Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 124
(PDF, 60 MB)
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/zhg1988-89/0126
Leopold Stierle

Er hat auch die Kirchen in Deikhofen und in Hohenberg versorgt. Anstände haben sich bei
der Visitation keine ergeben.

Sein Name wird aber an anderer Stelle noch einmal erwähnt. Bei der Erstellung des
Oberhohenbergischen Urbars am 13. 5. 1582 in Deilingen wird vermerkt, daß sich der
damalige Pfarrer in Deilingen, Herr Bartholome Rüman, geweigert habe, von seinem Widdumgut
den Zehnten zu entrichten. Am 4. 9. 1583 wurde daraufhin bei einer Güteverhandlung
in Rottenburg vereinbart, daß vom Widdumgut nur jede 20. Garbe als Zehnt abzugeben
sei. 1582 hat es in Deilingen auch einen Philip Rumman-Romman gegeben, ein Name, der in
der Gegend sonst gänzlich unbekannt ist. Nicht geklärt ist, ob zwischen diesem Philip und
dem Pfarrer Bartholome verwandtschaftliche Beziehungen bestanden haben (HStAS H 162
Band 54, fol. 300 f.)

Bei späteren Anlässen ist der Pfarrer von Deilingen nicht mehr mit vollem Namen
genannt. Er wird nur mit N. N. oder Bartholomäus N. bezeichnet. Vermutlich hat sich
Pirzschelin in den letzten Jahren gar nicht mehr in Deilingen aufgehalten. Am 5. 4. 1591
wurde die Pfarrei Deilingen neu besetzt. Der Pfarrer Bartholomäus N. (ohne Zweifel Pirzschelin
) hatte resigniert.

Nicht geklärt ist, wo Pirzschelin seine Studien betrieben und ob er vor 1545 schon eine
andere Pfarrei betreut hatte. Zeitlich gesehen könnte er der Adiutor sein, der 1539 in
Ebingen genannt wird6. Anscheinend hat er sich auch nicht die ganzen Jahre in Egesheim
aufgehalten, denn am 21. 10. 1557 wird dort ein Pfarrer Michael Mayer genannt, sicher sein
Vertreter7.

Die Karlsruher Handschrift des Visitationsprotokolls von ca. 1575 erwähnt noch zwei
weitere Beuroner Konventualen, die auf klosterfremden Pfarreien angestellt waren: Balthasar
Oberstett »aus dem Kloster Beuron« war Pfarrer in Gößlingen, das zum Landkapitel
Rottweil gehörte. Er hatte dort 2 Kinder, war nicht investiert und hatte auch keinen Auftrag.
In Gößlingen besaß Kloster Alpirsbach das Patronatsrecht. 1574 war dort noch Johann
Thierberger, ein Mönch aus Alpirsbach, Pfarrer. Georg Reiner, ein weiterer »Beuroner
Chorherr«, versah die Pfarrei Dürbheim im Landkapitel Wurmlingen. Er hatte sie bereits
1571 inne und versah sie laut Visitationsprotokoll noch 1581. Er soll einen anstößigen
Lebenswandel geführt haben. Bossert und Krießmann geben seinen Namen fälschlicherweise
mit Georg Steiner an.

In Deilingen und Dürbheim hatte das Haus Osterreich das Präsentationsrecht. Aufgrund
der bislang bekannten Unterlagen kann nicht geklärt werden, warum die aufgeführten drei
Beuroner Kapitulare in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts Pfarreien versahen, die dem
Chorherrenstift Beuron nicht inkorporiert waren und über welche es auch kein Präsentationsrecht
besaß.

2. Zur Geschichte einzelner Pröpste und Konventualen im 15. und 16. Jahrhundert

Die Augustinerchorherren betrachteten die Seelsorge als eine ihrer Hauptaufgaben. Ein
Teil der Chorherren lebte daher außerhalb des Klosters als Seelsorger an den Pfarreien der
Umgebung.

Karl Ochs bemerkt, daß über Zusammensetzung, Größe und Stand des Beuroner Konvents
nur gelegentliche Bemerkungen unterrichten, und daß sich ein Gesamtbild nicht gut
gewinnen lasse. Es könne daher auch nicht in groben Umrissen angegeben werden, aus
welchen sozialen Kreisen sich die Konventualen rekrutierten. Zingeler bedauert, daß nur
wenige Namen von Beuroner Konventualen aus der Zeit bis etwa 1600 bekannt sind, von
denen einige nachweislich auf den inkorporierten oder mit dem Patronat zustehenden

6 Ebenda.

7 HStAS B 371 Bü 40.

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