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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0049
Gesetzgebung in der waldburgischen Grafschaft Friedberg-Scheer

3. Appellationsordnung (ohne Datum)1
VON DER APPELLATION

[1] Item wöllicher von ainer bey- oder endurtail appellieren will, der soll das thun mit
lebendiger stim, so bald die urtl, davon er appelliern will, gesprochen würt und sich davon für*
mein gnädigen herren und seiner gnaden3 hofgericht, dahin das nach demb alten pruch und
herkomen und auch dem rechten nach gehört, beruffen und also sprechen: »Herrc richter, mit
der urtel, so ietz wider mich und für mein wyderparthey gesprochen ist, bin ich meins
bedunckens beschwärt, darumb in der besten form und mas ich zu recht aller krefftigist thun soll
und mag, so berüff und appellier ich hie mit lebendiger stim von sollcher urtel mit iren anhengen
und beschwärden für und an den wolgebornen herren, herren Wilhalmend, thruchsässen,
freyhern zu Waltpurgd et cetera, meinen gnädigen herren unde seiner gnaden hofgericht ainest,
änderst und zum dritten mal, bitt und beger daruff appostl und diser gerichts yebung abschid
brieff.

[2] Uff solichs söllendt dem appellierenden tayl die gerichtshandlung, dergleich auch dem
gegentail, ob er das begert, urkhundt und urtel brieff geben werden.

[3] Demnach in zehen tagen nach der gesprochen urtel, soll derf geappelliert hat, sich zur Schär
bei dem hoffschriber antzaigen und alls appellanten uffzaichen laussen und ime dem hoffschrey-
ber alßdann geben und inlegen ain pfund haller; so das beschicht, und sunst nit, würt der handel
angenomen und für das hoffgericht betagt und darin gehandelt als sich rechtlich8 gepürt.
[4] Wellicher aber dieh zeit der zehen tag ließ verscheinen und das, wie obstat, nit tät, der soll zu
der appellation nit mer gelassen, sonder uff die gegeben urtel, davon appelliert wär, fürgefarn
werden.

[5] Es soll auch dhainer zu appelliern zugelaussen werden, er mög dann sein trüw geben an ayds
statt, das im die sach lieber sey dann zehen pfund haller oder darob.

[6]' Item in malefizhandeln, och von fräveln, strauffen oder büssen, soll dhainem zu appelliern
erloubt sein.

a für - gnaden] für uns und unser CD b dem] unsern alten CD c folgt der D d Wilhal-
men - Waltpurg] Andressen grafen zü Sunenperg C e folgt für D f folgt so CD g rechtlich]
redlich C h die] der CD i fehlt CD, statt dessen folgt hier:

Item in malefitz hendlen, so deren ains oder mer für gericht kompt, sollen die richter ernstlich, redlich und
erberlich darin nach kaiserlichen rechten handien, sprechen und furfarn nach gestalt ainr ieden ubeltät.
Item wan sich tod schleg in unser graffschafft herschafften und hohen gerichten begeben und für die richter
kernen, ob man dann ieder zit den todten lichnam gehaben mag, sol der den richtern uff den gerichts tag, so
darum gesatzt wurt, oder ob die sach gestalt, daß nit fuglich wär, den todten üb so lang ligen zu lassen, vor
dem recht tag gebracht, den sollen dan die richter, wie geburt, ein mal sehen und den alß dann zu begraben
erloben und darnach handien und in recht für farn [hier bricht D ab] wie recht ist. Ob man aber einß oder
mer mal den todten lib nit gehaben möcht, so sollen die rihter nicht distminder uff die tat nach kaiserlichem
rechten handien, furfarn und sprechen, alß sich gepurt ungevarlich.

1 Die Hinweise zur Edition entsprechen denen zur Gerichtsordnung in Anhang!.

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