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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0177
XV. STATISTISCHE ANGABEN ÜBER DIE JÜDISCHEN EINWOHNER
HECHINGENS IN DER ZEIT VON JANUAR 1933 BIS MAI 19451044

Im Januar 1933 wohnten in Hechingen 106 jüdische Einwohner, 46 männliche und 60
weibliche. Von ihnen erlebten drei in Hechingen das Ende des Naziregimes (Flora, Paula und
Fanny Fauser). 13 jüdische Einwohner verstarben in der Zeit von Januar 1933 bis Mai 1945 am
Wohnort, wovon eine Person einige Tage vor der geplanten Deportation Selbstmord beging
(Marie Levi). Aus Hechingen verzogen während dieser Zeit 27 Juden, von welchen sieben vor
den Deportationswellen an ihrem neuen Wohnort starben, drei auswanderten, elf deportiert
wurden (Rosa Bernheimer, Josef Einstein, Aron [Adolf] Levi, Cilli Levi, Emma Levi, Carl Levi,
Rudolf Levi, Ilse Betty Levy, Raphael [Rudolf] Löwenthal, Auguste Marx, Helene Weinberger
); über vier Personen können keine Angaben gemacht werden. Aus Hechingen wanderten 47
jüdische Einwohner aus. Zwei dieser Ausgewanderten wurden dennoch deportiert (Marianne
Bernheim, Alice Levy). Drei flohen ins Ausland; von ihnen überlebten zwei Personen (Arthur
und Lothar Fauser), während einer dennoch deportiert wurde (Harry Weil). Ein jüdischer
Einwohner wurde ins KZ Mauthausen eingeliefert und dort »auf der Flucht erschossen«
(Dr. Moritz Meyer).

14 der bereits 1933 ansässigen Hechinger Juden wurden von hier aus deportiert, wobei
keiner der Deportierten überlebte. Dies waren Isidor Bernheim, Liesel Bernheim, Klothilde
Bernheimer, Blondine Eppstein, Edmund Eppstein, Edith Hofheimer, Martha Hofheimer,
Otto Hofheimer, Jettchen Krauss, Alfred Löwenthal, Mina Löwenthal, Pescha Nowenstein,
Leon Schmalzbach, Luise Schnurmann.

Ein nach 1933 in Hechingen geborener Knabe wanderte ebenfalls aus. Ein weiterer nach
1933 hier geborener Junge zog weg und wurde später deportiert (Moab Weinberger).

Bei den 27 später zugezogenen Personen wird im Folgenden unterschieden zwischen
solchen, die längere Zeit (über sechs Monate) in Hechingen wohnten (13), und solchen, die sich
nur vorübergehend hier aufhielten (14).

Die erste Gruppe setzte sich aus vier Männern und neun Frauen zusammen. Ein Jude
überlebte das Kriegsende in Hechingen in einem Versteck (Ernst Rosenfeld), einer verstarb hier.
Eine Person zog von hier wieder fort und ist verstorben. Neun wanderten aus. Eine Person
wurde von hier aus deportiert (Mina Schmalzbach).

Bei der zweiten Gruppe wird nochmal nach der Dauer des vorübergehenden Aufenthalts
unterteilt, und zwar bis drei Monate (zehn) und zwischen drei und sechs Monaten (vier).

Über einen Zeitraum von drei bis sechs Monaten lebten hier vier weibliche Personen. Über
zwei können keine Angaben gemacht werden. Eine Person wanderte aus und eine weitere
wurde deportiert (Rosalie Felsenthal).

Vorübergehend, d. h. bis zu drei Monaten hielten sich zu Hechingen drei männliche und
sieben weibliche Juden auf. Keine näheren Angaben können über sieben Personen gemacht
werden, während eine Person auswanderte und zwei Frauen deportiert wurden (Rosa
Feldmann, Martha Felsenthal).

1044 Diesen Angaben liegt die Erhebung von Otto Werner: Verzeichnis jüdischer Einwohner in
Hechingen zugrunde (Erfassungszeitraum: Januar 1933 - Mai 1945; Stand: Dezember 1982). - In der
Erhebung werden alle unter dem nationalsozialistischen Regime als jüdisch geltenden Personen aufgeführt
(auch »Halbjuden« sowie der evangelische Pfarrer Katz, der nach nationalsozialistischer Definition
ebenfalls als nichtarisch galt und sich etwaigen Sanktionen durch Flucht entzog).

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