Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 91
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0093
Die niederadelige Herrschaft Glatt

für den Erhalt des Todfalls ein Problem für Bernhart Ungemach darstellte, weswegen er sich
1525 dem Thoman Maier anschloß. Hätte der Kanzlist des Zinsbuches notiert ...und nach
ihrem Tode dem Gotteshaus St. Gallen, hätten wir bei dem damaligen Empfänger des Todfalls
das Kloster St. Gallen eindeutig vor uns. Weil der Kirchenheilige von Glatt aber auch der
Heilige Gallus ist, ist zu folgern, daß der Hauptfall an die Kirchenfabrik zu leisten war.

Wir wissen nicht sicher, ob bzw. wielange das Kloster Sankt Gallen den einst zum
Geschenk erhaltenen Besitz bewahrt oder im Laufe der Jahrhunderte abgestoßen hat. Für die
Veräußerung des Stiftungsgutes sprächen sehr wohl die wirtschaftlichen Umstände319. Nach
dem Beleg einer weiteren Quelle stellt man fest, daß der »Heilige zu Glatt« weitere Leibfälle
bezog. 1565 ließen die Heiligenverwalter das »Heiligenurbar« anlegen, in dem wir auf Seite 44
folgende Überschrift lesen: Sanct Gallen des Hayligen zu Glatt Leihaigene Leut, Ernewert uff
Sampstag den H.January anno (15)66320. Diese leibeigenen Personen lebten jedoch nicht in
Glatt, sondern in Schiltach, Dornhan, Dürren (oder Grün)Mettstetten und Fürnsal. Von dem
zuletzt genannten Ort gingen die Verbindungen zu den anderen Dörfern aus. Wie unter Hans
d.A. werden drei Generationen in den Aufzeichnungen sichtbar. Die jüngsten Leibeigenen
waren zur Zeit der Aufzeichnung zwei bis vier Jahre alt. Stammutter scheint eine Agatha
Preuchin gewesen zu sein, von der wir den Geburtsort nicht kennen, die aber nach Fürnsal
geheiratet hatte und dort zur Zeit der Aufzeichnung bereits verstorben war. Ihr Mann, der
Schuhmacher Adam Pur, bezeugte mit Michel Kunau, dem Schultheißen von Fürnsal, die
rechtmäßige Erneuerung des Leibeigenenverzeichnisses321.

319 Vgl. die Ausführungen bei Eisele (wie Anm.245) S. 19.

320 StAS Ho 163 Akten Nr. 55.

321 Folgende Verbreitung fand die Leibeigenschaft:
Fürnsal Agatha Preuchin

00 Adam Pur Anna Bäuerin

00 Jörg Hemlin

Barbara, Bäuerin
00 Conrat Schäublin

Ursula, gest.
verlassen ein

Agatha, ledig
26jährig

hat ein Schuhmacher zu Sch.

Schiltach

Anna Preuchin

00 Thonius, den Wirt

Dürrenmettingen

Adam
Margareta

Martin

die 8 Kinder sind unmündig
gestorb.

Knaben: Barthlin Kaufmann,
ist 2jährig

Domhan

? Stetten

Eva Preuchin,
gen. Zieglerin
00 Wendel Staiger

Stoffel Preuch,
Bruder der
Agatha, Anna und
Eva Preuchin

Eva, Bäuerin

(Tochter der Agatha P.)

00 mit Vogts Hansen

Hans, ein Krieger zu
Tennenbach (Breisgau?)
zu erfragen
Val(en)tin

Apollonie, hat diese Kinder

Anna, led. gest.
Burkart, led. gest.
Hans, 4jährig
Burkart, 3jährig


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