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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0199
Die Burgruinen Vorder- und Hinterlichtenstein, Leckstein und Hasenfratz

ringsum - von Teilen der Nordostseite abgesehen - in originaler Höhe erhalten. Durch Reste
einer Brüstungsmauer ist ein Wehrgang auf dem schildmauerartig verstärkten westlichen
Abschnitt nachgewiesen, die noch bei Zingeler/Buck verzeichneten Reste einer ebensolchen
Brüstungsmauer im Osten zeugen von einem solchen auch auf den schwächeren Ringmauerteilen
. Es handelt sich hierbei um eines der wenigen Beispiele von Burgen der Schwäbischen
Alb aus dem 13. Jahrhundert, bei denen sich steinerne Wehrgangsbrüstungen am Baubestand
noch nachweisen lassen.

Den Palas der Burg dürfen wir dem Baubestand zufolge am ehesten im Süden der
Kernburg suchen. Da von ihm praktisch jegliche Reste fehlen, sei lediglich die Vermutung
geäußert, daß er zum Hof hin ganz in Fachwerk ausgeführt war, so daß wir dort heute keine
Mauerreste mehr finden. Ostlich daneben könnte an der tiefsten Stelle des Burghofes die für
die Wasserversorgung unentbehrliche Zisterne gelegen haben.

Die östliche, ummauerte und grabenumzogene Vorburg wird die Wirtschaftsbauten
aufgenommen haben, während die westliche Vorburg wohl primär als Torzwinger anzusprechen
sein dürfte.

Insgesamt gesehen bietet die Burg der zweiten Bauphase das Bild einer stattlichen und
wehrhaften Burganlage der späten Stauferzeit, die nicht durch spätere Umbauten entstellt
worden und - vom Einsturz des Bergfrieds abgesehen - zumindest im Mauerwerk noch
vergleichsweise gut erhalten auf unsere Zeit überkommen ist.

///. Die Burgruine Hinterlichtenstein

Die Ruine des Hinterlichtensteines liegt ca. 500 m westlich des Vorderlichtensteines - mit
diesem durch einen breiten, langgestreckten Kamm verbunden - auf einem aus der ansonsten
eher sanft gewölbten, oben jedoch gratartig aufgeworfenen Bergkuppe aufragenden Felsen auf
einer Höhe von ca. 850 m ü.NN.

Der Burgfelsen wird von der Kernburg eingenommen, der im Süden eine tieferliegende,
nur noch in geringen Resten erhaltene Vorburg zugeordnet ist. Im Westen finden wir Reste
von Vorbefestigungen, die den Burgplatz gegen den anschließenden Bergkamm abschirmen
sollten.

Der Grundriß der Kernburg bildet der Oberfläche des Felsens entsprechend in etwa ein
Rechteck von 20 auf 30 m, das ringsum von der Ringmauer umschlossen wird. Die Innenbebauung
bestand aus einem Bergfried im Nordosten und mehreren entlang der West-, Nord-
und Ostseite aufgereihten Gebäuden unterschiedlicher Größe. Der Zugang erfolgte von Süden
her, wo der Ringmauer eine Art Torturm mit anschließender, parallel zu ihr aufsteigender
Rampe vorgelegt war.

Der Bergfried (1) ist nur noch zweieinhalb Geschosse hoch, und auch in dieser Höhe nur
»halbiert« erhalten, da seine gesamte östliche Hälfte spurlos verschwunden ist. Bei einer etwa
rechteckigen oder quadratischen Grundform besaß er einen runden Innenraum. Die noch zur
Gänze erhaltene Westseite besitzt eine Länge von 7,4 m, Nord- und Südseite sind daran
anschließend noch je etwa 4,4 m lang. Der Bergfried muß nachträglich in die schon vorhandene
Ringmauerecke eingefügt worden sein, denn im Norden sitzt er offensichtlich auf der
1,4 m starken und hier gut 4 m hohen Ringmauer auf. Die trennende Mauerfuge ist deutlich zu
erkennen. Wohl als Folge davon liegt auch der runde Innenraum mit einem Durchmesser von
ehemals gut 3 m leicht exzentrisch. So beträgt die Mauerstärke im Süden an der schwächsten
Stelle nur 2,05 m, im Westen 2,2 m und im Norden 1,05 m zuzüglich der Ringmauerstärke,
also immerhin 2,45 m. Uber die Verhältnisse im Osten lassen sich keine Aussagen machen.

An der Westseite ist an der aus Bruchsteinen bestehenden Innenschale die ehemalige
Geschoßeinteilung noch zu erkennen. Das vom heutigen Bodenniveau ab gerechnet 2,7 m
hohe Untergeschoß wurde nach oben durch eine Holzbalkendecke abgeschlossen, deren
relativ schwache Balken parallel zueinander in Nord-Südrichtung lagen und in noch z.T.

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