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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0146
Manuel Werner

In einem Aktenstück vom 29. Juni 1851 heißt es:

Bei heutiger GemeindeVersamlung wurde dem Antrag vieler Gemeindemitglieder entsprechend
, von der Deputation dem Ausschusse u. sämtl. anwesenden Gemeindemitglieder einstimmig
u. unter Verzichtleistung jeder nur erdenklichen Einrede

beschlossen

die Abänderung der zwei vorhandenen Frauensynagogen, so wie die Errichtung zwei neuer
Gallerien nach dem hier deponirten Bauplane zu genehmigen und bisherige Location in den
Männersynagogenstände aufzuheben, u. erst nach vollständiger Herstellung des Baues es dem
gegenwärtigen Vorstande u. Ausschusse des bisherigen Baucomites u. eines noch verstärkt zu
wählenden Baucomites von 6 weiteren Mitgliedern zu überlassen, die Stände sowohl der Männer
als Frauensynagogen einem jeden bisherigen Besitzer von solchen zuzutheilenm.

In mehreren Sitzungen verteilte man ausgangs des Jahres 1851 die Stände neu. Von dem
Tausch- bzw. Kaufschilling mußte ein Viertel in bar, der Rest (zu 5 % verzinst) in drei gleichen
Jahresraten zu Weihnachten 1852 bis 1854 bezahlt und ein Bürge gestellt werden . Vom
4. Januar 1852 datiert ein neu angelegtes Synagogenständeprotokoll190.

Auch wurden bereits Überlegungen angestellt, wie die Eröffnung zu begehen sei. In einem
Aktenstück vom 23. November 1851191 heißt es:

1. Frage: Soll mit Prozession oder nicht in die Synagoge gegangen werden oder nicht?
Antwort: Ja! Einstimmig!

2. Fr. Sollen Einladungen stattfinden, oder nicht?

3. Fr. Wer soll eingeladen werden?

Uber 2. und 3. Frage wird noch später berathen werden.

4. Fr. Sollen mehr als 8 Individuen zur Thora aufgerufen werden oder nicht?
Antwort: Ja!

5. Fr. Wie viele?

A. Es sollen der Herr Rabbiner u. noch 20 Gemeindemitglieder aufgerufen werden; u. zwar
sollen die Elles - an die Meistbiethenden auf dem Wege der Versteigerung abgegeben werden.
Diejenige Elles die auf diesem Wege nicht abgehen, sollen an solche überlassen werden, welche
unter der Hand nicht unter 6 x anbiethen; u. diejenige Elles, die auf diesem Wege keinen Abgang
finden, sollen nach der Rolle aufgerufen werden.

6. Fr. Es sollen keine Kästchen mehr in der Synagoge geduldet werden, sondern die Verwalter
sollen die betreffenden Fächer zweckmäßig einrichten.

Nachdem dann 1852 die Galerien - von vier eisernen Pfeilern gestützt - ringsum an der Süd-,
West- und Nordseite eingezogen waren, wurde die Synagoge am 23. Dezember 1852 durch
Rabbiner Dr. Samuel Mayer feierlich eröffnet192.

Das erste in ihr - durch den Rabbiner Dr. Samuel Mayer - getraute Paar waren Isaak Levis
und Sarah Höchstätter193.

Anschaffung eines Harmoniums und Anstellung eines Organisten

Normalerweise hat Instrumentalmusik im synagogalen Gottesdienst keinen Platz. Eine
Ausnahme macht die liberale Einführung einer Orgel194. Sie wurde erstmals von Anhängern des

188 Wie Anm. 186.

189 Ebd.

190 Ebd.

191 Ebd.

192 Vgl. ChH II, S. 273.

193 Ebd.

194 Vgl. F, S. 59.

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