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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0191
Die Inschriften der Kaulla-Grabdenkmäler
Und in der Fußnote7 des obigen Textausschnittes heißt es u.a.:

Bei seiner Anwesenheit zu Prag im Dec. 1800 wurde ihm von den Appellanten, R.Samuel
Landau, R.Michael Bacharach und R.Eleasar Fleckeies ein Rabbiner-Diplom überreicht
, in Erwägung seines zum Wohle Israels angewendeten Einflusses und seiner den
Nothleidenden und armen Gelehrten und Schülern erwiesenen Großmuth. R. Israel
Landau beschreibt in einem Briefe die beispiellose Ehre, welche ihm in der Meiselschule,
sowie von den Stadthauptleuten und Honoratioren erwiesen wurde24.

2.1.1. Und nun sein Epitaph (recto): 1A1- M der Rückseite (verso) lesen wir:

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Jakob Kaulla
K.K. Rath
gest. d. 18 May 1810.

24 SM 507. Die hier verwendete Abkürzung R. bedeutet natürlich Rabbiner; mit Appellanten sind hier
Richter an einem rabbinischen Gerichtshof (bet din) gemeint. Bei der erwähnten Meiselschule handelt es
sich um die bekannte Meisel-Synagoge, in der heutzutage synagogale Kultgegenstände aus Silber ausgestellt
sind wie Torazeiger, Toraschilde, Kidduschbecher, Chanukkaleuchter usw.

25 Unsere Inschriften sind samt und sonders handwerklich sehr sauber ausgeführt und darüber hinaus so
gut wie fehlerfrei. Hier auf der Vorderseite von Jakobs Epitaph scheint sich gleichwohl ein kleines Versehen
eingeschlichen zu haben: in Zeile 7 ist das vorletzte Wort TMWK geschrieben, was bedeuten würde
unterstützt worden, und das ergibt natürlich wenig Sinn. Daher schlage ich folgende Emendation vor: man
vertausche die beiden Buchstaben Mem und Waw (TWMK) und lese tomekh, was unterstützend bedeutet,
einen Sinn ergibt und überdies syntaktisch zum folgenden Partizip Präsens Aktiv rodef (= erstrebend) paßt.
Verwechslung und Vertauschung von Buchstaben sind übrigens bei hebräischen Inschriften keine
Seltenheit. Kein Wunder bei der großen Ähnlichkeit vieler Zeichen und dem Umstand, daß man meistens
auf christliche, des Hebräischen unkundige Steinmetzen zurückgreifen mußte. Wer sich jedoch nicht zu der
von mir vorgeschlagenen Emendation bequemen mag, müßte das TMWK der Inschrift als timmukh lesen.

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