Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0087
Wundärzte und Apotheker in Mengen

2.3 Josef Anton Laibs Apotheke in der Hauptstr. 94 (1816-1853)

2.3.1 Der Hauskauf

Josef Anton erhielt von seinem Vater 1000 Gulden für den Kauf eines geeigneten Hauses87.
Hierzu erfahren wir, daß am 20. März 1815 Josef Anton Luib, Apotheker, von der Witwe Peter
Weltes, Maria Anna geb. Beller, das Haus an der Kirchgasse, neben dem ehemaligen
österreichischen Zollhaus des Bürgermeisters Ruppaner, mit Scheuer und Stallung zum Preis
von 3000 Gulden kaufte. Für die Anzahlung von 1000 Gulden unterschrieb Jakob Luib als
Selbstzahler, den Rest sollte der Käufer in jährlichen Raten von 500 Gulden mit 5 % Zinsen
aufbringen. Die Verkäuferin sollte innerhalb 4 Wochen ausziehen. Das Haus, in dem sich
bekanntlich das Apothekenlabor seit 1805 befand, war zweistöckig, mit einer Scheuer unter
einem Dach. Dazu gehörte das heute noch stehende zweistöckige Ökonomiegebäude im
Postwinkel.

Jakob Luib ließ für 600 Gulden in dem von Josef Anton gekauften Gebäude Räume
umbauen, um sie zu einer Apotheke einzurichten. Die Apothekeneinrichtung wurde aus
seinem Hause Hauptstr. 106/108 aus- und in die neuen Räume eingebaut88.

Die neue Apotheke wurde noch bis Ende 1815 auf Rechnung Jakob Luibs und seiner Frau
geführt89. Am 1. Januar 1816 übernahm Josef Anton die Apotheke als Eigentümer.

2.3.2 Der Heiratsvertrag

Inzwischen waren sich auch die Familien Jakob Luib und Jakob Hosp, Hirschwirt, über die
Heirat des 26jährigen Josef Anton mit der 20jährigen Franziska einig geworden90. Das
Gasthaus zum Hirsch befand sich an der Stelle, an der heute das Gebäude der Kreissparkasse an
der Hauptstraße steht (Haus Nr. 148).

In einem Ehevertrag wurden die Rechte an der Apotheke geregelt und Bestimmungen über
das Vermögen der Ehepartner von 6000 Gulden getroffen. Der Bräutigam erhielt von seinen
Eltern als Heiratsgut die eingerichtete Apotheke samt Warenlager im Schätzwert (in kindlichem
Aufschlag) von 3000 Gulden und als Anzahlung auf den Hauskauf 1000 Gulden, insgesamt also
4000 Gulden. Die 600 Gulden für die Überführung der Apothekeneinrichtung in das neue
Haus mußte Josef Anton in Raten seinen Eltern zurückerstatten. Hier wurde auch festgelegt,
daß er am Neujahrstag 1816 die Apotheke in eigener Regie übernehmen sollte. Die Braut erhielt
von ihren Eltern als Heiratsgut und nebst standesmäßiger Aussteuer 2000 Gulden. Die
Hochzeitskosten sollten von den beiderseitigen Eltern gemeinschaftlich, d. h. je zur Hälfte
ohne Abzug von Heiratsgut, bestritten werden.

Josef Anton heiratete dann am 9. Januar 1816 Franziska Hosp91.

Sein Beruf als Apotheker zu Mengen erforderte Ausdauer, Klugheit und Umsicht. Nicht
zuletzt hatte ihn seine Ausbildung in der Weltstadt Wien geformt.

2.3.3 Der große Brand und der Wiederaufbau

Sein Besitz in der Hauptstr. 94 war gut ausgebaut, die Apotheke komplett eingerichtet. Da
brach am 8. Oktober 1819 im unmittelbar anliegenden Gasthaus zum Rotochsen ein Feuer aus,

87 A Mengen, Contracts-Protokolle (1813-1816) S. 144 u. 266

88 A Mengen, Brandkatasterbuch (W. Bleicher).

89 A Mengen (wie Anm. 87) S. 266.

90 Ebd.

91 KKA Mengen, Eheregister I, (1808-1874).

85


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0087