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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1983/0109
Württemberg-Hohenzollern als Land der französischen Besatzungszone

Zerreissung. der alten Länder Württemberg und Baden herrühre: Serious administrative
Problems exist in the Württemberg-Baden area because of the zone boundary which cuts both
Laender in two. Doch alle Lösungsmöglichkeiten, die Murphy dann im einzelnen aufführte,
blieben eigentümlich unkommentiert aufgelistet, ganz offensichtlich, weil sie alle stets ein mehr
oder weniger großes Entgegenkommen an den französischen Verbündeten bedeutet hätten.
Solche waren zwar vorstellbar, aber doch nicht durchführbar325.

Erst Wochen später antwortete das US-Außenministerium auf Murphys Schreiben. Mit
Entschiedenheit lehnte es jeden Gedanken an gemeinsame Besatzungsverwaltung in Südwestdeutschland
ab. Ja sogar örtliche und zeitlich befristete Arrangements zwischen lokalen
amerikanischen und französischen Militärregierungen fanden nicht die Billigung Washingtons.
Wenn überhaupt etwas unternommen werden müßte, dann wäre eine Wiederherstellung der
historischen Länder Baden und Württemberg sinnvoll326. Eine Korrektion der Besatzungsgrenzen
aber war nach dem State Department zum jetzigen Zeitpunkt vielleicht in Betracht zu
ziehen. Informell wollte das Washingtoner Außenministerium auch gehört haben, daß das
Pentagon jetzt eine Revision der Besatzungsgrenzen in Südwestdeutschland nicht mehr unter
allen Umständen ablehne. Wohl deshalb wurde Murphy mit dem gleichen Schreiben beauftragt,
die diesbezüglichen Ansichten der Militärs in Deutschland zu erkunden327.

Schließlich erinnerte Außenminister Byrnes daran, daß die USA ja der Pariser Regierung
zugesagt hätten, gegebenenfalls eine Korrektion der Besatzungsverhältnisse vorzunehmen.
Vielleicht könnten die USA jetzt einen ersten Schritt in diese Richtung machen328.

Doch die gewisse, von Seiten des State Department angedeutete Nachgiebigkeit war nicht
ernst gemeint, wie jedenfalls der Weitergang der Angelegenheit zeigen sollte.

Am 31. Oktober 1945 berichtete Murphy nach Washington über seine weisungsgemäß bei
den amerikanischen Militärs in Deutschland eingeholten Informationen bezüglich einer

325 The United States Political Adviser for Germany, Murphy, to the Secretary of State (September 18,
1945), in: FRUS 1945 III S. 962 f.: It ist believed that three main methods exist for the Solution of the
prohlem of governing these two territories, euch of which has a hackground of political and administration
unity. Thefirst of these, joint French and American control of the two Laender, involves great difficulties. A
second method would heanew delimination of the occupation zones which would, say, leave Württemberg in
the United States zone and Baden in the French zone. This method would undoubtedly be opposed by the
military authorities who, as the Dept will recall, resisted the transfer of northem Baden to the French zone on
the ground that such action would seriously conflict with communicationfacilities and necessary supply routes
to the eastem military district (Bavaria). A third method would be for the French totum overtheir section of
Württemberg to the American zone. In this case they would naturally wish unhampered access to their zone
in Austria. However, we have not met difficulties in our very extensive crossing of the British zone and it is
believed that French transit of our zone could be made similarly free from difficulty. Zur schwierigen
Einrichtung einer französischen Besatzungszone auch in Österreich vgl. den interalliierten Briefwechsel in:
FRUS 1945 III S. 1 ff.

326 The Secretary of State, Byrnes, to the United States Political Adviser for Germany, Murphy (October
10, 1945), in: FRUS 1945 III S. 978: Dept believes strongly that no joint administration of Baden and
Württemberg local ad hoc arrangements could be adequate and that it would be desirable in interest of
political development of Germany along democratic federal lines if political and administrative unity of
Baden and Württemberg were to be reestablished as soon as possible.

327 Ebd.: New delimitation of occupation zones leaving Württemberg and Baden in French zone, named as
second method in urtel 559, Sep 18, might, it is believed, be approved now by U. S. Informal advices from
War Dept indicate that military authorities here are now inclined to consider that transfer of northem Baden
to French zone could be arranged without disturbing U. S. communication and supply routes to Bavaria. Will
you explore present views of U.S. military authorities in Germany regarding such transfer?

328 Ebd.: It should be recalled that this Government at time of signature of protocol on zones committed
itself to the French Government in writing to review at a laterperiod the assignment of areas of occupation in
light of prevailing conditions and requirements. New delimination of occupation zones, as indicated abovey
might be considered first step in such revision.

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