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Stephan Wiest

richten, scheiterte daran, daß zu diesem Zwecke hätte gebaut werden müssen; so beschloß nach
langen Verhandlungen Otterswang den Bau einer eigenen Schule. Sie wurde dort aufgerichtet
und am 1. November 1904 durch Vikar Wolf aus Wald eingeweiht. Die Schulgemeinde trat an
Otterswang vom Schulfondvermögen 300 Mark ab. Der Unterricht dort begann am 3. November
190470.

2.7 Die Wasserversorgung der beiden Schulhäuser

Im Situationsplan des Schulhauses zu Kappel ist gegenüber dem Schulhaus ein öffentlicher
Brunnen eingezeichnet, der sicherlich auch den Bewohnern und Benutzern dieses Hauses wie
den übrigen Nachbarn das Wasser lieferte. Bis 1904 bestand die Wasserversorgung des Dorfes
aus diesem und einem weiteren laufenden Brunnen je im Ober- und Unterdorf sowie einem
Pumpbrunnen.

Auf Anregung von Wirt Anton Krall und Lehrer Leo Schuler kam es in diesem Jahr zu einer
Wasserleitung für das Dorf mit Ausnahme der drei Häuser an der Landstraße. Trotz der
dadurch gegebenen verständlichen Schwierigkeiten beschloß die Gemeindeversammlung am
30. Januar 1904 ihre Einrichtung nach einem Projekt des Wasserbautechnikers Frankenstein
aus Balingen. Die Arbeiten wurden wie folgt vergeben: Grab- und Zementarbeiten an Thomas
Weißhaupt aus Bittelschieß und Joseph Lutz aus Krauchenwies; Lieferung und Montierung der
eisernen Bestandteile durch Eisenhändler Thom aus Mengen und Schlosser Johann Weißhaupt
aus Hausen. Für die Bezahlung der Gesamtkosten in Höhe von 8500 Mark wurde diese Summe
bei der Spar- und Leihkasse aufgenommen zu VA % Verzinsung, die mit der Tilgung wie folgt
aufgebracht wurde: % nach Kopfzahl der Wasserinteressenten, % nach Viehzahl, Vi durch
Gemeindeumlage. Das Wasserfest wurde am 24. Juli 1904 gefeiert. Die Leitung zum Schulhaus
bezahlte die Gemeinde. Der Lehrer war von Bezahlung eines Wasserzinses befreit, bis 1907 das
Rentamt alle Leistungen zur Schule einstellte. Von da an wurden die Bewohner des Schulhauses
mit 3 Mark jährlich zur Zahlung herangezogen. Im Jahre 1906 richtete Lehrer Schuler auf seine
Kosten eine Leitung aus der Küche hinauf ins Schulzimmer71.

Schwieriger stand es mit der Wasserversorgung in Walbertsweiler. Das Oberamt Wald
stellte 1858 fest: Außer dem laufenden Brunnen im unteren Dorf sind 15 private Pumpenbrunnen
vorhanden. Sie liefern gutes Wasser und genügen dem Bedarf72. Das Schulhaus hatte keinen
eigenen Brunnen und auch kein Benutzungsrecht an einem andern Brunnen. Bis zum Tode des
Lehrers Anton Birkle (1904) versorgten sich die Bewohner des Schulhauses, mehr oder weniger
geduldet, aus den Brunnen des Nachbarn Georg Bosch (Sattlershaus) und die Schulputzerin aus
dem nähergelegenen des Nachbarn Johann Schweikart.

Beim Lehrerwechsel 1904 ließen diese beiden Brunnenbesitzer erkennen, daß sie diesen
Zustand geändert haben wollten. Den Antrag des Lehrers auf Errichtung eines eigenen
Schulbrunnens lehnte das fürstliche Rentamt mangels einer vorliegenden Baupflicht ab. Mit
Bezug auf gleich gelagerte Verhältnisse in Hippetsweiler vertrat die Gemeinde den Standpunkt,
daß die fürstliche Verwaltung wie zu allen Bauaufwendungen 2A zu zahlen habe. Hemmend war
die Einstellung aller Leistungen seitens des Rentamts nach der Mitteilung an die vier
Schulgemeinden vom 20. April 1907.

Das Vorhaben der Gemeinde, auf eigene Kosten einen Brunnen für das Schulhaus nach
einem Entwurf des Architekten Götz aus Sigmaringen erstellen zu lassen, wurde nicht
ausgeführt, weil das Oberamt 1908 die Gemeinde zum Bau einer allgemeinen Ortswasserversorgung
mit Hochdruck bewegen wollte. Wegen der veranschlagten Kosten von 45000 Mark
lehnte die Gemeinde diesen Vorschlag ab; die jährlichen Unterhaltungs- und Betriebskosten

70 Ebd.

71 Wie Anm. 63 S. 32 f.

72 Wie Anm. 45.

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