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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0069
Zweihundert Jahre Schulen in der Pfarrei Walbertsweiler

von 3200 Mark glaubte sie nicht aufbringen zu können. Götz erhielt eine Gebühr von 54,10
Mark für seinen Entwurf.

Oberamtsarzt Dr. Schwass, der keinen geeigneten Platz für einen Schulbrunnen finden zu
können glaubte, machte folgenden, allseitig gut aufgenommenen Vorschlag: Vertiefung des
Brunnens von Johann Schweikart, Fassung mit Zementringen und Legen einer Rohrleitung ins
Kellergeschoß des Schulhauses mit Anschluß einer Flügelpumpe; die Gemeinde war zur
Kostenübernahme bereit bei Eintragen des Wasserbezugsrechts im Grundbuch. So wurde im
Juni 1909 begonnen. Die Grab- und Fassungsarbeiten machte Cementier Haas aus Meßkirch,
die Rohrleitungen und Installationen Flaschnermeister Kreutzer aus Meßkirch, die Gesamtkosten
betrugen 503,71 Mark; die Regierung gewährte 300 Mark als Zuschuß. Am 14. Juni 1911
wurde beim Grundbuch des Amtsgerichtes Wald eingetragen: Dem jeweiligen Eigentümer der
Hausparzelle Nr. 50 steht das Recht zu, aus dem Brunnen auf Parzelle Nr. 68 Wasser zu
entnehmen und zu diesem Zwecke eine unterirdische Röhrenleitung zu legen, gez. v. Ledebur,
Haug7\

Im Jahre 1940 wurde diese Wasserversorgung im Schulhaus verbessert, indem eine
elektrische Allweilerpumpe eingebaut wurde. Der nicht mehr benötigte verrostete Wasserbehälter
auf der Bühne konnte entfernt werden. An dessen Stelle wurde ein Bad eingebaut.

Die im Jahre 1956 gegründete Wasserversorgungsgruppe Wald löste die Wasserverhältnisse
der beiden Ortsteile und damit die der dortigen Schulhäuser grundlegend. Von der aus einem
Grundwasserbrunnen bei Litzelbach im Kehlbachtal ausgehenden Leitung wird Walbertsweiler
seit dem Jahre 1958 und Kappel seit 1970 versorgt.

3 DIE LEHRER

3.1 Vor der Anstellung ständiger Lehrer

Vor zweihundert Jahren galt das Gleiche wie heute und immer: der Wert einer Schule und
der Erfolg jedes Unterrichts ist in erster Linie abhängig von der Leistungsfähigkeit gut
ausgebildeter, von Berufsfreude erfüllter Lehrer! Damit war es allerdings lange schlecht bestellt.
Die wenigen Beispiele vor 1768 »legen ein beredtes Zeugnis ab von der mangelhaften
Ausbildung der Lehrer und von dem offensichtlichen Desinteresse, das die Herrschaft diesem
Problem entgegenbrachte«74. Die Schulen waren »oft versehen mit Männern, die selbst nur
mangelhaft lesen und schreiben konnten. Als Lehrer wirkten häufig Handwerker, gelegentlich
auch entlassene Soldaten«75. Meist waren sie nur für kurze Zeit, oft nur für einen Winter
angestellt. Da dieser Dienst ihnen keine ausreichende Existenzgrundlage gab, übten sie meist
nebenher, vielfach hauptsächlich, einen anderen Beruf aus. Im Amt Wald berichten die Quellen
im 18. Jahrhundert von Lehrern mit sonstigen Berufen: Fidelis Gnädig in Dietershofen wie sein
Bruder Isidor in Kappel war Linnenweber; Johann Stauber in Wald Schweinekoch, den das
Kloster als Schulmeister bestellte; Josef Keberle wird als Stricker und Dorfpfleger in Hippets-
weiler genannt; Johann Futterknecht in Dietershofen als Hutzschnitzer und Sackzeichner;
Dominikus Bosch in Rengetsweiler war Schuster. Jörg Burger lehrte in Wald und auch in
Otterswang nur im Winter und arbeitete im Sommer als Maurer.

»Namentlich lernen wir als Schulmeister in Walbertsweiler 1709 Martin Schotzer kennen,
der mit dem aus Böhmen zugewanderten Schmied Sieca, einem bekannten Schläger, in
Raufhändel verwickelt war. Dieser Lehrer war vordem Dragoner bei den Lüneburger

73 Wie Anm. 13 S. 113 ff.

74 Rehfus (wie Anm. 1) S. 35.

75 Jerg (wie Anm. 4) S. 44.

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