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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0084
Stephan Wiest

3.5.3 Die Besoldung in Kappel

Das österreichische Dekret von 1783 bestimmte: »Für Isidor Gnädig in Kappel sind als
Gehalt 164 Gulden bei freier Wohnung eingesetzt«123. Die gleiche Verordnung sieht für die
Stelle in Hippetsweiler, für den dortigen »besonders ausgebildeten und geprüften Lehrer« mehr
vor. »Josef Holl in Hippetsweiler mußte ein Literatus sein, dem die Aufsicht über die andern
drei Schulen zu übertragen war; als Musterlehrer erhielt er 200 fl, 20 Klafter Holz frei Wohnung
und Exemtion von Frohndiensten« m. Über ausgeübte Funktionen dieses Musterlehrers finden
sich keine Hinweise.

Bei dem aus mehreren kleinen Gemeinden bestehenden Schulverband mußte sich der Lehrer
mehr um seine Bezahlung umtun. Seine Sorge spricht aus einer Nachricht von 1797: Daß ich
von der Ehrsamen Gemeinde mit Inbegriff Otterswang, Kappel, Weywang und die Taglöhner
von Reischach an meiner jährlichen Besoldung zu beziehen habe

an Lichtmeß 25 fl 48 kr

von der Glashütte 14 fl 8 kr

von drei Reischacher Bauern 3 fl 3IV2 kr

auf Martini von der Glashütte Hfl 8 kr

von den Reischacher Bauern 3 fl 31% kr

61 fl 7 kr

Meine jährliche Besoldung ist in Geld 120 fl, von der gnädigen Herrschaft 80 fl in vier
Quartalen, von der Gemeinde 40 fl. Die übrigen 3 fl 27 kr ist vor Papier, Dinthe ed., wo ich
wegen der Kinder nötig habe. Holz 15 Klafter ohne Unkosten zum Schulhaus geführt125.

Als das Fürstliche Rentamt die Neuerrichtung einer Schule in Wald mit Einbeziehung der
Kinder aus Reischach erwog, richteten die Bürgerausschüsse von Kappel, Glashütte und
Otterswang am 15. Mai 1834 ein Gesuch um Belassung dieser Schüler in der Schule in Kappel an
das Oberamt, denn so läge die Tragung des Schullohnes einzig nur an drei Gemeinden, welche
größtenteils aus Söldnern bestehen. Da dem Antrag nicht entsprochen wurde, bat Lehrer
Klötzle am 1. September 1835 das Oberamt um Ersatz des Abmangels an seiner Schulbesoldung
aus irgend einer hierzu geeigneten Quelle. Mit Errichtung der Schule in Wald wurde der Ort
Reischach von der hiesigen Schule losgerissen, mit der sie seit Bestehen hierher contribual war.
Die Gemeinde Reischach hat jährlich an der

Besoldung des Lehrers beigetragen 9fl 16 kr 5 hl

zujener der Industrielehrerin 58 kr 7 hl

zusammen 10 fl 15 kr 4 hl

Die anderen Gemeinden übernahmen es nicht. Bei meiner dürftigen Besoldung, die sich seit
Oktober 1834 auf 184 fl 39 kr beläuft, brauche ich diesen Betrag.

Am 26. November 1835 beschließt die Regierung126: Den entgangenen Schullohn durch
Abtretung von Reischach tragen

das Rentamt mit % 6fl 50 kr 3 hl

die drei schulpflichtigen Gemeinden mit'A 3 fl 25 kr lhl

10 fl 15 kr 4 hl

123 Jerg (wie Anm. 4) S. 45.

124 Rehfus (wie Anm. 1) S. 64.

125 Wie Anm. 63 S. 2f.

126 StASigmaringen Akten Fürstliche Landesregierung Sigmaringen. Verhandlungen wegen Verlegung
der Schulen. Besoldungsverhältnisse der Lehrer in Kappel 1829-1836 NVA II 7303.

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