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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0121
Die Museumsgesellschaft und der Bürgerverein in Sigmaringen

dem König Dom Pedro von Portugal am 29. April 1858 gegeben477 und Zur Feier der goldenen
Hochzeit Ihrer Königlichen Hoheit des Fürsten und der Fürstin von Hohenzollernm wurde
am 25. Oktober 1884 geladen.

An Fastnacht wurden besondere Maskenbälle veranstaltet. Gerade in den 20er und 30er
Jahren des 19. Jahrhunderts scheint das Museum sehr viel für die Sigmaringer Fastnacht getan
zu haben479. Zur Illustrierung, mit welchem Aufwand diese Bälle abgehalten wurden, sei ein
späterer Bericht über den ersten Maskenball wiedergegeben: Auf dem ersten Maskenball
erregte ein magisches Kegelspiel allgemeine Verwunderung... Im Rokokokostüm erbat sich ein
reisender Künstler (später Obervogt von Baratti) von dem Fürsten Anton Aloys die Erlaubnis
zur Produktion seines magischen Kegelspiels. Nachdem der Fürst mit dem ihm überreichten
Ball den Wurf gemacht, fielen die mit Leinwand auf Reifen künstlich ausgeführten Umhüllungen
: in ebenso korrekten als prachtvollen Kostümen, mit passenden Emblemen, standen die
neun Musen dam. Ebenso wurden einmal die Schweizer Trachten der einzelnen Kantone
dargestellt, wozu die Originaltrachten aus der Schweiz bezogen wurden481. Auch in späterer
Zeit, bis zum Ersten Weltkrieg, finden sich immer wieder Berichte über die Fastnachtsbälle,
die oft unter bestimmten Themen standen und mit kleinen Theateraufführungen verbunden
waren482.

Um das Bild über die Museumsveranstaltungen abzurunden, sei noch auf die Konzerte in
den Museumsräumen hingewiesen483, für deren Organisation der Musikdirektor zuständig
war484. Weiterhin bestand wohl eine sehr enge Beziehung - nicht nur in räumlicher Hinsicht -
zwischen dem Museum und dem Fürstlichen Hoftheater, zumindest in der ersten Hälfte des
19.Jahrhunderts485. Die Mitglieder der Museumsgesellschaft werden einen Großteil des

477 Paeffgen (wie Anm. 17) S.61.

478 HBHPI6/III (Ballkarte).

479 HVZ 1898, Nr. 31 (nach Eugen Schnell), »Frühere Sitten und Gebräuche in Sigmaringen«. In
diesem Artikel wird das Museum als Hauptträger des Sigmaringer Fastnachtsgedankens in den 20er und
30er Jahren bezeichnet: Öffentliche Maskenzüge mit beinahe allgemeiner Beteiligung der städtischen
Bevölkerung gab es nur am Fastnachtsdienstag. Unter anderem wurden aufgeführt: Wallensteins Lager
und Prinz Eugen der edle Ritter.

480 Ebd.

481 Ebd.

482 Z.B.: Fastnacht 1900: Darstellung lebender Bilder (HVZ, 1900, Nr. 46); Fastnacht 1905: Oberbayrische
Bauernhochzeit beim >Wirt zum weißen Rößle<, mit Theateraufführung (FAS NVZ 13234, mit
Programm); Fastnacht 1911: Ein landwirtschaftliches Maifest (HBLL. 1911, Nr. 48). In den Zeitungsberichten
ist meist die Teilnahme eines Mitglieds des fürstlichen Hauses vermerkt. Nach dem ersten
Weltkrieg, so beklagt Paeffgen 1925, fanden »wegen des Ernstes der Zeit« nur noch 2 Fastnachtsveranstaltungen
statt (Paeffgen [wie Anm.'17] S. 74). Mündlich wurde ich vor allem auf die speziellen Kinderfast-
nachten hingewiesen, die liebevoll von der Gesellschaft vorbereitet und veranstaltet wurden, und an die
sich noch viele mit Freude erinnern.

483 Statuten, Museum, 1825, § 1: Das Museum ist... theils Vereinigungspunkt für... Kunstgenüsse...; als
solcher ist es namentlich für die Gesellschaft zu Konzerten... bestimmt. Vgl. hierzu auch die Ausgaben für
Konzerte und angeschaffte Musikalien (1828-1830) im Anhang. Mit Zeitungsinseraten wurden die
Mitglieder über Konzerte unterrichtet, z.B.: Verordnungs- und Anzeigeblatt für das Fürstenthum
Hohenzollern-Sigmaringen, 1850, Nr. 36 (Einladung zu einer musikalischen Abendunterhaltung). Zeitungsberichte
über Konzertveranstaltungen finden sich erst für die Spätzeit des Museums, z.B.: HVZ,
1900, Nr. 201: Frau Amalie Vetter Hiller gab mit... Fräulein Clara Hiller... mit höchster Genehmigung
Sr. Kgl. Hoheit des Fürsten... ein Konzert. Die Damen... rechtfertigten den guten Ruf, der ihnen
vorausging..., vollkommen.

484 Statuten, Museum, 1825, §32.

485 Vgl. dazu: Hering (wie Anm. 82) Anhang, S.33. In den Wintermonaten fanden in der Zeit von
1813-1850 regelmäßige Theateraufführungen von verschiedenen Schauspielunternehmen statt. Von
1850-1871 gab es in Abwesenheit des Fürsten keine weiteren regelmäßigen Theaterspiele.

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