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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0070
Stephan Wiest

Dragonern gewesen, die im spanischen Erbfolgekrieg 1704 ein halbes Jahr in Wald im Quartier
lagen. Im Jahre 1762 wirkte hier im Mesnerhaus ein Caspar Maier aus Arbon als Lehrer, der
vom Mesner im Streit als »hergelaufene Bagage« beschimpft wurde«76.

3.2 Die Lehrer in Walbertsweiler

3.2.1 Vater und Sohn Schweikart wirkten 65 Jahre lang

Als erste ständige und auch ortsansässige Lehrer und Mesner in Walbertsweiler wirkten
Vater Josef und Sohn Johann Baptist Schweikart. Sie waren hier auch die ersten Lehrer mit
Normalausbildung nach österreichischer Vorschrift. Bis zur Erstellung des ersten Schulhauses
im Jahre 1785 unterrichtete Josef Schweikart in dem von ihm bewohnten Mesnerhaus. Mit Josef
Jäger aus Wald und Isidor Gnädig aus Dietershofen wurde er am 4. Oktober 1779 von der
Äbtissin nach Stockach geschickt, »wohin die vorderösterreichische Regierung in Freiburg den
Lehrer Keller abgesandt hatte, um alle Landschullehrer entweder in einem bis Ende Oktober
dauernden Kurs zu unterrichten oder über ihre Kenntnisse in der Triviallehre zu prüfen«77. In
vier Wochen »lernte Josef Schweikart, in dem Galli-Haus wohnhaft und Meßmergut-Besitzer,
die dahier als einem Kaiserlich Königlichem Orte einzuführende Normalschullehre in Stockach
und wurde in Freyburg im Breisgau examiniert und als fähig adpropiert hier angestellt«. Josef
Schweikart war Lehrer und Mesner bis zu seinem Tode im Jahre 1792.

»Der zweite Lehrer nach ihm und zugleich Meßmer ist Johann Baptist Schweikart, geboren
am 9ten Juni 1776, ein ehelicher und redlicher Sohn des ersteren; er lernte die vorgeschriebene
Normal-Methode bey dem examinierten Lehrer zu Kappel, Isidor Gnädig, und wurde zu
Rottenburg a. N. vom damaligen Kaiserlich Königlichen Commissare Libermann examiniert
und zu einem Schullehrer für fähig erkläret, welcher sodann nach dem Tode seines Vaters dahier
von der Hochwürdigsten Frau Äbtissin von Kolb, zu Wald regierend, als solcher für die hiesige
Schule angestellt wurde« n. Da er gerade sechzehn Jahre alt war, ist es verständlich, daß von
einer Besserung der Schulverhältnisse durch Besetzung der Pfarrei mit dem ehemaligen
Conventual des Zisterzienserklosters Salem, dem Pfarrer Franz Joseph Dionys Ebe
(1807-1834) berichtet wird. Dieser übernahm es, die Schule selbst täglich zu besuchen und nicht
nur die Kinder zu unterweisen, sondern auch dem Lehrer Fingerzeige zu geben, in welcher Weise
er seinen Beruf erfüllen solle79. Damit entsprach der Geistliche dem von seinem Generalvikar
Ignaz Heinrich von Wessenberg oft und eindringlich geäußerten Wunsch nach einer Hebung
des Unterrichts durch intensive Mitwirkung des Ortspfarrers voll. »Schon im Jahre 1802
erschienen die nachdrücklichsten Hirtenbriefe, um die Seelsorger anzuhalten, die Schulen
wenigstens wöchentlich zweimal zu besuchen, den Unterricht darin zu leiten und zu
unterstützen, den religiösen aber selbst vorzutragen«. Oder mit andern Worten des Bistumsverwesers
: Da die Begründung eines ächt christlichen Lebens vorzüglich von dem Zustand des
Volksschulwesens, und die Gedeihung des letzteren hauptsächlich von einer zweckmäßigen
Berufsbildung der Lehrer und von der thätigen Mit- und Einwirkung humaner und einsichtiger
Seelsorger abhängt, so muß sein Augenmerk diesem wichtigen Zweig der öffentlichen
Wohlfahrt ganz besonders zugewendet werden80.

76 Ebd.

77 Rehfus (wie Anm. 1) S. 60.

78 Wiest (wie Anm. 36) S. 153.

79 Wie Anm. 13 S. 3.

80 Kurt Aland, Ignaz Heinrich Freiherr von Wessenberg. Autobiographische Aufzeichnungen. Herder
1968. Band 1/1. S. 121 und 31f.

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