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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1985/0305
Der Landkreis Hechingen 1945-1955

den einiger Gemeinden, darunter vor allem der Kreisstadt Balingen, die ihre Wasserversorgung
anderweitig sicherstellen konnte. Zur Sicherstellung der Wasserversorgung im Raum Hechingen
reichten aber alle diese Maßnahmen nicht aus. Es war daher ein Glücksfall, daß die
Bodenseewasserversorgung Mitte der 50er Jahre eine Leitung von Sipplingen (bei Überlingen)
bis in den Großraum Stuttgart baute, und die daran angeschlossenen Gemeinden mit dem
erforderlichen Wasser belieferte. In Ausführung dieses Großprojekts - die Leitung führte
unmittelbar an Hechingen vorbei - wurde auf der Bismarckhöhe am Fuße der Zollerburg ein
15 000 cbm fassender Hochbehälter gebaut, an den sich ein Anschluß von Hechingen geradezu
anbot. Sowohl die Stadt Hechingen wie auch das Kreiswasserwerk traten daher der Bodenseewasserversorgung
bei und sicherten sich eine Bezugsmenge von 16 Sekundenliter (Stadt
Hechingen 15 sec-Liter und Kreiswasserwerk 1 sec-Liter). Die beiden Hochbehälter der Stadt
Hechingen und des Kreiswasserwerks beim Brielhof wurden daraufhin durch Verbindungsleitungen
an die Bodenseewasserleitung angeschlossen. Später traten auch die Gemeinden
Bisingen, Thanheim und Wessingen mit einer Bezugsmenge von je einem Sekundenliter der
Bodenseewasserversorgung bei. Für den Hechinger Raum war damit der Wasserbedarf auf
lange Zeit gesichert.

Auch die meisten anderen Kreisgemeinden hatten Wassersorgen, da auch bei ihnen der
Wasserverbrauch von Jahr zu Jahr zunahm. Einige Gemeinden des Killertals, die meist eigene
Quellen hatten, suchten zusätzlich Anschluß an das Kreiswasserwerk. Die Wasserversorgung
an der oberen Starzel wurde der Starzel-Eyach-Gruppe übertragen, zu der sich bereits im Jahre
1951 die Gemeinden Höfendorf, Hart, Stetten bei Haigerloch, Owingen, Gruol und Haigerloch
zusammenschlössen. Später traten noch die Gemeinden Großelfingen und Rangendingen dieser
Versorgungsgruppe bei. Das Pumpwerk liegt bei Bietenhausen unmittelbar an der Kreisgrenze.
Die Albgemeinden Ringingen und Salmendingen fanden schon vor dem ersten Weltkrieg
Anschluß an die Erpfgruppe, zu der vor allem Gemeinden aus dem Kreis Reutlingen gehören.
Später kamen auch die Gemeinden Melchingen und Stetten u. H. dazu. Die Quellen liegen auf
der Gemarkung Erpfingen, und seit dem Jahre 1950 wird auch der »lange Brunnen« in
Stetten u.H. in die Wasserversorgung einbezogen. Bei dem erheblichen finanziellen Aufwand,
den die meisten Gemeinden für ihre Wasserversorgung aufbringen mußten, war eine Erhöhung
des Wasserpreises nicht zu vermeiden. Die Stadt Hechingen z.B. erhöhte den Preis in den 50er
Jahren von 30 auf 50 Pfennig pro cbm. Sicher wäre es aber von den zuständigen Stellen nicht zu
verantworten gewesen, wenn sie die zur Sicherung der Wasserlieferung ihrer Bevölkerung
notwendigen Maßnahmen nicht rechtzeitig und nicht in dem erforderlichen Ausmaß vorgenommen
hätten.

Der Schulhausbau (insbesondere der Bau der Berufsschule)

Die Verbesserung der Schulverhältnisse, vor allem auch in räumlicher Beziehung, war in den
Nachkriegsjahren eine Sorge, die nicht nur viele Gemeinden, sondern auch die Kreisverwaltung
stark beschäftigte. Für das kaufmännische und gewerbliche Berufsschulwesen im Kreis
Hechingen war ein im Jahre 1937 gegründeter Zweckverband Gewährträger, zu dem sich 38 der
47 Kreisgemeinden zusammenschlössen hatten. Nicht beigetreten waren die Neckargemeinden
und die Exklave Wilflingen. Für die laufenden Schulkosten wurde eine jährliche Umlage von
den Gemeinden erhoben. Vorsitzender des Zweckverbandes war der Hechinger Bürgermeister.
Der Unterricht fand in einem Gebäude in der Kaufhausstraße neben dem später abgebrochenen
alten Landratsamt in räumlich sehr beschränkten Verhältnissen statt. Diese völlig unzulängliche
Unterbringung veranlaßte den Zweckverband schon im Jahre 1956, zusammen mit der Stadt
Hechingen in einem Architektenwettbewerb Entwürfe für einen Neubau anfertigen zu lassen.
Die Ausführung des Vorhabens scheiterte aber vorerst, da weder der Zweckverband noch auch
die Stadt Hechingen die erforderlichen Mittel aufbringen konnten. Da aber bei einer Hinauszögerung
des Bauvorhabens die Gefahr einer Aushöhlung des Berufsschulwesens in Hechingen

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