Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 87
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0089
Die niederadelige Herrschaft Glatt

mit Thoman Kaiser verheiratet war313. Später hatte sie sich mit Hans Karr314, dem Vogt zu
Egelstal, verheiratet. Leibeigene Frau in Durrweiler war Agatha Helber, vielleicht die Schwester
von Grett Helber.

Die zweite Generation lebte nicht nur in diesen drei genannten Dörfern, sondern zusätzlich
in Dornhan: Gerolt, der Neffe der Berblin Pfyffer; in Salzstetten: Ludwig, Sohn der Grett
Helber, verstorben nach 1503; in Lombach: Margret, Tochter der Grett Helber; in Dettingen:
Ludwig Helber, auch ein Sohn der Grett Helber; in Pfalzgrafenweiler: Claus Kleger, Barbara
und Margret, Kinder der Agatha Helber. Ihre Tochter Margret wird sich dort mit einem Mann
namens Marx verheiraten; in Glatten: Ursula, Tochter der Agatha Helber, verheiratet mit dem
Früt; dieser ist vielleicht jener Michel Frut, der am 12. August 1490 neben Ludwig Helber aus
Böffingen Bürge in einem Sühnevertrag geworden war. Hans Knüssler aus Böffingen hatte
Pelagius, den Sohn des Werner von Utringen, erschlagen. Siegler war unter anderen auch Hans
d.Ä. von Neuneck (HStASt, Bestand Wttb. Register, Nr. 8330).

In Altoberndorf: Hans Kopp und seine Schwester N.N.315; eine weitere Schwester von
ihm lebte in Betzweiler. Die erste Generation von diesen ist nicht bekannt.

Zur dritten Generation sagt das Zinsbuch sehr wenig aus, da vielleicht noch keine Kinder
herangewachsen waren oder die Meldung darüber unterblieben war. Daß die Anzeigung
ziemlich locker erfolgte, zeigt der Schlußsatz im Zinsbuch zu den Leibeigenen: Item, und
etlich aigenlüt zu payers brunn. Die zweite Generation lebte wohl um das Jahr 1503, als das
Zinsbuch angemeldet wurde. Zahlenmäßig verteilten sich die Leibeigenen wie folgt: Zahlen in
() bedeuten den Zuzug in den betreffenden Ort.

Ehen, bei denen die Partner aus verschiedenen Herrschaften stammten, wurden »ungenos-
same« Ehen genannt. Sie waren in allen Herrschaften unbeliebt. Besonders dann, wenn die
Frau von außerhalb stammte, da die Kinder aus diesen Ehen einem anderen Leibherrn
zufielen. Auch wurden höhere Anforderungen an die »Verwaltung der Leibeigenschaft«
gestellt und deshalb wurde versucht, die Ausheirat durch Gebühren und Steuern zu verhindern
. Heiratete ein Mann nach auswärts, so gingen die künftigen Kinder zumeist der
ursprünglichen Herrschaft als Arbeitskräfte verloren. 1503 lebten mindestens sieben Töchter

313 Über Bettas Söhne liegen in der Güterbeschreibung im Zinsbuch von 1503 (FAS-Glatt 74,5) und im
Urbar von 1534 (FAS-Glatt 137,1) einige Informationen vor: a) Melchior hat beide Teile des »Wagner-
Hofes« in Dürrenmettstetten. Für beide gibt er 1503 je 1 Sch Roggen, 1 Herbst- und Fastnachtshenne. Der
erstgenannte Teil des Hofes ist an den Schultheißen von Dornstetten versetzt. Der Zins beträgt in Geld
1 lb hlr und ist mit 20 lb ablösig. Er zahlt für ihn noch 1 fl Ackergeld und leistet für diesen Hof Tagdienst.
Der Vogthaber für diesen Teil mißt 1 Sch. Der andere Hofteil scheint unbelastet. Für diesen gibt er 1 Mit
Vogthaber und noch ein Vtl Erbsen. Balthes Ungemach ist 1534 Nachfolger bei beiden Teilen des
Wagnerhofs. Zur Fron siehe in der Tabelle S. - b) Hans hat 1503 des »Schützen-Hof«. Der Geldzins von
1 lb h und 4 Vtl der genannten Vesengülten sind von Hans (?) von Neuneck dem Heiligen verpfändet
worden. Reinhan löste den Hof 1530 aus. Hans Kaiser gibt an Naturalien 3 Mit Vesen, 3 Mit Haber, 1 Sch
Vogthaber, 2 Fastnachts- und 3 Herbsthennen. Er zahlt 1 fl Ackergeld zur Fron. 1534 hat Lienhart Walter
den Schützenhof. - c) Stefan kommt 1503 nicht vor. Er hat 1534 mit 8,5 J Äcker ein bescheidenes Gut. Er
gibt 1 Sch Vogthaber, 1 Fastnachts- und 1 Herbsthenne. Jedoch ist er Richter im Ort, wie aus der
Einleitung für Dürrenmettstetten (pag. 164) hervorgeht. Eine Spannfron kann er nicht leisten. Siehe auch
Frontabelle. - Endlin Wächters Sohn Jakob Koler ist 1534 Vogt in Dürrenmettstetten. 1503 heißt der Vogt
auch Jakob, ob dieser mit Koler identisch ist, bleibt fraglich.

314 Das Zinsbuch von 1503 nennt auch einen Karr, Hans zu Dürrenmettstetten mit Haus, Hofstatt und
Gesäß mit aller Zugehörd, »nebet Henßlin Veges hus gelegen« und gibt 1 Sch Vogthaber, 1 Herbst- und
Fastnachtshenne. Ob er der Vogt zu Egelstal ist oder wird, ist nicht bekannt.

315 Bernhan Ungemach hat 1503 das »Elser-Gut«, das vor ihm Auberlin Kopp besessen hat. Er könnte
der Vater von Hans Kopp gewesen sein. Bernhart Ungemach war der einzige Dürrenmettstetter
Teilnehmer am Bauernkrieg. Nachfolger auf seinem Hof 1534 war Lienhart Müller.

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