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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1984/0206
Manuel Werner

6. Die Mezuzah: Das »Zeichen* an der Tür

Am oberen Teil des rechten Türpfostens der Wohnungstüre (und manchmal auch an den
Zimmertüren) war bei den meisten Judenfamilien traditionell die Mezuzah angebracht, eine
kleine Pergamentrolle, die sich in einem Holz- oder Metallgehäuse befand. Sie wurde an der
Pfosteninnenseite ungefähr auf Augenhöhe schräg nach innen zur Tür hin kurz nach dem
Einzug ins Haus mit Nägeln angeschlagen. Diese Kapseln konnten ganz einfach gehalten oder
auch reich verziert sein und hatten eine kleine Öffnung. Das Pergament war gewöhnlich mit der
Rückseite nach außen gerollt. Auf ihr befand sich in hebräischen Schriftzeichen das Wort
Schaddai (wörtlich: Allmächtiger), das durch die Öffnung im Behälter sichtbar wurde, war der
Pergamentstreifen im eingerollten Zustand richtig eingeführt. Beim Verlassen seines Hauses
und bei seiner Heimkehr war es die Gewohnheit eines frommen Juden, mit seinen Fingern das
Wort Schaddai zu berühren und sie dann an seine Lippen zu führen. Durch dieses »Küssen der
Mezuzah« bekräftigte der fromme Jude seinen Glauben an den Einen Gott. Das hebräische
Wort für Türpfosten (Mezuzah) gab diesen Schriftrollen ihren Namen453.

39 Mezuzah, Blech, Länge: 15 cm,
Breite: 3,4 cm. Undatiert. Aus der
israelitischen Gemeinde der Stadt Hechingen
. Im oberen Drittel ist die
verglaste viereckige Öffnung zu erkennen
. Lagerort: Heimatmuseum
Hechingen. Foto: Werner

453 Vgl. Gutmann, Jüdische Zeremonialkunst. Frankfurt am Main 1963, S. 35 und JRS, S. 47ff.
204


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