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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0078
Manuel Werner

Schriftstellerische Tätigkeit

Samuel Mayer veröffentlichte mehrere geschichtliche Erzählungen und Novellen in dem
von ihm herausgegebenen Israelitischen Samstagsblatt (1837)576 und im »Musenalmanach«
(Dinkelsbühl, 1840). Außerdem erhielten aus seiner Feder »Die Zeitung des Judentums«,
»Orient«, »Synagoge«, »Annalen« usw. zahlreiche Beiträge. Ein historisches Drama in fünf
Akten blieb Manuskript.

In den Orientalischen Berichten, Studien und Kritiken für jüdische Geschichte und
Literatur (1844) skizziert er eine »Geschichte der Israeliten in Hohenzollern-Hechingen«.
Auffallend ist, daß der reformerische Rabbiner des 19. Jahrhunderts ausschließlich die Begriffe
»Israeliten«, »israelitisch«, »hebräisch«, seltener »mosaisch« verwendet. Die Bezeichnungen
»Jude« und »jüdisch«, die wohl antisemitisch (besser: antijudaistisch) verunglimpft waren577,
finden sich fast nur in Zusammenhang mit Zitaten.

Am 5. September 1847 hielt er in der Synagoge zu Hechingen eine Trauerrede auf das
Ableben der regierenden Fürstin Eugenie Hortensie Napoleone von Hohenzollern-Hechingen.
Zur Feier der Ubergabe der Fürstentümer Hohenzollern-Hechingen und Hohenzollern-
Sigmaringen an die Krone Preußen hielt er am 8. April 1850 eine Festrede in der Hechinger
Synagoge mit dem Thema: Der Stein und das Bild, oder Preußens Zukunft. Beide Reden
erschienen im Verlag von Georg Egersdorff, Hechingen, im Druck578. 18 62 publizierte er bei
Baumgärtner in Leipzig das dreibändige Werk: Die Rechte der Israeliten, Athener und
Römer579 und 1872 bei Springer, Berlin, »eine Reihe vortrefflicher Predigten«580. Dr.Israel
Michael Rabbinowicz urteilt über das 1862 erschienene Werk: Dr. Samuel Mayer, Rechtsanwalt
und Rabbiner in Hechingen,... (hat)... ein höchst bedeutendes Werk mit grosser Gelehrsamkeit
und mit grossem Fleisse zum Nutzen der Rechtswissenschaft im Allgemeinen und zur Ehre
des jüdischen Rechtes insbesondere geschrieben, nämlich: Die Rechte der Israeliten, Athener
und Römer mit Rücksicht auf die neuen Gesetzgebungen, für Juristen, Staatsmänner, Theologen
, Philologen, Philosophen und Geschichtsforscher, in Parallelen dargestellt. Ein Beitrag zu
einem System und zu einer Geschichte des Universalrechtes von Dr. Samuel Mayer, Rechtsanwalt
in Hechingen. 1. Band: Das öffentliche Recht, im Jahre 1862 (XXVI und 418 S.) 2. Band:
Das Privatrecht, im Jahre 1866 (XVI und 564 S.), Verlag von Baumgärtner's Buchhandlung in

576 Das Israelitische Samstagsblatt sollte gemäß einer Ankündigung Mayers vom 1. März 1837 enthalten:
»I. Religiöse Betrachtungen oder Notizen zu dem am laufenden Sabbath- oder Festtage vorzulesenden
Abschnitte aus den Büchern Moses oder der Propheten; IL Israelitische Sagen und Dichtungen,
Erzählungen und Novellen; III. Biographien, Charakter- und Sittengemälde; IV. Uebersetzungen und
Erklärungen einzelner Stellen und Theile der Bibel; V. Mittheilungen aus den talmudischen, rabbinischen
und semitischen Schriften; VI. Erörterungen der religiösen Gebräuche, Ceremonien und Ritualgesetze;
VII. Beiträge zur israelitischen Alterthums-, Rechts-, Geschichts- und Länderkunde; VIII. Nachrichten 1)
über das Schul- und Kirchenwesen; 2) über das bürgerliche Leben der Israeliten und 3) über literarische
Erscheinungen, nämlich: Anzeigen, Beurtheilungen und Auszüge neu erschienener Schriften von oder über
Israeliten; IX. Miszellen verschiedenen Inhaltes« (vgl. Ankündigung. Lagerort: HHBH, R. 1. Ferner
Gustav Spier (Haigerloch), Aus den Kindheitstagen der jüdischen Presse. In: Israelitisches Familienblatt,
Nr. 14, vom 4. April 1928. Lagerort: Ebd.).

577 Im Israelitischen Samstagsblatt Nr. 9 vom 17. Juni 1837 schreibt Samuel Mayer auf S. 36 zur
Geschichte des Jahres: »Unsere Glaubensbrüder in London nennen sich nicht Israeliten, sondern Juden. Sie
sind stolz auf diesen Namen und das mit Recht. Jude ist der Name unseres ehemaligen Königsstammes und
kann durch den Pöbelspott nicht entweiht werden.«

578 Beide Druckschriften lagern im StAS Ho 235 I-X 1230.

579 Meines Wissens in der HHBH.

580 Vgl. Leo Adler, Die Geschichte des Beth-hamidrasch in Hechingen. Lagerort: CAHJP, Inv.
Nr. 1014/4.

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