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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1987/0222
Leopold Stierle

/. Die Quellen, aus denen die schriftliche Uberlieferung geschöpft hat

Nach dem jetzigen Stand der Ermittlungen müssen wir davon ausgehen, daß um die Mitte des
16. Jahrhunderts mit Bestimmtheit zwei Quellen über die frühe Geschichte des Klosters
Beuron existiert haben:

1. Der Liber fundationum. Das noch erhaltene erste Pergamentblatt ist 33,5 cm hoch und
27 cm breit. Die vollständige Uberschrift auf der Vorderseite lautet: Liber fundationum,
advocatorum, praepositorum et possessionum tum veteris tum modemi monasterii Buron.
Andreas Hapfer, der Senior des Klosters, hat den Vermerk über den Raub durch die
Enzberger eigenhändig angebracht.

Auf der Rückseite stehen zuerst die Gründungsgeschichte von Beuron im Tal, und dann
noch der Anfang der Gründungsgeschichte von Alt-Beuron, bis zu dem Wort Mestetten10.

2. Die Annales Beuronenses, von denen nur zwei Auszüge (Extractus) auf uns gekommen
sind. Uber den Verbleib dieser Annalen können heute keine Angaben gemacht werden.
(Der Bestätigungsvermerk vom 12.4.1771 über die Übereinstimmung des Extractus -
Beil. A - mit den Original-Annalen wurde später von einer anderen Hand wieder gestrichen11
.

Möglicherweise muß auch noch der Catalogus Praepositorum des Chorherrn Pirzschelin zu
diesen Quellen hinzugezählt werden, wenn man nicht unterstellen will, daß Pirzschelin alle
seine Angaben aus den beiden anderen Quellen geschöpft hat.

//. Die schriftliche Überlieferung

Der Catalogus und die Einträge im Anniversar I über die beiden Gründer Graf Gerold und
Peregrin und die Familie von Enzberg von der Hand Pirzschelins sind im Original erhalten.
Vorhanden sind noch zwei weitere Propstlisten aus dem 18. Jahrhundert. Die eine Liste, die
auch die Pröpste von Alt-Beuron aufzählt, ist, wie Herberhold bemerkt, von Pizenberger
Vater geschrieben. Ein Vergleich mit dem Catalogus von Pirzschelin bestätigt, daß Pizenberger
den Catalogus im Stiftungsurbar von 1551 gekannt und abgeschrieben hat. Aus dem
Stiftungsurbar hat er auch noch einige weitere Nachrichten ausgezogen, auf Zettel geschrieben
und in die Chronik von Dekan Grueber eingelegt mit dem Vermerk: Ita Urbar Egeshaim de
a'o 1551. Seine Handschrift ist, wie Herberhold schon festgestellt hat, der Schrift Pirzschelins
zum Verwechseln ähnlich.

Mit Fug und Recht konnte Abt Rudolf daher in seinem Schreiben von 1788 an den Herzog
von Württemberg auf den Catalogus verweisen.

Die zusätzlichen Nachrichten, die Pirzschelin in seinem Catalogus bringt, wurden von
Pizenberger anscheinend nicht abgeschrieben. Die abgeschriebene Propstliste hat bis einschließlich
Fridericus a Wildeck dann als Beil. D in den Liber Documentorum Eingang
gefunden (Alt-Beuron). Die Pröpste von Beuron im Tal seit 1072 bis einschließlich Propst
Rudolf III. Reichl 1751 sind als Beil.N im Liber Documentorum nachgetragen.

Die Angaben über die Pröpste will Pirzschelin aus den gemalten Gedenktafeln im
Capitelsaal - in loco capitulari appicti - entnommen haben, die aber wegen Umbau des
Gebäudes im 18.Jahrhundert nicht mehr zu sehen waren. Die weiteren Nachrichten im
Catalogus finden sich zum Teil wortwörtlich im Extractus wieder. Nüchtern betrachtet muß
Pirzschelin aus den Annalen geschöpft haben und nicht umgekehrt.

Auch die Gedenkeinträge für die beiden Stifter im Anniversar I, die dann auch wieder im
Anniversar III erscheinen, gehen in ihrem Wortlaut weitgehend auf die Annalen (Extractus)
zurück.

10 Liber fundationum, advocatorum, praepositorum et possessionum tum veteris tum modemi monasterii
Buron. StA Sigmaringen Dep.39 Beuron 137/7.

11 Liber Documentorum, BeilA und E; ebenda Beuron 5/8.

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