wegen ersichtlicher
Mängel an die Regierung gewandt, die sich aber für die Durchführung des Planes entschied und
vorgeschlagene Abänderungen ablehnte. In einer späteren Aufstellung vom 19. August 1896
wurde das Schulhaus für den Schulverband mit 485 Seelen in den Verbandsgemeinden Kappel,
Otterswang, Litzelbach, Reischach, Weihwang und Glashütte mit 80 Haushaltungen, davon
sieben ohne Gemeindesteuerzahlung, in baulich gutem Zustand mit einer Feuerversicherungssumme
von 10290 Mark beschrieben66. Sieben Jahre später beanstandete der Regierungs-
Medizinalrat nach einem Revisionsbesuch die nicht ausreichenden Fensterflächen, die Schulbänke
und die mit 2 Sitzen für 51 Knaben und 44 Mädchen unzureichenden Abortverhältnisse.
Er schlägt den Neubau eines freistehenden Abortgebäudes vor. Das Rentamt fand am 23. Juli
1904 die Beanstandungen für unerheblich; eine Verbesserung der Abortverhältnisse hielt es
durch Leeren der Grube für ausreichend67.

Nach weiteren zwei Jahren, am 28. August 1906, stellte das Oberamt fest, daß im Abort je
eine Zelle für Knaben und für Mädchen einzurichten wären, dazu drei bis vier Pißstände, so daß
vorläufig von der Errichtung eines freistehenden Abortes abgesehen wurde. Neue Bänke
wurden noch nicht beschafft.

Nach dem Zweiten Weltkrieg wurden verschiedene Verbesserungen und Veränderungen
vorgenommen; so wurde 1957 im Schulsaal ein Warmluftofen durch Hafnermeister Zwick aus
Walbertsweiler erstellt. Um 1957/58 erfolgte die Verbesserung der Abortverhältnisse durch
einen Anbau mit WC und mit Einbau eines Bades in der Lehrerwohnung, neue Abortgrube
anstelle der abgebrochenen alten, Erneuerung des Treppenhauses und der Lehrerwohnung für
25 000 DM. Im Sommer 1964 wurde eine Garage zur Lehrerwohnung für 2900 DM gebaut und
im August das Dach mit Ziegeln neu eingedeckt68. Im Herbst des gleichen Jahres wurde der
Schulhof durch die Firma Matheis aus Buffenhofen mit einem Makadambelag versehen.

2.6 Veränderungen im Schulverband Kappel

Wie es aus der Karte ersichtlich ist, hatte der nach 1783 geschaffene Schulverband mit der
Schule in Kappel für die damaligen Wege- und Verkehrsverhältnisse ein ganz ansehnliches
Einzugsgebiet. Es ist daher verständlich, daß im Laufe der Jahrzehnte günstigere Zugehörigkeiten
angestrebt wurden. Zuletzt bestand der Verband noch aus den beiden früher selbständigen
Gemeinden Kappel und Glashütte.

Weihwang erhielt als erstes Verbandsmitglied 1814 die Erlaubnis, die Kinder - es handelte
sich damals um etwa fünf - in das zwar nicht näher gelegene aber offenbar besser zu erreichende
Bittelschieß zu schicken.

Reischach, das um 1810 mit etwa 12 bis 14 Schülern aufgeführt ist, wurde im Jahre 1834 nach
Neugründung einer Schule in Wald dieser als näher gelegen zugeteilt.

Otterswang mit Litzelbach erhielt im Jahre 1904 eine eigene Schule und trat damals aus dem
Schulverband aus. Anlaß dazu war die jahrzehntelang hohe Schülerzahl an der Kappeler Schule;
sie stieg rapid in die Höhe und erreichte 1890 die Zahl lllb9. Seit 1886 war wieder
Abteilungsunterricht eingeführt. Die Absicht der Regierung, eine zweite Lehrerstelle einzu-

66 Wie Anm. 12.

67 Wie Anm. 59.

68 Wie Anm. 63 S. 57.

69 Wie Anm. 63 S. 35.

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