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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0126
Andreas Zekorn

1846 wurde der Gesangverein »Frohsinn« gegründet, der sich aber vermutlich schon 1848
wieder auflöste523. Seine Mitglieder rekrutierten sich wahrscheinlich aus Handwerkerkreisen,
wie das auch 1858 der Fall war, als der Verein wieder neugegründet wurde.

Die 1848 gegründeten politischen Vereine, der »Vaterländische Verein« und der »Konstitutionelle
Verein«, sind schon oben behandelt worden524. In demselben Jahr wurde der
Sigmaringer »Turnverein« gegründet, in dem sich demokratisch gesinnte Jugendliche sammelten
und der die Sigmaringer Republikaner stark unterstützte. 1850 verboten, wurde der
Turnverein erst 1862 wiederbegründet525.

Eine Welle von Vereinsgründungen erfaßte auch die Nachbarorte Sigmaringens in den 40er
Jahren. Drei Museumsgesellschaften und ein Bürgerverein bildeten sich von 1842 bis 1847 in
der Umgebung Sigmaringens526. Diese Neugründungen lassen auf das Vorbild der Sigmaringer
Museumsgesellschaft und des Bürgervereins schließen. Über die Statuten des Bürgervereins
Sigmaringendorf wird bei der Vorlage der Statuten zur Genehmigung berichtet: Diese
Statuten sind ziemlich wörtlich aus denen des hiesigen Bürgervereins abgeschrieben™.

Erwähnt seien auch einige Vereinsgründungen in den 40er Jahren für das gesamte
Fürstentum Hohenzollern-Sigmaringen: 1841 gründete sich der »Verein zur Beförderung der
Landwirtschaft und der Gewerbe im Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen« 528, dann 1842
ein »Verein zur Fürsorge für entlassene Strafgefangene« 529, und schließlich bestand um 1843
noch der »Wittwen- und Waisen-Unterstützungs-Verein des Forst- und Jagddienst-Personals
im Fürstenthume Hohenzollern-Sigmaringen«530. So bildeten sich allmählich auch berufsgenossenschaftliche
Vereine und Hilfs- und Unterstützungsvereine heraus.

Seit 1850 wurde eine weitere Bevölkerungsgruppe in Sigmaringen vom Vereinswesen
erfaßt: die Frauen. Von der katholischen Kirche aus organisierte sich ein »Jungfrauenverein«
und ein »Katholischer Frauenverein«, die Aufgaben innerhalb der Kirche und im Wohltätig-

Dep. 1, NAK, Nr. 99,100 und 139. Im Zuge der Gleichschaltung erfolgte Ende 1936 die Vereinigung von
»Männerchor« mit dem nachfolgend gegründeten Gesangverein »Frohsinn« zur »Sängervereinigung
Männerchor - Frohsinn Sigmaringen«. Vgl. dazu: Georg Hüpper, Ein Jahrhundert Vereins- und
Zeitgeschichte. In: 100 Jahre Männerchor-Frohsinn Sigmaringen. Jubiläumsfeier am 7. und 8. Juni 1958 in
Sigmaringen (Festschrift und Programm). Sigmaringen (1958), S. 11-26, hier: S.24. - Zur Geschichte des
»Männerchors«, vgl. auch: ebd., und: Johannes Maier, Vom kulturellen Leben der Stadt Sigmaringen.
In: ebd., S. 26-32.

523 Vgl. dazu auch im folgenden: Pfaff, Die Vereine (wie Anm. 168) S. 140. Zur Geschichte des
»Frohsinns«, vgl. auch: Hüpper, Ein Jahrhundert, und Maier, Vom kulturellen Leben. In: 100 Jahre
Männerchor-Frohsinn Sigmaringen (wie Anm. 522) S. 26-32.

524 Vgl. oben, S.98f.

525 Vgl. dazu: Pfaff, Die Vereine (wie Anm. 168) S. 136f.

526 StAS, Ho 235, VIII, F. 4., No. 943. Gegründet wurden: Museum Gammertingen: 1842; Bürgerverein
Sigmaringendorf: 1844; Museum Haigerloch: 1846; Museum Wald: 1847.

527 Ebd. (Bürgerverein Sigmaringendorf).

528 Vgl. hierzu z.B.: HVZ, 1891, Nr.218 (»Festrede«). Dieser Verein wurde auf Anre gung von Fürst
Karl gegründet. Sein Zweck war die Belehrung und Verbreitung der landwirtschaftlichen und gewerblichen
Industrie und des ökonomischen Wohlstands überhaupt. Die leitende Behörde war die Centralstelle in
Sigmaringen, die aus 9 vom Fürsten ernannten Mitgliedern bestand. Die ersten ernannten Mitglieder aus
Sigmaringen waren: Regierungsrat Horn (Museum); Forstmeister Karl (Museum); Tierarzt Eisele;
Bräumeister Münzer (Museum); Kaufmann Bannwarth (Bürgerverein). Ansonsten konnte jeder Mitglied
im Verein werden.

529 Vgl. hierzu: Statuten des Vereins im Fürstenthum Hohenzollern-Sigmaringen zur Fürsorge für
entlassene Strafgefangene. Mit höchster Genehmigung vom 15. Dezember 1842, Sigmaringen 1843
(HBHK323). In diesem Verein befanden sich wiederum sehr viele Museumsmitglieder. Vgl. dazu: Hof-
und Adresshandbuch, 1844 (wie Anm. 65).

530 Vgl. hierzu: Revidierte Statuten für den Wittwen- und Waisen-Unterstützungs-Verein des Forst-
und Jagddienst-Personals im Fürstenthume Hohenzollern-Sigmaringen, Sigmaringen 1843 (HBH 0181).

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