Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 36
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0038
Wolfgang Hermann

Die Herrschaft Landsee ging rasch zu Ende. Zwar konnte noch der Flecken Neckarhausen
von ihr erworben werden, doch war die finanzielle Kraft erschöpft. 1706 kaufte die Abtei
Muri aus der Schweiz, eben zur Reichsabtei erhoben, die Herrschaft Glatt. Die tüchtige
Klosterführung ermöglichte die Erweiterung der Herrschaft um Dießen, Dettingen und
Dettensee. Der Sitz Neckarhausen, welcher beim Erwerb von 1706 ausgeklammert war,
wurde 1764 ans Kloster gebracht. Muri behielt ihr Territorium, »die erweiterte Herrschaft
Glatt« bis zum Ende des Alten Reiches. 1803 wurde der Fürst von Hohenzollern-Sigmaringen
Rechtsnachfolger des Abtes.

2. Kapitel DAS KLOSTER ALPIRSBACH IN SEINEN BEZIEHUNGEN
ZUR HERRSCHAFT NEUNECK-GLATT

2.1 Das Dorf Dürrenmettstetten als Ort der gemeinsamen Interessen des Klosters
Alpirsbach und der Herren von Neuneck

Noch vor der Wende zum 13. Jahrhundert besaßen die Grafen von Sulz die Ortsherrschaft
über Hopfau und über Dürrenmettstetten. Jedoch kam eine große Reihe von Gütern und
Gültrechten in alpirsbachische Hände. So waren die Herren von Lichtenfels dort begütert, die
1438 die Hälfte des Ortes an das Kloster Alpirsbach verkauften85. Das Kloster verlangte von
den Untertanen Fron- und gegebenenfalls Tagdienste sowie eine Karrensteuer. Für das Jahr
1538 ist die Höhe des Betrages bekannt: Zehn Bauern nennt das Zinsbuch aus diesem Jahr und
läßt uns wissen: Geben mer für tagdienst unnd karren Steuer Jars 11 Ib 5ßsil. Diese Dienste
bzw. die Steuer wurden schon Mitte des 15. Jahrhunderts erhoben. Wir haben den Hinweis,
daß einige Ortsangehörige, darunter ein Hans Klinger, 1444 diese Lasten in einen jährlichen
Betrag von 1 lb 2 ß umwandelten. Die Herren Albrecht und Wildhans von Neuneck sowie
Hans von Leinstetten siegelten die Urkunde86.

Die andere Ortshälfte gelangte im Laufe des 15. Jahrhunderts an Pfost von Neuneck87, der
diese 1497 an Hans d.Ä. zu Glatt um 250 fl weiterverkaufte, und zwar am 22. Dezember88. Im
gleichen Jahr schloß das Priorat Reichenbach die Bestandsaufnahme seines Besitzes am
Zehntausend merteler tag (22. Juni) ab89. Hier handelte es sich um des Clingers Gut, das unter
Claus und Hans Wolfstirn aufgeteilt war. Dieser Hof, vielleicht einmal jenem Hans Klinger
1444 gehörig, zählte etwa 60J. Die Gesamtgült betrug je 2'/2Mlt Vesen und Haber, die das
Priorat holen mußte.

Auch Hans von Dettingen hatte Gülten und Gefälle aus Dürrenmettstetten bezogen. Diese
verkaufte er am 13. April 1528 um 91 fl und 27 ß an Reinhart von Neuneck. Jakob von
Neuneck zu Neckarhausen siegelte mit dem Verkäufer90.

Wie Eisele 1956 feststellte, war Dürrenmettstetten grundherrschaftlich gevierteilt90*. Er
gibt eine genutzte Gemarkung von 1233 J an, von der die Herren von Neuneck ca. 46%, das
Kloster Alpirsbach ca. 19%, Pfarrei Lombach und Frühmesse Oberiflingen ca. 29% und das

85 Beschreibung des Oberamts Sulz. Hg. von dem Kgl. statistisch-topographischen Bureau. Stuttgart
1863. S. 180.

85a HStASt H 102/2. Bd. 97. Pag.31v-33v.

86 Locher (wie Anm. 16) S. 119.

87 Wie Anm. 85.

88 Locher (wie Anm. 16) S. 180.

89 HStASt H 102/63. Bd. 2. Pag. 231.

90 Locher (wie Anm. 16) S. 206. - Uber Reinharts Streitigkeiten mit dem Kloster Alpirsbach siehe unter
dem Abschnitt »Gewerbe«.

90a Karl Friedrich Eisele: Studien zur Geschichte der Grafschaft Zollern (Arbeiten zum historischen
Atlas von Süddeutschland 2) Stuttgart 1956.

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