Freiburger historische Bestände - digital

Erich Franz

8 Hechingen, ehem. Stifts- und Pfarrkirche, Blick zum Chor

Abänderungen durch Ingenieurhauptmann Scheyer (1781)

Als man damals sah, wieviel Geld der Kirchenbau noch verschlingen würde, schaltete sich
Geheimrat Schwalb aus Tübingen ein, der für die Finanzierung verantwortlich war. Am
liebsten hätte er jede Bildhauerei, jede Stukkatur, jede Malerei sowie den Turm völlig
gestrichen. Er erreichte jedoch lediglich beim Fürsten, daß man einen anderen Architekten
kommen ließ, um Sparvorschläge zu machen. Es war der Ingenieurhauptmann Scheyer aus
Fulda, der am 6. März 1781 sein Gutachten ablieferte, in dem er zwar nur wenige Fehler
auflisten konnte, aber durch Einzelverträge und Vereinfachung der Ausführung doch eine
Einsparung um mehr als ein Drittel erzielen wollte.

Diese Eingriffe gingen natürlich gegen den mit d'Ixnard geschlossenen Vertrag. Die
damalige Stimmung gibt ein Brief des Geheimrats Schwalb an Kanzler Franck vom 3. April
wieder: Wenn d'Ixnard auf seinem Vertrag bestünde, so mag letzteres geschehen, aber unter der
Bedingniß, daß er entweder schriftlich von sich gebe, er seye ein Spitzbube: oder, falls er sich
dessen weigert, daß man dieses aller Orten öffentlich sagen dürfte.

D'Ixnard machte sich jedoch gleich an Entwürfe mit einer einfacheren Ausführung. Nun
forderte Schwalb, d'Ixnard solle selbst ständig den Bau in Hechingen überwachen. Der Vertrag
hatte dagegen nur zwei Reisen pro Jahr nach Hechingen vorgesehen. Auch der neuen

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