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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0130
Manuel Werner

Auf die Vorlage der vierteljährlichen Meldungen über Veränderungen des Mitgliederstandes
wird künftig verzichtet™.

Jüdischer Centraiverein, Ortsverband Hechingen

Der Zweck dieses Vereins war die Rechtsberatung der Juden. Sein Programm umfaßte ferner
die Abwehr antisemitischer Angriffe, die Pflege deutscher Gesinnung859 und die Ablehnung
zionistischer Bestrebungen. Nach einer Mitgliederliste vom 19.12.1937860 war Dr. Alfred Weil
Vertrauensmann der Ortsgruppe, Leon Schmalzbach stellvertretender Vertrauensmann. Als
weitere Mitglieder werden angeführt: Ruth und Walter Frank, Ernst Gutmann, Melanie
Hofheimer, Carl Levi, Hermine und Rudolf Levi, Alice Levy, Hermine und Ludwig Marx,
Emilie und Emil Weil, Lotte Weil (die Ehefrau von Dr. Alfred Weil). Mit Schreiben vom
25. Juni 1938, betreffend Jüdischer Centraiverein/Ortsverband Hechingen, teilte Dr. Alfred
Weil mit, daß er das Amt des Vorsitzenden des hiesigen Ortsverbandes des Jüdischen
Centraivereins mit Wirkung vom 30. Juni 1938 niedergelegt habe. Als Mitglied bleibe er bis auf
weiteres im Ortsverband. Mitglied des Ausschusses sei nun nur noch Herr Lehrer und
Rabbinatsverweser Leon Schmalzbach, der damit auch alleiniger Vorsitzender ist .

Im 3. Vierteljahr 1938 meldete Leon Schmalzbach als Vorstand des jüdischen Zentralvereins
/Ortsverein Hechingen nach Aufforderung an das Bürgermeisteramt Hechingen: Der
hiesige Ortsverband des jüd. Zentralvereins unterhält keine Rechts- und Wirtschaftsberatung.
Wie das in den Großstädten gehandhabt wird, ist uns nicht bekannt*61.

Im 4. Vierteljahr 1938 erfolgten zwei Abgänge wegen Auswanderung (Ruth und Walter
Frank). Am 25. März 1939 meldete Schmalzbach fünf Abgänge wegen der Auflösung des
Vereins: Melanie Hofheimer, Alice Levy, Leon Schmalzbach, Emilie und Emil Weil. Er setzte
hinzu: Der Jüdische Zentralverein, Ortsverband Hechingen, hat sich zum I.März 1939
aufgelöst. Ein Vermögen des Vereins ist weder in Bezug auf Geld-oder Sachwerte vorhanden163.

Reichsbund jüdischer Frontsoldaten, Ortsverband Hechingen

Ziel dieses Vereins war, soldatischen Geist und Frontkameradschaft zu pflegen. Zur
Vertretung berechtigt war Max Singer. Kassier und Schriftführer war Otto Hofheimer. Außer
diesen beiden gehörten dem Ortsverband laut einer Mitgliederliste nach dem Stand vom
19. Dezember 1937 noch Isidor Bernheim, Edmund Eppstein, Walter Frank, Karl Hamburger,
Leo Kaufmann, Alfred Löwenthal und Leon Schmalzbach an. Bei allen Mitgliedern (mit
Ausnahme von Karl Hamburger, bei dem der 23. Januar 1935 angegeben ist) ist als Eintrittsdatum
der 1. Oktober 1933 vermerkt. Am 30. Dezember 1938 meldete Otto Hofheimer den
Abgang von drei Mitgliedern (Leo Kaufmann, Max Singer, Walter Frank) wegen Auswanderung
und schreibt dazu: Mit dem 1. Januar 1939 löst sich der Ortsverband Hechingen auf u. die
restlichen 6 Mitglieder schließen sich dem Ortsverband Stuttgart an.

Am 6. Januar 1939 teilte Otto Hofheimer dem Bürgermeisteramt Hechingen mit, daß
infolge anderweitiger Inanspruchnahme künftige schriftliche Meldungen, die den Frontbund
betreffen, durch Herrn Edmund Eppstein, Hechingen, erfolgen. E. Eppstein richtete am 7. Juni
1939 ein Schreiben betreffend Ortsverband jüdischer Frontsoldaten Hechingen an die Ortspolizeibehörde
, Herrn Bürgermeister Bindereif, Hechingen: Nachdem der hiesige Ortsverband
jüd. Frontsoldaten nur noch aus 7 Mann besteht und solche seit Oktober 1938 an den

858 Ebd.

859 Siehe das Schreiben der Israelitischen Gemeinde Hechingen an das Bürgermeisteramt Hechingen vom
7.Juli 1938 betr. jüdische Vereine und Stiftungen (Lagerort: SAH, API. 5422, Rechtsverhältnisse der
Israelitischen Gemeinde) und S, S. 14 f.

860 Lagerort: SAH, API. 6002, Geheime Staatspolizei, Berichte.

861 Ebd.

862 Ebd.

863 Ebd.

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