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Andreas Zekorn
zum einen als Arbeitgeber, zum anderen auch für die Handwerker und den Handel der Stadt
als »Zulieferbetriebe«, läßt sich nochmals an folgender Statistik ablesen69:
Bedienstete in
1881
1914
1935
Fürstlich-hohenzollerischen Behörden
161
153
40
davon: a) in der Verwaltung
43
42
40
b) in der Hofhaltung
118
111
0
Staatlichen Behörden
64
134
139
Städtischer Verwaltung
ohne Angabe
42
44
Gesamt
225
329
223
Zum Vergleich Einwohner: 4054 (1880) 5440 (1910) 5220 (1933)
Eine genauere Schichtung und Zuordnung der Gesamtbevölkerung läßt sich erst für 1932
vornehmen70:
Handwerker, Kaufleute Arbeiter 1,4%
und Angestellte 17,5% Bauern 0,8%
Beamte 13,5%
Die wesentlichste Änderung in der Zusammensetzung der Bevölkerung seit 1850 trat
durch den Zustrom preußischer Beamter ein. Dies wird unter anderem an der Änderung der
konfessionellen Zusammensetzung der Bevölkerung deutlich. Vor 1850 war Simaringen eine
rein katholische Stadt. Von 1852 bis 1900 wuchs der Anteil der evangelischen Bevölkerung
von rund 4% (= 95Einwohner) auf 13,7% (= 629Einwohner)71.
Die herkömmliche Mittelschicht aus Handwerkern und Kaufleuten blieb weiterhin vorhanden
und wurde durch die Rückkehr des Hofes gestärkt. Dagegen nahm die Zahl der
Landwirte und auch der landwirtschaftlichen Nebenerwerbsbetriebe mit zunehmender Verstädterung
ab. Da aber eine Industriearbeiterschaft fehlte, war »die soziale Schichtung -
bedingt durch die Art der Beschäftigung - in der Sigmaringer Bevölkerung gering«72. Noch
1936 betrug die Zahl der Arbeiter nur 200, die hauptsächlich bei der Bahn und in kleineren
Betrieben beschäftigt waren. Diese kleinen Betriebe hatten sich in der zweiten Hälfte des
19.Jahrhunderts aus Handwerksbetrieben entwickelt73.
So veränderte sich die Bevölkerungsstruktur, bis auf den Zuzug preußischer Beamter,
nicht grundlegend. Die Zahlen von 1932 sind in gewissem Maß auch für das 19. Jahrhundert
repräsentativ: Die hauptsächliche Zusammensetzung der Bevölkerung aus Beamten (13,5 %)
und Handwerkern, bzw. Kaufleuten und Angestellten (17,5 %) wird deutlich. Dies liegt in der
gesamten Wirtschafts- und Verwaltungsstruktur Sigmaringens begründet.
5. DIE ÄUSSERE GESCHICHTE DER MUSEUMSGESELLSCHAFT
5.1. Die Gründung
Zm Gründungszeit der Museumsgesellschaft, 1825, war Sigmaringen eine kleine Residenzstadt
, die kein großes kulturelles Angebot besaß. In den Augen Mezlers bestand die Bevölkerung
, vor allem »der sogenannte Mittelstand«, aus »Alletagsmenschen«, die ein »Pflanzenle-
69 Ebd., S. 61. Die Abnahme der fürstlichen Bediensteten 1914-1935 war bedingt durch die Auflösung
des Hofstaates, als Folge des Privilegienabbaus des Adels (Steuerfreiheit) nach 1918. Für den Rückgang
der Gesamtbevölkerung ist der 1. Weltkrieg verantwortlich.
70 Ebd., S. 62.
71 Ebd., S. 60.
72 Ebd., S. 62.
73 Ebd., S.55 und S.62.
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