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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0027
Die Thalheimer Allmende im Wandel der Zeit

»Dallheimb« um das Jahr 1700. Vorlage: Staatsarchiv Sigmaringen, K I Sig/16

äußeren Rande des Ösches getrieben werden, sondern mußte auf von der Gemeinde vorbestimmten
Wegen dorthin gelangen. Dieser Austrieb wurde in der Regel nicht von jedem
einzelnen Bauern selbst ausgeführt. Eine größere Anzahl von Höfen sammelte ihr Vieh zu
einer Herde, die von einem bestellten Hirten, wohl einem Tagwerker, ausgetrieben und
beaufsichtigt wurde. Diese Hirten hatten das Vieh in fleißiger Hut zu halten, um so Strafen
der Herrschaft für die Gemeinde zu vermeiden. Zu erwähnen ist hierbei noch, daß die
Allmendweiden in Jungvieh- (Kälbertrieb) und Altviehweiden getrennt wurden, wobei das
Jungvieh den ganzen Tag auf der Weide blieb, der zur Feldarbeit benötigte Teil des
Altviehs aber entweder gar nicht ausgetrieben oder aber wieder zur Arbeit zurückgeholt
wurde.

Der Unterhalt des Rindviehs vom Frühjahr bis in den Herbst ist durch die Allmendweide
somit hinlänglich geklärt. Für die im Winter notwendige Stockfütterung mußten die
wenigen Wiesenplätze, die geheut und geöhmdet wurden, genügen. Zudem wurde dieses
Stockfutter wohl sehr stark mit Stroh gestreckt. Für die zahlenmäßig kleine Gruppe der
Bauern genügte dieses Verfahren, da alle Wiesen in ihrem Besitz waren. Schwierig wurde
es aber für die anderen Gruppen im Orte. Die Söldner und Tagwerker waren ohne Wiesenbesitz
und somit abhängig von der Heu- und Ohmdversorgung durch die Bauern, den
Seegrasschnitt oder Feldweggrasschnitt. Womöglich besaß der eine oder andere auch noch
einen Baumgarten, den er mähen konnte. Der theoretisch mögliche Anbau von Unterkräutern
(z.B. Klee) war auch nicht möglich, da dem die Verpachtung des Brach- und Korn-
ösches (nach der Ernte) als Schafweide im Wege stand. Diese Schafweideverpachtung
brachte der Gemeinde jährlich eine nicht unerhebliche Summe ein, den vielen Nichtwiesen-
besitzern verwehrte sie aber den Anbau und das Ohmden von Unterkräutern auf dem

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