Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 26
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0028
Wolfgang Hermann

7000fl und etliche Malter Getreide an den Zollerngrafen11. Seit dieser Zeit blieb die Herrschaft
Wehrstein mit allen drei Orten hohenzollerisch.

1.1.2 Die Herren von Liechtenstein12

Die Herren dieses Geschlechts galten als ritterbürtig und dienten ursprünglich als Ministerialen
den Grafen von Achalm. Sie nannten sich nach den beiden Burgen im Fehlatal (bei
Neufra auf der Schwäbischen Alb), dem »vorderen und hinteren Liechtenstein«. Mit der
Grafschaft Achalm gelangte auch das Geschlecht in die Einflußzone Württembergs, und seit
Mitte des 13. Jahrhunderts dienten die Herren von Liechtenstein dem landesherrlichen Hause.
Ihre neue Burg über dem Echaztal, ein württembergische Lehen, benannten sie mit dem
Namen aus dem Fehlatal. Die Burgherren von diesem »Liechtenstein« dienten die meiste Zeit
den württembergischen Lehensherren.

Die Herren von Liechtenstein konnten ihren Besitz im H.Jahrhundert mit Großengstin-
gen am Albtrauf erweitern. Sie wurden dadurch Lehensträger des Bistums Chur. Es hatte
diesen Ort im Verlaufe des 13. Jahrhunderts erhalten. Zuvor gehörte Großengstingen zu den
Königsgütern.

Sehr weit von der Echatz entfernt liegt Neckarhausen. Dieses galt als das »Huwsen«, aus
welchem das Geschlecht stammte, das 1090 und 1095 in den Schenkungsurkunden der Klöster
Reichenbach und Alpirsbach erscheint. 1350 nun kam Neckarhausen an einen Lutz von
Liechtenstein, der bisher in Boll bei Zimmern begütert war13. 150 Jahre später war ein Carius
von Liechtenstein laut Zinsbuch von 1503, das Hans d.Ä. von Neuneck-Glatt hatte erstellen
lassen, Flurnachbar von Simon Schwend: »...der miiller hat... ein mannsmad wißen undern
füchten, stoßt unnden an Chariussen von Liechtenstain unnd oben an Hansen von Stadelhofen
« M.

Carius von Liechtenstein war mit Margarete Berger verheiratet; er starb 151815. Die Witwe
schloß eine weitere Ehe mit Jakob von Neuneck aus der Glatter Linie A. Junker Ulrich von
Liechtenstein wurde Jakobs Stiefsohn. Während der Ereignisse im Bauernkrieg 1525 wurde
auch Neckarhausen kurzfristig von aufrührerischen Bauern aus Glatt und Dettingen besetzt.
1526 schworen diese den Junkern Jakob von Neuneck und Ulrich von Liechtenstein Urfehde16
.

Ulrich von Liechtenstein stand in vorderösterreichischen Diensten. Um 1537 war er Vogt
zu Horb. Er besiegelte zusammen mit Hans von Dettingen 1537 eine Urfehde, die Wilhelm
Wannenmacher von Dettingen als ein aus dem Gefängnis entlassener Raufbold schwören
mußte17.

1687 starb der letzte Namensträger dieser Familie als Fähnerich der kaiserlichen Armee
während eines Feldzuges gegen die Türken.

11 Dieser Herrschaftswechsel war den Herren von Neuneck-Glatt nicht willkommen. Hans Heinrich
von Neuneck war nicht gewillt, sein Fischwasser an der »Mainau« einer nun dem Grafen von Zollern
leibeigenen Frau zu Lehen zu geben (1561). - StAS Ho 163 Urk. 107, 108.

12 Handbuch der historischen Stätten Deutschlands. Bd. 6. Hg. von Max Miller und Gerhard
Taddey. Stuttgart 19802. S.470.

13 Johann Adam Kraus: Holnstein - Melchingen - Liechtenstein. In: HH 32 (1982) S. 28; Kraus stützt
sich auf eine Urkunde des Klosters Stetten/Hechingen, Nr. 93, abgedruckt in: HJhl5 (1955), Anhang.

14 Hans von Stadelhofen trat 1519 als Fürsprecher der in Glatt einsitzenden Margarethe Silbergerin aus
Alpirsbach hervor. FAS-Glatt 1663, vom 26.5.1519.

15 Ottmar (wie Anm.4) S. 186.

16 Sebastian Locher: Die Herren von Neuneck. Urkundlicher Nachweis ihrer Glieder und Besitzungen
. Separatdruck. Sigmaringen 1884. S. 186.

17 Siehe dazu näheres im Kapitel »Die Herren«, Abschnitt über die Gerichtsherrschaft, S. 79.

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