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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0090
Manuel Werner
Abraham

In derselben Abschrift632 ist festgehalten, daß die hebräische Inschrift auf dem Grabstein des
Grabes Nr. 481 »Unser Lehrer Abraham« lautet; die auf dem Grabmal Nr. 379, wohl in
deutscher Sprache, »Gitel, Tochter des Moses, Frau des Abraham, Mohel, gest. 8. Adar 1823«.

Moses Bernheim

Durch Vertrag vom 1. März 1842 wurde der israelitische Hofchirurg Moses Bernheim als
Beschneider bestellt633.

7. Schulklopfer

»Kulturhistorisch interessant ist das Rufen zum Gottesdienst in die Synagoge. Da die
Synagogen keine Glocken hatten, mußte eine Einrichtung getroffen werden, die geeignet war,
die Andächtigen zum Gebet zu rufen. Das wurde durch das sog. Schulklopfen634 besorgt. Die
Israeliten wurden am Sabbat durch dreimaliges Anschlagen mit einem Holzhammer an die
Haustüren, welches Amt ein Knabe besorgt, zur Synagoge gerufen«635.

Im Jahre 1836 schon wollte Rabbiner Dr. Samuel Mayer das sogenannte Schule-Klopfen und
Schule-Rufen abschaffen, weil es den Gassenbuben jeder Zeit Veranlassung zum Spotte gab636.
1839 wurde das Schule-Klopfen und -Rufen dann endgültig eingestellt . Das noch in den
meisten Gemeinden, als Zeichen des angehenden Gottsdienstes, übliche Klopfen an die Häuser
und Rufen auf den Straßen muß von dieser Zeit an gänzlich aufhören1'™.

8. Gemeinde- und Synagogendiener (Shammash)

Ein Aktenbestand über Gemeinde- und Synagogendiener in den Jahren 1835 bis 1906 ist im
Akteninventar der Israelitischen Gemeinde Hechingen aufgeführt639.

9. Kultuspersonal während der nationalsozialistischen Herrschaftsperiode

Meines Wissens gehörten während des nationalsozialistischen Regimes drei Personen zum
Kultuspersonal der israelitischen Gemeinde Hechingen. Keiner der unten Aufgeführten war
gebürtiger Hechinger. Ihr unterschiedliches Schicksal ist bezeichnend für den Lebensweg der
israelitischen Bürger im Dritten Reich:

Marcus Gutmann, geboren am 3.6.1862 in Polangen, wohnhaft in Hechingen, Goldschmiedstraße
28, Gemeindediener und Schächter, verwitwet, hier am 8.1.1937 verstorben.

Carl Hamburger, geboren am 19.4.1890 in Burgsinn/Geminden a.M., wohnhaft im
jüdischen Schul- und Gemeindehaus in Hechingen (Goldschmiedstraße 18), zweiter Kantor
und Friedhofsverwalter, verheiratet mit Anna Christina, geb. Gräff, emigriert am 27. Mai 1941
in die USA.

632 GL, S. CXXXI.

633 Vgl. M, Spalte 572.

634 Der jiddische Ausdruck Schul bezeichnet die Synagoge.

635 Schweizer, Israeliten in Hechingen. In: HH 30. 1980, S.20.

636 Siehe Kapitel X. Kult und rituelle Formen unter 2. Synagogenordnung (Vorgeschichte).

637 Siehe Kapitel X. Kult und rituelle Formen unter 2. Synagogenordnung (Regelung des Gottesdienstes
nach der Württembergischen Synagogenordnung).

638 Gottesdienstordnung für die Synagogen des Königreiches Württemberg. Stuttgart 1838, Kap. 1 §2.
Lagerort: HHBH, R. 8.

639 Lagerort: SAH, Aktenplan 5422.

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