Freiburger historische Bestände - digital

Gesetzgebung in der waldburgischen Grafschaft Friedberg-Scheer

Kainer dem andern sein eehal-
ten abdingen

Ieder soll gehorsam sein, so er
zü der gemaind berüfft würt,
und gemaind rath verschwigen

Zum liecht gan

Soll niemands in gemain merk-
ken howen

Zeyn oder heger nit brechen,
die im nit zuhörn
Soll sich niemands umb lidlon
beclagen laussen

Was under aim pfund haller
ist, gehört fürn aman

Es soll niemand kain brieff
machen, dann bey mains gnadigen
herrn schriber
Wölcher wider ain urtl redt

[71] Es soll auch dhainer dem andern sein eehalten im iar
gefarlich oder ufsatzlich abdingen oder nach im stellen, der
eehalt hab dann von seinem maister oder frowen urlob, bey
peen ain pfund pfening.

[72] Wann ain amptman oder die dorffpfleger ain gemaind
berüffen, so soll ain ieder gehorsam erscheinen und on redlich
ursach nit ußpleiben und das truwlichst pestau gemainen nutz
zu gütt ratten und reden bey peen ain pfund pfening.
[73] Wölcher auch ungehorsam erschinte und darnach den
andern gehorsamen in ir rath und handlung redte, soll zusambt
obgemelter strauff seiner ungehorsam halb weytter auch umb
ain pfund pfening gestrafft werden.

[74] Was man auch ieder zeit in ainer gemaind rath und handelt
in gehaim, soll dhainer usserhalb offnen, bey peen ain lb.d.
[75] Es soll auch dhain iunger gesell, der zum hailligen sacra-
ment gangen ist, weytter nit dann der wochen zwo nächt,
nämlich zinstag und dornstag zum liecht gan und doch dasselb
beschaidenlich und mit dhainer unfur oder geschray thün, alles
bey peen ain pfund pfening.

[76] Es soll auch kain vatter noch mütter ir jungen knaben
kainsmals zum liecht laussen gan, sonder dahaim behalten, bei
peen ain pfund pfening.

[77] Es soll niemandts in gemain märcken onerlaubt howen
oder haimbtragen anders dann gerten oder hesellstecken, bey
peen ain pfund pfening.

[78] Dergleich niemands zeyn noch heger zerhowen noch pre-
chen und haimbtragen, bey peen ain pfund pfening.
[79] Item welcher sich umb lidlon beclagen läßt vorm amptman
, sover er dann des nit logenpar ist, soll im der amptman
gepietten mit parem gelt in acht tagen uszurichten an aimav
pfund pfening. Redte er aber darwider und erfindt sich mit
recht, das er schuldig ist, der kumbt umb ain pfund pfening.
Und soll zudem den cläger bey derselbigen tagzeit ußrichten,
auch bey peen ain pfund pfening.

[80] Item was under aim pfund haller ist und antrifft, das soll
für den amman komen und er darumb sprechen, und das gericht
deßhalb unbekümbert werden.

[81] Item es soll dhainer kainerlay brieff anderschwa schreyben
oder machen laussen dann meins gnädigen herrn hofschreyber
oder den er dartzu verordnett, bey peen ain pfund pfening.
[82] Item wölcher frävenlich oder gevarlich wider ain urtl
redte, kumpt umb drewtzehen pfund pfening, nämlich meinem
gnädigen hern ain pfund pfening und iedem richter ain pfund
pfening; und er möcht so frävenlich darwider reden und thun,
man wurd in höher straffen nach gestallt der sach.

au und best B av ain A

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