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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0132
Manuel Werner

umfaßte868. Kapital war nicht vorhanden. Die jährlichen Mitgliedsbeiträge in Höhe von RM130
wurden für Bücher und als Beitrag zum Hauptverein ausgegeben. Statuten waren nicht
vorhanden.

Am 1. Juni 1937 war Walter Frank Vorsitzender der Ortsgruppe Hechingen. Vorstandsmitglieder
waren Rudolf Levi, Gisela Rosenthal, Hans Schönwald, Leon Schmalzbach und Max
Singer. Weitere Mitglieder waren zu diesem Zeitpunkt: Isidor Bernheim, Edmund Eppstein,
Anneliese Gfrörer, Ernst Gutmann, Karl Hamburger, Otto Hofheimer, Melanie Hofheimer,
Leo Kaufmann, Jettchen Kraus, Carl Loewengard, Alfred Loewenthal, Lottie Levi, Alice Levi,
Ludwig Marx, Gretel Model, Luise Schnurmann, Josef Walther, Dr. Alfred Weil, Emil Weil,
Isidor Weil, Betty Weil und Cacilie Weil. Nach einer Meldung von W. Frank vom 30.3.1938
war im ersten Vierteljahr ein Abgang (Wegzug des Hans Schönwald) zu verzeichnen. Im
zweiten Vierteljahr erfolgten zwei weitere Abgänge wegen Ortsveränderung (Gertrud Eppstein
und Ernst Gutmann). Am 23. September 1938 meldete Herr Frank sechs Abgänge infolge
Wegzugs (Rudolf Levi, Hermine Levi, Anneliese Gfrörer, Ernst Gutmann, Ludwig Marx und
Hermine Marx) und fünf wegen Auswanderung (Max und Hella Singer, Leo Kaufmann, Dr.
Alfred und Lotte Weil); am 24.12.1938 meldete A. Loewenthal fünf Abgänge wegen Auswanderung
(Ruth und Walter Frank, Fanny und Josef Walther, Else Grumbacher) und einen infolge
Wegszugs (Helene Weinberger).

In einer Aktennotiz vom 2.1.1939 ist vermerkt: Laut Meldung des jüdischen Lehrhauses,
Ortsverhand Hechingen vom 24.12.1938 tritt anstelle des bisherigen Vorstandes, Walter Frank,
das Mitglied Alfred Loewenthal.

Weitere sieben Abgänge wurden am 24. Juni 1939 angezeigt: vier infolge Auswanderung
(Lottie Levi, Emil Weil, Emilie Weil, Betty Weil), zwei infolge Austritts (Carl und Hanna
Loewengard) und einer infolge Wegzugs (Meta Eppstein)869. Von der Auflösung des Ortsverbandes
Hechingen des Jüdischen Lehrhauses Stuttgart gibt ein Brief von Alfred Loewenthal,
dem damaligen Vorsteher der israelitischen Gemeinde, an den Bürgermeister der Kreisstadt
Hechingen vom 3. Juli 1939 Nachricht: Wir teilen Ihnen mit, dass der Ortsverband Hechingen
des Jüdischen Lehrhauses Stuttgart mit Wirkung ab I.Juli 1939 aufgelöst wurde, nachdem
infolge anhaltenden Rückganges der Mitgliederzahl eine Notwendigkeit für die Aufrechterhaltung
des Ortsverbandes nicht mehr besteht. Die vorhandene Bibliothek wurde der Isr.
Gemeindeverwaltung Hechingen zur Benützung für deren Gemeindemitglieder übergeben.
Barvermögen des Ortsverbandes ist nicht vorhanden870.

Jüdische Kultusvereinigung Hechingen e.V.

Gemäß Reichsgesetz über die Rechtsverhältnisse der jüdischen Kultusvereinigungen vom
28.3.1938 wurde die jüdische Kultusvereinigung Hechingen ein eingetragener Verein871. Die
Satzung ist unterzeichnet von Alfred Loewenthal, Isidor Weil, Otto Hofheimer, Leon
Schmalzbach, Karl Hamburger, Isidor Bernheim und Martha Hofheimer. Als Zweck der
Kultusvereinigung wird in § 2 der Satzung die Betreuung des religiösen Lebens ihrer Mitglieder
angegeben. Als Zweigstelle der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland, so heißt es weiter,
nimmt sie die örtlichen Aufgaben der Reichsvereinigung der Juden in Deutschland wahr972. Alle
Personen jüdischen Glaubens, die bei Inkrafttreten des Reichsgesetzes vom 28.3.1938 Mitglie-

868 Siehe Bücherverzeichnis, Jüdisches Lehrhaus Stuttgart, Ortsverband Hechingen. Lagerort: Ebd.

869 Lagerort der Notizen: SAH, API. 6002, Geheime Staatspolizei, Berichte.

870 Lagerort: SAH, API. 5422, Rechtsverhältnisse der Israelitischen Gemeinde.

871 Vgl. Satzung der Jüdischen Kultusvereinigung Hechingen e.V. vom 30. Oktober 1939. Lagerort: StAS
Ho 235 I-VIII F23 (Nr. 339).

872 Ebd., S.2.

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