http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0218
Stefan Uhl
düng zu bringen, deren verschiedene Linien zu jener Zeit zudem noch die Burgen Lichtenstein
bei Hönau, Neidlingen und Neckarhausen sowie die Burg Weiler (Lkr. Balingen) besaßen.
Entlang des Fehlatales konnten sich die Lichtensteiner allerdings nicht halten: Der
Adelssitz »Hasenfratz«» wurde nicht vollendet, auch der Leckstein geriet offensichtlich schon
früh - um 1300 - in Abgang. Die Burgen Vorder- und Hinterlichtenstein entglitten Anfang
des 15. bzw. Ende des 14. Jahrhunderts ihren Händen, wechselten als Pfänder bzw. Lehen die
Besitzer und gingen noch in der ersten Hälfte des 15. Jahrhunderts zugrunde. Die Bezeichnung
als »Burgstall« markiert den Endpunkt dieser Entwicklung.
So illustriert »Burgengeschichte« auch Herrschafts- und Adelsgeschichte, so stellen Burgen
und Ruinen lebendige Zeugen der Vergangenheit dar. Daß sie deshalb unseres Schutzes
bedürfen, steht außer Frage. Aus diesem Grunde sei hier der Appell angeschlossen, dem
schlechten baulichen Zustand der behandelten Anlagen im Rahmen des Möglichen durch
Sicherungsmaßnahmen Rechnung zu tragen, denn jeder von ihnen hat der Zahn der Zeit in
solchen Ausmaßen zugesetzt, daß der nicht wieder gut zu machende Verlust an Bausubstanz
und damit an Aussagekraft und Bedeutung in historischer wie auch baugeschichtlicher
Hinsicht zu befürchten ist.
216
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0218