Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0072
Stephan Wiest

geboren und besuchte dort die Volksschule. 1838 bis 1841 bereitete er sich in Haigerloch undan
der Lehrerbildungsanstalt in Sigmaringen auf den Lehrerberuf vor. Am 17. Dezember 1841 trat
er in den Schuldienst ein, legte 1844 das zweite Dienstexamen ab und hatte bis 1855 mehrere
Lehrerstellen in Hohenzollern inne. 1855 trat er in den Staatsdienst ein als Lehrer für
verwahrloste Kinder und jugendliche Verbrecher, als Hausvater und Oberaufseher der neu
errichteten »Korrektionsanstalt zu Habsthal«. Am 24. November 1857 trat Hinger den Dienst
als Oberlehrer in der Vaduzer Elementarschule an. Er war unter 18 Bewerbern für diese Stelle
ausgewählt worden. Von 1857 bis zu seiner Pensionierung 1895 versah Hinger den Schuldienst
in Vaduz, wirkte hier auch als Organist und Chordirigent, beteiligte sich maßgebend an der
Reorganisation des Liechtensteinischen Elementarschulwesens und an der Schaffung verschiedener
Lehrmittel. Hinger begründete zudem die Sektion »Obstbau« im Landwirtschaftlichen
Verein und gehörte zu den Gründern des Vaduzer Lesevereins. Nach seiner Pensionierung zog
Hinger zunächst nach Feldkirch (Vorarlberg), und dann nach Rottweil am Neckar, wo er am
1. Weihnachtstag des Jahres 1912 verstarb«85.

Als Nachfolger Hingers an der Schule in Walbertsweiler folgte Bernhard Häusler, geboren
am 6. Juli 1822 in Hippetsweiler. In einem Revisionsbericht vom 14. September 1858 heißt es:
Der mit der Meßmerei verbundene Schuldienst ist seit I.Juli 1849 provisorisch, seit 1. Januar
1858 definitiv an den Lehrer Bernhard Häusler übertragen, Alter 34 Jahre, Gehalt nur 280 fl
30 kr, da von dem aus dem Meßmergut erzielten Pachtschilling alljährlich 58 fl42 kr abgezogen
und behufs Erbauung einer Scheuer zu Kapital angelegt werden. Zu diesem Zwecke sind, da die
Meßmerei 21'/s Morgen 7 Ruthen Acker, Wiesen und Gärten besitzt, bereits 735 fl 45 kr vom
Verkauf des ehemaligen Meßmerhauses herrührend zinsbringend anlegt*6. Die Mesnerbezüge
hatte offenbar immer noch der pensionierte Vorgänger Johann Baptist Schweikart innegehabt,
denn am 1. Oktober 1856 bescheinigen Bürgermeister Halmer und Bonifaz Blum beim
Abschluß der Mesnereirechnung dem Engelbert Schweikart, dem ältesten Sohn des früheren
Lehrers und Mesners, folgendes Bestandsergebnis: Auslagen 319 fl 8 kr, Einnahmen 293 fl
45 kr, negatives Ergebnis 25 fl 23 kr. Sie stimmen überein, daß der Sohn Engelbert noch bis
zum 1. Mai 1856 unentgeltlich den Mesnerdienst versehen soll.

Die Verbindung von Lehrer- und Mesnerdienst samt Organistentätigkeit scheint entscheidend
für die devinitive Besetzung der Stelle gewesen zu sein. So ist das lange Provisorat des
Häusler zu erklären. Am 18. Februar 1856 berichtet der Gemeinderat: Der pensionierte Lehrer
und Meßmer Johann Baptist Schweikart ist am 1. Oktober 1855 durch Tod abgegangen,
infolgedessen diese Stelle zu Besetzung kommen wird".

An den beruflichen Leistungen als Lehrer in der Schule konnte es bei Häusler nicht liegen,
denn nach einem Bericht des Oberamtmanns Mock in Wald an die Königliche Regierung vom
17. März 1856 gehörte Walbertsweiler zu den sieben Schulen, in denen erfreuliche Fortschritte
im Elementar-Schulunterricht sich wahrnehmen ließen; Dietershofen und Deutwang sind auf
gleichem Stand geblieben, während Mindersdorf, Kappel, Thalheim und Bärenthal Rückschritte
gemacht haben .

Trotzdem war Häuslers Verbleiben in Walbertsweiler gefährdet. Denn am 8. Mai 1857 hatte
die Königliche Regierung in Sigmaringen entschieden: Auf Gesuch vom 22. April 1857 wird
Lehrer Lehle aus Veringendorf die Verwaltung der erledigten Schulstelle in Walbertsweiler mit
dem gewöhnlichen Provisorgehalt übertragen; er wird angewiesen, innerhalb vier Wochen die
Stelle anzutreten und von Provisor Häusler das Schulinventar zu übernehmen, sich einführen
und in den Provisorgehalt einweisen zu lassen. Lehle war der einzige schon ständige Bewerber

85 Brief an den Verfasser.

86 Wie Anm. 45.

87 Ebd.

88 Ebd.

70


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0072