Universitätsbibliothek Freiburg i. Br., ZG 1563
Hohenzollerischer Geschichtsverein [Hrsg.]
Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte
24/25(111/112).1988/89
Seite: 159
(PDF, 60 MB)
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CASIMIR BUMILLER

Die jüdische Gemeinde Hechingen im 16. Jahrhundert

Durch die Beiträge von Maren Kuhn-Rehfus\ Manuel Werner2 und die zahlreichen
Arbeiten von Otto Werner3 dürfte die Geschichte der jüdischen Gemeinde Hechingen zu den
am besten aufgearbeiteten im südwestdeutschen Raum zählen. Der in wenigen Jahren erreichte
beachtliche Forschungsstand darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, daß es in der
Geschichte der Hechinger Juden noch unbearbeitete Stoffe etwa im Themenbereich Wirtschafts
- und Sozialgeschichte gibt. Rechtfertigt sich die zeitliche Gewichtung der bisherigen
Forschung durch die günstigere Quellenlage und durch die für unseren Umgang mit diesem
Thema zweifellos wichtigere Epoche seit dem 18. Jahrhundert, so fordert doch die gute
Quellenüberlieferung des 16. Jahrhunderts zu einer Beschäftigung mit diesem frühen Zeitraum
unter einem sozialgeschichtlichen Ansatz heraus. Es kann damit gezeigt werden, daß die
frühen Belege zur jüdischen Gemeinde Hechingen nicht nur gewissermaßen den Auftakt zu
ihrer »eigentlichen« Geschichte bilden, sondern ein eigenständiges Profil dieser Gemeinde im
Zeitalter der Reformation erkennen lassen. Außerdem kann vom lokalen Standpunkt aus mit
Hilfe personengeschichtlicher Ansätze und im Vergleich mit benachbarten Territorien ein
Zugang zur jüdischen Geschichte Südwestdeutschlands im 16. Jahrhundert gewonnen werden.

ZUR ENTSTEHUNG DER JÜDISCHEN GEMEINDE HECHINGEN
Die Anfänge

Als erster bekannter Jude in Hechingen wird bislang ein gewisser Salme zum Jahr 1490
genannt.4 Es kann ergänzt werden, daß bereits das älteste zollerische Urbar, das sogenannte
Bickelspergsche Lagerbuch von 1435, in Hechingen einen Juden nennt.5 Und jener Hanne
Lew, der im Hechinger Gutleuthausrodel zum Ende des 15.Jahrhundens verzeichnet ist6,
trägt immerhin einen jüdisch klingenden Namen. Zum Jahr 1506 ist schließlich in Frankfurt

1 Maren Kuhn-Rehfus: Das Verhältnis von Mehrheit zu Minderheit am Beispiel der Juden in
Hohenzollern. In: Zeitschrift für Hohenzollerische Geschichte 14 (1978) S.9-54.

2 Manuel Werner: Die Juden in Hechingen als religiöse Gemeinde. In: Zeitschrift für Hohenz.
Geschichte 20 (1984) S. 103-213 und 21 (1985) S. 49-169.

3 Zuletzt Otto Werner: Die jüdische Gemeinde in Hechingen bis zum Jahr 1933; Die Juden in
Hechingen während der Zeit des Nationalsozialismus. In: 1200 Jahre Hechingen. Beiträge zur Geschichte,
Kunst und Kultur der Stadt Hechingen. Hechingen 1987. S. 177-197 und 199-215.

4 Quellen zur Geschichte der Juden bis zum Jahr 1600 im Hauptstaatsarchiv Stuttgart und im Staatsarchiv
Ludwigsburg. Bearbeitet von Wilfried Braunn. Hauptstaatsarchiv Stuttgart 1982. Nr. 294.

5 Franz Herberhold (Hg.): Das Bickelspergsche Lagerbuch der Grafschaft Zollern von 1435. Sigmaringen
1941 (21978). S.8.

6 Stadtarchiv (zitiert: StA) Hechingen, Gutleuthausrodel von ca. 1470, S. 14.

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